Was mir so durch den Kopf geht
Wenn die Gedanken treiben......
eine Liedzeile von Hannes Wader, meinem Lieblingsbarden, fällt mir ein während ich versuche, das Chaos im Kopf unter Kontrolle zu bekommen. Ich habe das Gefühl, ich muss Ordnung schaffen und meine Gedanken sortieren. Und das glückt mir, indem ich aufschreibe, was mich beschäftigt.
Beim Lesen abends im Bett passiert es mir häufig, dass ich nach mehreren Abschnitten feststelle, dass ich das Gelesene gar nicht aufnehme. Ich schweife ab und Begriffe, Worte bringen mich ins Grübeln.
Da ich alleine lebe, habe ich eben nicht die Möglichkeit, meine Gedanken spontan ausszusprechen. Sicher, ich habe Freunde zum Reden. Aber die sind halt nicht immer anwesend. Und selbst in guten Gesprächen glückt es mir nicht immer, meine Gedanken zuende zu bringen, weil mein Gegenüber mir leider ins Wort fällt und mich meinen Satz nicht zuende bringen lässt. Das entmutigt und frustriert mich oft. Ich bilde mir nämlich ein, dass ich meine Gesprächspartner ausreden lasse. Wenn ich sie unterbreche, entschuldige ich mich und bitte sie, nach meinem Einwand ihren Gedanken weiter zu verfolgen.
Um einen klaren Kopf zu bekommen setze ich mich an meinen PC und schreibe auf was mich beschäftigt und schon wird der Kopf leichter wie nach einem guten Gespräch. Probleme werden zwar nicht unbedingt gelöst, indem man sie ausspricht oder sie aufschreibt, aber sie werden transparenter und sind nicht mehr so belastend.
Die beste Möglichkeit, den Kopf frei zu bekommen, ist natürlich hinaus zu gehen an den Strand, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen und tief durchzuatmen. Die Wellen zu beobachten ist fast wie Meditation. Einfach loslassen.
Kommentare (13)
@Distel1fink7
Danke schön! Ja, ich rede auch laut mit mir und manchmal schimpfe ich auch und rufe mich zur Ordnung. :)
Gruß
Marianne
Wenn es ums Zuhören geht, geht es vielleicht auch um das Thema. Nicht jede Freundin will ständig aktuell über Arztbesuche unterrichtet werden.
Die eigene, kräftige Stimme der Erzählerin spielt auch eine Rolle, um gehört zu werden.
Und ... das Thema darf nicht endlos sein, das entmutigt jeden willigen Zuhörer.
Das sind meine Gedanken zum Zuhören.
Das Aufschreiben von Gedanken mangels geeigneter Zuhörer finde ich sehr gut und würde es auch so handhaben. Man kann dann in seinen Ansichten ruhen, sie vielleicht einmal aus einem anderen Blickwinkel weiter betrachten, und vielleicht klärt sich eine traurige Stimmung auch dabei irgendwann auf...
Der Gedankenaustausch ist sehr wichtig, liebe Marianne, auch wenn man ja nicht immer einer Meinung sein muss, denn viel zu unterschiedlich sind nun mal die Menschen. Ist man aber allein, denke ich oft, dreht man sich im Kreise, weil man ja mit sich selbst spricht.
Ich denke, dass wir alle mehr oder weniger das zuhören verlernt haben aber ich stelle mir die Frage, war das denn in jüngeren Jahren anders...? Kann mich ehrlich garnicht mehr erinnern oder es war "damals" nicht so wichtig.
Ja, es wäre schön, wenn man auch in einer Runde seine Gedanken darlegen kann, ohne unterbrochen zu werden aber oft ist das garnicht so einfach, finde ich und ich muss auch sagen, dass ich den "andern" garnicht immer etwas schlechtes unterstellen würde. Im Eifer des "Gefechtes" passiert das nun mal schneller als einem lieb ist.
Es gibt Menschen, die eher sehr dominant sind und daher immer versuchen, sich in den Mittelpunkt zu stellen, da haben es Andere schwerer, sich Gehör zu verschaffen.
Der Blick auf das Meer hilft immer auch, zur Ruhe zu kommen. Ich liebe das auch sehr!
Kristine
Was du im letzten Absatz geschrieben hast, unterschreibe ich gerne 👍
Sicherlich gibt es da auch noch viele andere Wege, wichtig aber ist, dass man seinen Weg gefunden hat, aus dem Gedankenchaos heraus zu kommen.
Danke für's teilen und schicke dir liebe Wochenendgrüße an die Ostsee.
indeed
Oh ja, liebe Marianne,
da geht es Dir genauso wie mir.
Auch in meiner Umgebung gibt es einige Menschen, die mir entweder ins Wort fallen, um eigenes zu erzählen, oder ich sehe an ihrem Blick, dass sie überhaupt nicht zuhören. Dabei frage ich mich, ob ich sie vielleicht langweile?
Dann doch lieber schweigen und Gedanken aufschreiben, wie auch Du es handhabst. Besser noch raus an die frische Luft, so wie auf Deinem schönen Foto.
Also, Du siehst, Du bist kein Einzelfall, wie auch hier ladybird und WurzelFluegel.
Mit herzlichem Gruß zum Wochenende von
Andrea
@Muscari
Vielen Dank, liebe Andrea.
Auch Dir und allen anderen Lesern ein sehr schönes Wochenende. Ich werde mich gleich mal auf den Weg ans Wasser machen. Denn ich wohne da, wo andere Urlaub machen und gerade scheint die Sonne!
Marianne
Liebe Marianne,
liebe Wurzelfluegel
ich kann mich Euch nur anschließen und ich praktiziere es ebenso wir Ihr.
Wobei ich festgestellt habe, dass es leider immer seltener "Zuhörer" wie
"Ausreden-lasser" gibt. Oftmals wird unterbrochen und es ergiebt sich schnell ein völlig anderes Thema....
Das Foto ist passend zum Thema,
lacht mich Gruß
ladybird
@ladybird
liebe ladybird,
ich will nur noch schnell meine Freundinnen in Schutz nehmen - sie können ausgezeichnet zuhören 😊 - aber am Ende muss sich jeder selbst klar werden über seine Situation und da hilft mir schreiben sehr.
liebe Grüße
WurzelFluegel
@ladybird
Vielen Dank für die netten Worte. Ja, das ist so eine Sache mit dem Unterbrechen und Ausreden-Lassen. Sind die Menschen so oberflächlich, dass sie gar nicht wissen wollen, was wir zu sagen haben?
Meine Freundin, ausgebildet in Gesprächsführung, wies in ihren Runden darauf hin, dass wir daran arbeiten sollten, unser Gegenüber ausreden zu lassen. Leider kann gerade sie sich im Privaten nicht daran halten. Liegt mir z. B. etwas auf der Seele und ich spreche es an, findet sie bei sich sofort Parallelen und erzählt von sich. Ich komme nicht dazu, meine Gedanken zuende zu führen. Ich wiederum lasse sie ausreden und schon bin ich frustriert.
Oftmals zweifle ich ihre Freundschaft an. Aber es passiert mir ja auch mit anderen Menschen. Oder bin ich eine so gute Freundin weil ich zuhören kann? ;) :)
@MarianneP
Auch meine Schwester kontert immer wieder, hat auch Parallelen, quasi als Besserwisserin, was ich überhaupt nicht leiden kann.
Doch habe ich selbst im Laufe meines Lebens gelernt, zuzuhören. Das hatte und hat natürlich zur Folge, dass liebe Bekannte und auch andere Menschen mir immer wieder ihr Herz ausschütten. Dabei tut es mir gut, wenn ich ihre Erleichterung spüre.
Allerdings gab es einige Menschen, zu denen ich aus bestimmtem Grund den Kontakt leider abbrechen musste.
hallo Marianne,
deine Gedanken zum Schreiben teile ich.
Durch das Schreiben klärt sich manches und
das hilft mir zuweilen auch bei der Lösung.
lieben Gruß
WurzelFluegel
MarianneP
Du machst das sehr gut. Ich kenn das auch und ertappe mich manchmal
dabei, dass ich mit mir selbst diskutiere. Das ist wie ein Spiegel und im
Spiegel sieht man die Wahrheit.
Grüße von Distel1fink7 Renate