Vor ein paar Jahren erlebt ...


Ich war einst in einer onkologischen Klinik zur AHB. Anschlussheilbehandlung nach Krebs-OP. Gut, da habe ich das Rauchen aufgegeben. Eben eine Therapie nebenher. Die Psychologin kannte und bat mich, dazu ein Gedicht zu schreiben. Ich habs glatt getan. Das kam dabei heraus:



Auf der Kippe

Das Rauchen kann gemütlich sein,
dazu Kaffee in rauhen Mengen.
So mancher kriegt ein Raucherbein,
weil die Gefäße sich verengen.

Da ich nun auf die Gesundheit tippe,
bin ich nicht mehr auf der Kippe.

Ohne Stengel zwischen meinen Lippen
und der Kopf nicht mehr am Qualmen.
Zu meinen Füßen liegen keine Kippen.
Gemütlich sitz ich unter Palmen.
(Die Palmen waren im Therapie-Raum.)

Weit weg von meiner Rauchersippe.
Ich bin doch nicht mehr auf der Kippe.

Vorbei ist's mit dem blauen Dunst
und bald vergehet auch der Husten.
Ist es nicht 'ne wahre Kunst -
mir fehlt's nicht am Pusten.

Es zwickt auch nicht die Rippe -
ich bin doch nicht mehr auf der Kippe.

Dort - drüben bei dem Raucherorte,
da steht ein Raucher ganz allein.
Er ist der Letzte seiner Sorte
und denkt: "Wie sind die alle so gemein."

"Hör' auf", so ruft die Anti-Raucher-Sippe,
"dann bist du nicht mehr auf der Kippe."

(c) Don Pietro

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