warum ich nie einen Regenschirm mitnehme

Autor: ehemaliges Mitglied

Interessiert das überhaupt jemanden? Egal, ich schreib es trotzdem.

Es ist nämlich so:

Eine Hand brauche ich schon mal für die mehr oder weniger vollen Einkaufstaschen und –tüten.
Manchmal ist es auch tatsächlich bloß eine. Besonders, wenn keine Kartoffeln oder Getränke oder sonst was Gewichtiges drin sind.

Die zweite Hand brauche ich, wenn mein Mann mir an den Arbeitsplatz mailt, dass ich ihm Kuchen mitbringen soll. Besonderen Kuchen von einem besonderen Konditor, leider nicht in unserer Nähe. Dieser Kuchen muss UNBEDINGT separat getragen werden, sonst verwandelt er sich unterwegs in Pudding, und das findet er unappetitlich.

Mit der dritten Hand muss ich dem Omnibusfahrer meine Abo-Fahrkarte zeigen. Manchmal geht das auch ohne Hand, wenn ich die Karte mit den Zähnen halte, den dritten, versteht sich!
Aber da ich sie nicht die ganze Fahrt über im Mund haben will – die Karte meine ich, die Zähne schon -, brauche ich die dritte Hand wenigstens, um die Karte wieder sorgfältig wegzustecken, damit sie bloß nicht verloren geht.

Da es Pflicht – und außerdem schon des Kuchens wegen empfehlenswert – ist, sich einen festen Halt zu verschaffen, nehme ich zu diesem Zweck die vierte Hand.

Die fünfte dient wahlweise dazu, die verrutschte Brille oder BH-Träger zurechtzurücken, sich im Falle eines Schnupfens zu schnäuzen oder dickfellige Vordermänner anzutippen, damit sie Platz machen, wenn man aussteigen will. Die verfügbaren Stehplätze werden nämlich seit Jahren leider durch Rucksäcke um etwa ein Drittel verringert.

Wenn man Glück hat, und im Bus nicht zu viele Männer breitbeinig sitzen, welche für jeden ihrer beiden Schenkel je einen Sitzplatz beanspruchen, bekommt man vorübergehend die eine oder andere Hand frei. Das ist zu Hauptverkehrzeiten allerdings ein seltener Genuss.

Jedenfalls ist jetzt klar, warum ich lieber keinen Regenschirm mitnehme: mir fehlt einfach die sechste Hand dazu!

Einer der zahlreichen Gründe, warum ich mich auf den Ruhestand freue: ich muss nicht mehr täglich den öffentlichen Nahverkehr benutzen, weshalb ich künftig mindestens 2 freie Hände mehr habe! Cool!



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Kommentare (4)

Saphira010 Hallo ortwin,

Kennst Du den Kinderreim des Pferdes namens Rainer:

Dös Pferd hat 4 Bainer,
an jeder Eck einer,
kaputt ist einer,
umfallt da Rainer.

Viele Grüße aus Wien sendet Saphira010
Saphira010 Hallo gummibroetchen,

einfach köstlich Deine Geschichte! Ja so geht es einer berufstätigen Frau, die auch Ihren Mann verwöhnen will - ich kann mich noch gut an diese Zeiten erinnern - lach

Herzliche Grüße aus Wien sendet Saphira010
ortwin Ja, wieviele Beine hat das Pferd?
Das wurden wir als Kind gefragt, haben später wieder unsere Kinder und Enkel gefragt.
Ja, wieviele Beine, Pfoten oder Hände hat nun das Pferd?
Zähle mal zusammen:
- vorne zwei, hinten zwei,
- rechts zwei, links zwei,
- an jeder Ecke eins,
- unterm Bauch hat's auch noch vier!
Nu rate mal, was dabei raus kommt.
Wieviele Eisen werden gebraucht?
Hebe nur einmal ein Bein an, gleichgültig, ob
vorne oder hinten, ob
links oder rechts,
und dann versuche einmal ein weiteres Bein anzuheben:
du kriegst eine gefeuert!
Weißt du nun Bescheid?

ortwin
ruttel Jetzt weiß ich wenigstens, wieviele Hände ein Mensch benötigt. Genau 6. Danke, liebes Gummibroetchen für die Aufklärung. ruttel

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