Mutti wohnt jetzt schon 8 Monate bei mir und es war für uns beide eine große Umstellung, da wir lange alleine gelebt haben. Es sollte ja auch eine WG werden, wo jeder tun und lassen kann was er will. Das hat natürlich nicht so geklappt! Mutti wartete jeden morgen mit dem Frühstück auf mich, bis ich aufgestanden bin. Heute stehe ich früh auf und freue mich den Tag mit ihr zu beginnen.
Am Anfang bin ich zornig geworden, wenn sie den Boiler nicht abgestellt hat und das Wasser stundenlang am kochen war. Sie stand dann vor mir und war ganz traurig. Heute kocht sie heißes Wasser für den Tee, in einem Heißwassergerät welches sich selbst abstellt. Ich merkte schnell, das sie nicht mehr richtig kochen konnte und die Zutaten nicht fand und nicht wußte welche Herdplatte sie anstellen muß. Jetzt bekommt sie in der Woche, wenn ich arbeiten muß, Essen geliefert und am Wochenende koche ich für uns beide, was mir sogar Spaß macht. Denn ich werde immer gelobt von ihr, wie gut und lecker mein Essen ist. An ihre Tabletten erinnere ich sie jeden Morgen, jedoch ihr Doppelherz da denkt sie dran und schüttet sich schon vor dem Frühstück das Pinnchen voll. Wenn ich Abends von der Arbeit heim komme, sitzt sie gemütlich in ihrem Fernsehsessel, der Kater auf ihrem Schoß und sie schaut Fernseh. Mutti hast du Langeweile am Tag? Nein mein Kind, ich fühle mich hier wohl und es ist meine Heimat geworden.

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