Warten auf den Winter
Wieso? Warten auf den Winter, wo der September gerade so schön warm und sonnig wurde?
Einen Grund dafür gibt es aber schon…
Man sitzt am späten Nachmittag im gemütlichen Wohnzimmer da, in Gedanken versunken, nicht immer nur fröhlich. Obwohl sich das Haus in einer kleinen Großstadt befindet, ist es angenehm still umher. Ab uns zu nur Kinder auf der Straße, oder jemand mit Hund unterwegs, und da bellt das Tierchen kurz, vor Freude. Und plötzlich – aus der Straße nebenan biegt ein Eismannwagen ab, und gerade vor den Wohnzimmerfenstern schaltet er total laut seine Kindermelodie an. Man wird einfach panisch: was ist das…? Was soll ich…? Diese sonst ganz schöne und lustige Melodie bohrt einfach ein Loch im Gehirn. Bald erkennt man sie, der Eismann ist ja jeden Tag zur ähnlichen Uhrzeit da, das Herz schlägt aber noch eine ganze Weile lang ganz schnell.
Wer mal einem Eismann begegnet wäre, der, blau und blutig geschlagen, seine Waffelhörnchen mit Eis auffüllt, kann sicher sein: der muss mein Opfer gewesen sein. 👹👺👎
;)
(Titelbild aus dem Internet)
Kommentare (4)
@ladybird
Ja, liebe Renate, im Winter macht er Urlaub. :)
Also, meine Geräusche-Empfindlichkeit wurde eher mit dem Alter geringer; sie hing natürlich mit Kindheitserfahrungen von Ärger zusammen. Und der arme Eismann, der muss ja seinen Job machen. :)
Natürlich bin ich nicht die Einzige, die nach wie vor doch empfindlich bleibt, und das Thema Lärm war in den letzten Jahren ziemlich groß weltweit. Nun bekomme ich langsam den Eindruck, dass es, auch weltweit, immer mehr ganz laute "Events" gibt. Na ja, Trends eben. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Zur Familie meines ältesten Bruders und seiner Frau gehörte viele Jahre auch Elliot.
Es war ein großer norwegischer Waldkater mit einem prächtigen Fell. Oft brachte Elliot, zum Entsetzen meiner Schwägerin, kleine Geschenke von seinen Spaziergängen mit. Mal eine tote Maus, mal ein Vogel, und mal, so zur Abwechslung, sogar mehrere Goldfische. Die Fische gaben Rätsel auf. Deshalb wartete man schon, mit ungutem Gefühl, auf Beschwerden plus Rechnungen aus dem nachbarschaftlichen Umfeld.
Elliot kannte natürlich auch die Klingel des Eiswagenfahrers, der dort in der Wohnsiedlung regelmäßig seine Runden drehte. Der Eismann war wohl sehr tierlieb, denn er spendierte Elliot immer kleine Eisportionen, wenn dieser mal wieder vor seinem Auto saß und ihn mit großen Augen anbettelte.
Doch eines Tages war der Eismann richtig wütend auf Elliot, denn er schellte energisch bei meinem Bruder an der Haustür:
"Holen Sie mal ganz schnell ihren Riesen-Kater da weg!!! Die Kinder haben Angst vor ihm! Meine Güte, er vergrault mir ja die ganze Kundschaft."
Siehst Du, liebe Christine, manchmal liegen auch bei dem coolsten Eismann die Nerven blank.😅😂😆
Viele Grüße
Rosi65
@Rosi65
Ha, da wurde es mir ein wenig besser Dank Deiner schönen Erzählung, liebe Rosi. Bravo Elliot! :) Süß ist die Rache. ;)
Und ernst, da habe ich natürlich nichts gegen diese Art und Weise, Eis zu verkaufen, obwohl mit dasjenige vom Supermarkt besser schmeckt, wenn auch noch mit Früchten, Dosenschlagsahne, und ein Wenig Eierlikör veredelt. Aber - vor allem ein plötzlicher - Lärm, das ist etwas, was ich wirklich schlecht vertrage. Na ja, mal wird die Saison zu Ende gehen müssen. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Liebe Christine,
die Geräusche-Empfindlichkeit hat wohl etwas mit dem "Älterwerden" zutun,
so kann ich mich erinnern, dass zu meinen jugenlichen Alter, der "Schrottmann" durch die Straßen zog und mit einer schrillen Bimmel, auf seine Sammlung aufmerksam machte. Und das Abwerfen von allem Eisen, was sie Leute nicht mehr brauchten, machte nochmals durch lautes Klirren und Deppern, weiteren Krach..
Er kam allerdings nicht täglich, wie Dein Eismann...
Mir fällt gerade ein, dass in ländlichen Gegenden noch der "Eiermann" mit
"bimmelingeling" vorbei kommt.....
Hoffentlich hat Dein Eismann für den Winter keine neue "Geschäfts-Idee" und kommt täglich mit einem Becher "Glühwein" vorbei.......
mit lachendem Gruß
von Renate.