Unnütze Hast

So schreite ich durchs Leben,
von Augenblick zu Augenblick.
So ist es mein Bestreben
nur vor, keinen Schritt zurück.
Auch wenn kein Ziel ich kenne,
niemanden als Freund benenne,
nirgends allzu lang verweile,
immer, immer weiter eile,
nicht innehalt im hastig Sinnen,
dem Tode werd ich nicht entrinnen.

©Wirius

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Kommentare (10)

indeed

Ach, Wirius,

dem Tode wird keiner entrinnen und das ist auch gut so. Wohin sonst würde es denn führen?
Man braucht auch keine Freunde zu benennen, die, die es sind, wissen es doch bereits. 

Ohne jeinen Freund durchs Leben zu gehen kommt einem Eremitendasein ziemlich gleich. Wie öde ist das denn? Man kann sich nicht zusammen freuen, denn es ist doppelte Freude usw.

Ohne jegliches Ziel alles auf sich zukommen lassen? Na, ist doch sehr negativ, nicht wahr?

Nur in einem Punkt gebe ich dir recht: Hasten oder durchs Leben zu hetzen ist unnötig. Der zu begehende Lebensweg wird dadurch nicht kürzer oder länger, sondern einfach nur unschöner, weil man nichts so richtig genießen kann.

An deiner Stelle würde ich mir das doch noch einmal gründlich durch den Kopf (und Herz) durchgehen lassen.

2019 hat gerade angefangen und anzufangen ist niemals zu spät. Alles Gute für dieses Jahr.

indeed

 

Wirius

Hi indeed,

eine Kette von, nicht immer positiven, Erfahrungen war ein gutes Lehrbuch um im eigenen Schicksalsroman zu lesen und das Leben gestalten zu lernen.

LG Wirius 

Manfred36

Es ist wie bei einer Balkenwaage. Wenn die Gegenschale leer ist, versuche ich, sie mit allem möglichen Vergänglichen immer wieder zu füllen. Ich will ja nicht absinken. Das frühere beschauliche Nachfüllen im Fließgleichgewicht ist ja nicht mehr.

Wirius

Die Wage des Lebens und die Wage der der Zeit wiegen wohl mit unterschiedlichen Gewichten.

Danke sagt Wirius 

werderanerin

Die Zeilen zeigen, wieoft man eigentlich mit Hast aber eigentlich völlig unbegründet durchs Leben eilt...was treibt einen und warum kann man manchmal nicht einfach innehalten...?

Kristine

Wirius

Hallo werderanerin,

Eile mit Weile, lang, lang ist`s her
Eile ohne Weile ist Heute. Bitte sehr.

Gruß Wirius

 

silesio

    Ziemlich düstere Weltsich!
    Aber ich teile sie weithin
              Silesio

Wirius

Danke silesio,

wer negatives erwartet, kann nur positiv überrascht werden.

In diesem Sinne dir ein gutes neues Jahr.

Gruß Wirius

ehemaliges Mitglied

Zu Deinem Gedicht, lieber Wirius, fällt mir folgendes von Bertolt Brecht ein:


Der Radwechsel

Ich sitze am Straßenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
mit Ungeduld?
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Ich wünsche Dir für das Neue Jahr Ruhe, Besinnlichkeit und Zufriedenheit.
Mögest Du das Hasten hinter Dir lassen können.

Liebe Grüße
Elbstromerin

Wirius

Hi Elbströmerin,

Egal ob man gerne war wo man herkommt.
Egal ob man gern ist wo man hin will.
Das Rad der Zeit muss sich drehen.

Danke für die guten Wünsche zum Neuen Jahr!

Möge es für dich das schönste deines Lebens werden.

Gruß Wirius


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