Scarlett O’Hara und ihre (auch realen) Zeitgenossinnen schützten sich immer vor den Sonnenstrahlen mit kleinen Sonnenschirmen, reichlich mit Spitzen verziert. Ihre Haut musste weiß sein, damit niemand denken könnte, da hätten sie etwa im Feld gearbeitet… Und Sommersprossen, pfui, keine von ihnen wollte so etwas von der Sonne bekommen.

Viel später wurde doch festgestellt, dass leicht gebräunte Haut gesund aussieht, und sogar sexy; das war wohl auch der Moment, wo dieses Wort eine Karriere zu machen begann. Urlaub am Strand also, Reisen in weit entfernte Länder, um danach stolz den Bekannten schön braune Haut präsentieren zu können. Man kleidete sich dann gerne in Weiß, denn weiße Shirts und Röcke machten den dunklen Ton noch schöner.

Man wusste damals nichts darüber, wie schädlich das Sonnen, und besonders das übermäßig intensive Sonnen, sein kann. Daher die Kinderwagen mit Babys, die zu der heißesten Tageszeit in voller Sonne standen, damit dann die jungen Mamas ihre schokoladenbraunen Kinder zufrieden herumfahren konnten. Obwohl man schon damals wußte, dass das Schlafen in der Sonne gar gefährlich sein kann. Und die armen Winzlinge schliefen in der Sonne, bis sie zu weinen begannen. Oder noch länger.

Heutzutage weiß man schon, dass die Sonnenstrahlen nicht harmlos sind, dass es so etwas wie Ozonloch gibt, und so weiter. Da leicht gebräunte Haut auch wirklich besser aussieht, als ganz weiße, gibt es nun Kosmetika, die diesen erwünschten Ton, je nach der Hautfarbe, erreichen lassen. Trotzdem sind – oder eher, waren; Corona – im Sommer die Strände überfüllt.

Mehr noch: Man kann vom Sonnen abhängig werden. Ein Bekannter von mir, über 70 Jahre alt, nutzt einen jeden sonnigen Tag, um sich stundenlang zu sonnen. Mehrmals im Jahr reist er aus, um an warmen Seen auch im Herbst oder Winter schön (?) dunkelbraun zu werden. Er gibt selber zu, dass es bei ihm zu einer Abhängigkeit wurde. Und das alles obwohl er schon mal vor Jahren an Hautkrebs erkrankte, ohne Zweifel im Zusammenhang mit seiner Sonnenleidenschaft. Und wenn er aus irgendeinem Grund sich länger nicht sonnen kann, benutzt er ein Präparat, mit Karotingehalt wohl, denn er sieht dann nicht braun, sondern eher dunkelorange aus. Dabei aber auch – sehr zufrieden... Eine Abhängigkeit eben: Von innen sieht die Wirklichkeit ganz anders, als von außen.

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(Bilder aus dem Internet)

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Kommentare (10)

Urseli

Ich habe auch so eine dunkelbraune Nachbarin.
Die Frau ist auch über 70 und schafft es seit Jahren 8 Stunden
in der prallen Sonne zu liegen, wenn sie scheint, natürlich.

Danke fürs einstellen.

Urseli

Christine62laechel

@Urseli  

So, liebe Urseli, was den meisten Leuten oft unangenehm vorkommt, bringt den Abhängigen - wohl doch auch Deiner Nachbarin - ein Vergnügen... Das wird man nicht verstehen können, ohne selber mal abhängig zu werden; das wünschen wir uns aber doch nicht. :)

Mit Grüßen
Christine

Manfred36


Wir arbeiteten einst häufig mir freiem Oberkörper in der Sonne. Ein freies und schönes
Gefühl, das die Haut sukzessiv bräunte und auch sonnenresistent machte. Es gibt heute noch viele Arbeiter, die im Freien nicht anders verfahren. Da war und ist kein Vitamin D – Mangel. Allerdings traten schon mal am Anfang auch Sonnenbrände auf. Und allerdings musste mir schon 17 mal Hautkrebs operiert werden. Aber ich bin der Meinung, dass trotz Löcher in der Atmosphäre die Sonne gesund und stimmungsfördernd ist. Mein Sonnenfenster und die schönen Träume und Dialoge mit den Wolken beim Mittagsdösen möchte ich nicht missen.

Manfred

Christine62laechel

@Manfred36  

Gesund und stimmungsfördernd ist die Sonne ganz sicher, lieber Manfred.

Wenn nicht damit überholt. Und es handelt sich da nicht nur um die schädliche Strahlung, oder die Überhitzungsgefahr, sondern auch um das Licht. Fast dreißig Jahre lang habe ich in einer kleinen Wohnung gelebt, die ganz nach Südwesten ausging. Die Nachmittagsstunden konnten echt lästig sein, trotz  der Klimaanlage, die ich mir schon 2007 besorgt hatte, denn man musste die Rolläden herunterlassen und in dunklen Räumen sitzen. Von dem grellen Licht hatte man aber genug, und keinen Ort - außer dem sehr kleinen Badezimmer, lach - wo man sich davon erholen könnte. :)

Mit Grüßen
Christine

HeCaro

Liebe Christine, 
leicht gebräunte Haut sieht schön aus aber zu oft zu intensiv gebräunte Haut wird ledern und bewirkt das Gegenteil. Ausserdem ist ein Sonnenbrand gefährlich und kann Hautkrebs auslösen. 
Auch wenn man schön braun werden möchte, muss man sich nicht direkt der Sonne aussetzen. Gut eingecremt unter dem Schirm bekommt man genau so Farbe. Ich verbringe jedes Jahr 4 Wochen in Süditalien am Meer.  An offenen Gewässern ist die Sonne ja noch intensiver als sie sowieso schon ist, und so mancher der das unterschätzt hat,  musste es mit Schmerzen oder gar Fieber büßen.

Liebe Grüße, Carola 

 

Christine62laechel

@HeCaro  

Liebe Carola,

einen solchen Fehler haben oft Touristen begangen, die zum ersten Mal nach Süden reisten. So "sonnengierig", dass sie den ersten ganzen Tag am Strand verbrachten - und dann konnten sie oft zwei oder drei Tage gar nicht mehr ausgehen, denn sie hatten sich nicht nur die haut verbrannt, sondern sich auch einen Sonnenstich geholt, und das war schon unangenehm...

Ein wenig gebräunte Haut sieht gut aus, doch ich erreiche das seit Jahren  mit Cremen, die es ja in großer Auswahl gibt. :)

Viel Spaß dann im Sommer, wenn du wieder mal Süditalien besuchen wirst, liebe Carola!

Christine

Syrdal


Mit der Sonne, liebe Christine, ist es wie mit allem anderen auch, das rechte Maß ist entscheidend.
Schon Paracelsus erklärte: Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei.“ Und genau so verhält es sich auch mit der Sonne
Die Wirkung der UV-Strahlen ist heute bestens bekannt und man weiß, dass ein Zuviel rasch zu malignen Hauterkrankungen führen kann. Sich also in der Sonne übermäßig zu „grillen“ ist mehr als leichtsinnig.

Und der von dir beschriebene siebzigjährige Herr sollte doch seine Haut am besten gleich richtig gerben lassen, dann kann man sie nach seinem Ableben gut zu einer Aktentasche oder zu Riemchensandalen verarbeiten…

Fazit: Was es auch immer ist, zur Äbhängigkeit sollte nichts, aber auch gar nichts führen, weder Sonne noch Alkohol oder Medikamente oder Spiele oder…

...meint – zum stillen Abend Grüße sendend –
Syrdal
 

Christine62laechel

@Syrdal  


Ach ja, lieber Syrdal,

nichts sollte zu Abhängigkeiten führen, doch dieses Modalverb enthält leider nicht nur ein Gebot, oder ein Verbot (wenn mal mit "nicht" zusammen), sondern es enthält irgendwie einen Zweifel, ob es dem einen oder anderen auch gefolgt wird. :)

   Und dass da alles mit der Dosis zusammenhängt - das stimmt schon ohne Zweifel... 

Mit besten Grüßen
Christine

protes

Es gab schon immer menschen,
die beim ersten sonnenstrahl
in die sonne lagen.
manche hauttypen vertragen sonne besser
 manche weniger
in jedem fall weiß man heute
das es schädlich ist sich der prallen sonne auszusetzen

das ist ein echtes sonnenthema
liebe Christine

 liebe grüße hade

Christine62laechel

@protes  

Ja, lieber Hade, es gab schon immer Menschen, die sich sehr gerne sonnten, nur man nannte es damals noch nicht eine Abhängigkeit. Ich hatte das Sonnen nie gern; mit meinem niedrigen Blutdruck fühlte ich mich gleich einfach schlecht. Und gut so, wahrscheinlich. :)

Mit besten Grüßen
Christine


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