Unsere Loemühle in Marl - Ein Ruhrpott-Schmuckstück

Autor: ehemaliges Mitglied





Vor den Toren unserer Stadt, eingebettet im Loemühlental liegt unser Schmuckstück, unsere Loemühle.

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Einst herrschte in unserer Stadt, die damals eine klitzekleine Ortschaft war, die Grafenfamilie von Loe.
Ihre Wasserburg, die nahe der heutigen City erbaut wurde, die gibt es nicht mehr. Sie wurde
1130 gebaut und hieß damals Strevelsloe und wurde 1359 in Haus Loe umbenannt. Auf dem ehemaligen Burggelände steht jetzt das Doppelgymnasium und eine Sportanlage, auf der meine Enkel Fußballspielen. Die Grafenfamilie von Loe hatten sehr viel Grundbesitz. Ihnen gehörten mehrere Bauernhöfe und die beiden Mühlen in Marl und noch die Sickingmühle nahe der Lippe, sowie das Schultengut Wermeling, das auch an der Lippe lag.

Die Mühle am Stadtrand am Loemühlenbach ist noch erhalten. Sie wurde 1230 gebaut. Leider ist sie nicht mehr funktionsfähig.

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Unsere Grafenfamilie hatte eine Tochter, die als Wilde Hummel in die Geschichte einging. Diese Tochter, Judith von Loe, war so ganz anders als die Mädchen in den Adelskreisen. Sie ritt wie ein Teufel durch die Marler Heide mit den Junkern um die Wette. Auch ging sie auf Hasenjagd und streifte mit Pfeil und Bogen durch die Wälder.
Sie wurde 1650 bis 1652 geboren und führte ein Vagabundenleben und nannte sich teilweise Jonkherr van Oyen. Das war der Name von Mutters Seite her und sie gab sich teilweise als Mann aus. Ihr Vagabundenleben endete am 03.08.1723. Außer Reiten beherrschte sie noch das Fechten und der Umgang mit anderen Waffen war ihr bestens vertraut.
Die Geschichte von der wilden Hummel, Judith von Loe, die wurde uns damals in der Schule erzählt. Es gibt auch ein Portrait von ihr, in einem Kleid, jedoch mit angelegtem Schutzschild, einem Eipanzer, auch Brünne genannt.
Schon damals als Kind habe ich im Heimatkundeunterricht der Geschichte von Judith von Loe
gelauscht und ich habe dieses Mädchen, welches so ganz anders lebte als ihre Standesgenossinnen,
bewundert.

Vieles erinnert immer noch an die Grafenfamilie. So gibt es die Loestraße, den Loemühlenweg, eine weitere Straße In Den Loeauen und die Loekampstraße.
Auch gibt es die Loeapotheke, den Loemühlenbach mit Loemühlenteich
und das Gymnasium im Loekamp (GiL).

Die Loemühle ist schon lange ein Restaurant und es wechselten oft die Besitzer. Im Moment ist dort auch eine Hotelanlage, eine Themensauna und ein Biergarten. Dort kann der Gast gemütlich am Bach sitzen und allerlei Köstlichkeiten genießen.

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Das Restaurant ist auch für seine Wildspezialitäten bekannt. Ein Stück weiter in den Wäldern um den Flugplatz herum, wird immer noch gejagt und vielleicht landet das Wild dann in der Küche von Loemühle.

Das Restaurant bietet ein Hallenschwimmbad, ein Freibad, ein Kneippsches Tretbecken, eine Massagepraxis. Außerdem ist im Saunagarten u. A eine Panoramasauna und ein römisches Dampfbad.

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Auch wird unserer Wilden Hummel gewürdigt mit einem Judith-Zimmer. Dort sind alte Tonziegel verlegt, die im Kontrast zu den weißen grob verputzen Wänden stehen. In einer Mauernische steht eine Ikone der Wilden Hummel, Judith von Loe.
Das ist ein Ort für ein Candelight-Dinner oder für eine Tafel, an der max. 8 Personen Platz finden.
Die Butzenscheiben mit den roten Vorhängen zu den dunklen Holzmöbeln machen das Ambiente perfekt.

Historische Stuben gibt es auch. Dort ist die Geschichte der Grafenfamilie von Loe an den Wänden
malerisch dokumentiert. Hier können max. 16 Personen feiern und exklusiv speisen.

Auch finden immer Highlights im Restaurant statt.

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Am 25. Oktober findet ein Ritteressen statt und am 09. Nov. ist dort ein Ruhrpott-Dinner.
Bei diesem Dinner gibt es als Einstiegshäppchen Currywurst oder auch eine vegetarische Currywurst.
Der 1. Gang ist dann eine deftige Kartoffelrahmsuppe mit Speck und eine Rote Betesuppe mit Schnittlauch. Zum 2. Gang wird Rinderroulade mit Kartoffeln und glasierten Karotten serviert.
Abgerundet wird das Dinner mit dem Dessert, welches auch typisch ruhrpottlerisch ist.
Westfälische Quarkspeise ist gesüßter Quark angedickt mit Sauerkirschen und Pumpernickel in Korn getränkt. Das wird alles schichtweise in Gläsern angerichtet und macht den 3. Gang perfekt.
Zum Abschluss kommt der 4. Gang als Käseigel daher.

Am 11.11 ist dort ein traditionelles Martinsgans-Menü.
Auch der Loemühler Weihnachtsmarkt ist ein Geheimtipp. Er ist immer vom 30.11 bis 02.12.
Ein Dinner-Musical wird am 15.12. angeboten.

Auch kann in der Kornkammer der Bund fürs Leben geschlossen werden. Mein Sohn und meine Schwiegertochter haben sich damals auch dort getraut.

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Die Landschaft mit der Mühlenromantik bietet sich für gute Fotos an.
Auch in der Kornkammer kann gefeiert werden. Bis zu 60 Personen finden dort Platz. Die Theke steht im 1. Obergeschoss und auf der Galerie im 2. Obergeschoss befinden sich viele Sitzplätze.


Schade, dass es die Brücke über den Teich, die zu einer Insel im Teich führte, nicht mehr gibt.
Die alte Holzbrücke, jahrelang gesperrt für Besucher ist jetzt endgültig eingestürzt.

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Vor einem Monat als ich schon mal Fotos machte, da war sie noch intakt und gestern habe ich ein Foto von der Brücke, die in den Teich gestürzt ist, gemacht.

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Unsere Stadt, die ja am Hungertuch nagt, hat sie nicht um eine Instandsetzung der Brücke gekümmert - verständlich, aber sehr schade, dass ein Zeitzeuge aus der Kindheit einfach so verschwindet.
Auch eine alter dicker Baum, der schon ausgehöhlt war, er musste wohl auch gefällt werden. Ich habe ihn sofort vermisst, denn er stand halb auf dem Weg zu der anderen Brücke.

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Unser Schmuckstück, die Loemühle ist immer einen Besuch wert. Dort lässt es sich wunderbar spazieren gehen in der Natur. Das Loemühlenbachtal ist ein Naturschutzgebiet und bietet Schutz für einige bedrohte Tiere und Pflanzen. Mit viel Glück kann der Wanderer auch einen Feuersalamander sehen. Obwohl ich oft dort bin, mir ist noch keiner begegnet.
Selbstverständlich gibt es auch Enten auf dem Teich, Schwäne habe ich nicht gesehen.

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Und wie im realen Leben üblich gibt es neben der Idylle, ein bisschen versteckt, ein Schandfleck.

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Dort, wo halb verfallene Gebäude stehen, war mal die Stadtgärtnerei. Jetzt wird alles als Betriebshof einer Landschaftsgärtnerei genutzt.
Der Pächter hat mir erlaubt Fotos zu machen. Er hat mich aber gewarnt, ich solle aufpassen, falls die Scheune einstürzen sollte.

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Da diese Anlage im Naturschutzgebiet liegt, gibt es entsprechende Auflagen für die Nutzung.
Der Stadt, der Eigentümerin sind die Hände gebunden. Für eine Renovierung fehlen die Gelder und zum Abreißen auch, falls es abgerissen werden darf.
Ganz früher mal, war dieser Hof ein Fischereibetrieb mit eigener Aufzucht, der gut lief und das Restaurant wurde somit immer mit frischem Fisch beliefert.
Alles Geschichte und jetzt verrottet alles so dahin.

Neben dem Schandfleck, den man von der Straße/Feldweg nicht einsehen kann, gibt es auch wieder einen Augenschmaus. Eine kleine Villa im Fachwerkstil, die sehr gepflegt ist.

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Das Grundstück ist im sehr guten Zustand und da bleibt der Spaziergänger gerne stehen, um einen Blick in den Garten zu werfen. Denn nach dem Schatten, der wirklich ein bisschen geschockt hat, gibt es hier wieder sehr viel Licht zu sehen.

Wenn ich in meine Kinderzeit zurückblicke, dann war mal früher neben der Loemühle ein Schwimmbad. Das war auch über die Grenzen Marls bekannt. Meine alte Dame Hildegard, die in Herne wohnt, kennt auch das Schwimmbad und war früher, als sie jung war zum Baden dort.
Nach dem Schwimmbad wurde dort ein Minigolfplatz angelegt. Dort war ich auch oft mit meinen Kindern und wir hatten immer Spass.

Auch war schon mal unsere Loemühle Filmkulisse für eine Filmreihe des WDR. Elke Heidenreich drehte auch bei uns für die "Tour de Ruhr".

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Unsere Loemühle, unser Schmuckstück, eine Sehenswürdigkeit, alt und total romantisch, sie ist einfach schön.

anjeli


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