Weihnacht, du fröhliche Zeit!
Weihnachten damals ... und heute?
Ehre sei Gott in der Höhe!
Man lobt und preist den Vater, den Sohn,
den Heiligen Geist.
Man reibt sich die Hände,
faltet sie mit Dank,
bündelt das Geld,
bringt es zur Bank,
erzählt dem Freunde - ganz nebenbei -
dass der Umsatz wieder hervorragend sei.
Welch herrliche, festliche Zeit!
Freue dich, o Christenheit
Und Friede auf Erden!
Man singt es und betet,
hofft, dass man vielleicht
dieses Ziel auch einmal erreicht!
Nur ganz in der Ferne,
man hört es nur schwach,
da fallen Schüsse.
Bomben bei Tage, Raketen bei Nacht.
Wird der Mensch denn niemals wach?
Gottlob ist bei uns noch kein Krieg -
jedenfalls ist es noch nicht soweit -
Freue dich, o Christenheit!
Und den Menschen ein Wohlgefallen!
So tönt es als Solo, so klingt es im Chor.
Bald glaubt es ein jeder,
so schön klingts im Ohr.
Still! Ruft da nicht einer?
Ein Schwarzer? Ein Gelber?
Das ist doch kein Lachen!
Hunger klingt gleich,
in allen Sprachen!
Wir schau’n in den Kerzenglanz,
essen die Weihnachtsgans,
sitzen behaglich in unseren Zimmern.
Wer hört schon, wenn
Kinder vor Hunger wimmern?
Es tönen die Glocken
so laut weit und breit:
Freue dich, o Christenheit..
[© 1995 by H.C.G.Lux]
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