Überfüllte Radwege und rücksichtsloses Verhalten – Warum ich lieber zu Fuß gehe
Ich gehe gern spazieren, es macht den Kopf frei, man kann seinen Gedanken nachhängen und man tut auch noch was für seine Gesundheit. Seitdem ich in eine neue Umgebung gezogen bin, habe ich mich sogar einer Walking- und einer Wandergruppe angeschlossen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Heute erzähle ich etwas über Radfahrer. Ich selber besitze z.Zt. kein Rad, habe es verkauft bevor ich umgezogen bin. Und wenn ich mir ansehe was auf den Radwegen los ist, bereue ich es nicht.
Vor allem bei schönen Wetter zieht es ganze Heerscharen auf zwei Räder die für sie die Welt bedeuten und die es zu erobern gilt.
Radfahrer, mit ihren glänzenden Helmen und bunten Trikots, brausen wie wilde Horden über den Fahrradweg. Kein Platz bleibt ungenutzt, kein Zentimeter wird verschwendet. Radwege werden nun das neue Mekka der Rücksichtslosigkeit. Rentner mit E-Bikes, Familien mit Kinderanhängern und sportliche Rennradfahrer bilden eine Masse, die keinen Raum für langsam dahin radelnde übrig hat. Sofort ertönt ein ohrenbetäubender Schrei dieser modernen Gladiatoren: „Aus dem Weg…aus dem Weg“.
Manche Wege sind so angelegt, daß sowohl Fußgänger, als auch Radfahrer diese benutzen können. Einmal wagte ich es, den Radweg zu betreten. Kaum hatte ich einen Fuß auf den Asphalt gesetzt, hörte ich das bedrohliche Surren der sich nähernden Reifen. Ein Radfahrer, ausgestattet mit dem neusten Hightech-Equipment und dem Ego eines Olympiasiegers, raste auf mich zu. „Geh zur Seite, Fußvolk!“ schrie er, während er in einem Höllentempo an mir vorbeischoss. Mein Herz raste und ich schwor mir, nie wieder den Weg der Radfahrer zu kreuzen.
Die Gefahr lauert ja nicht nur an vermeintlich beschaulichen Radwegen in der Natur.
Im Straßenverkehr kann man ebensolches beobachten. Ich sah einen Typ mit einem Lastenrad, Seine Kinder saßen vorne in der Transportkiste, fröhlich winkend, während er unbarmherzig jede rote Ampel ignorierte und sämtliche Fußgänger anbrüllte „Platz da!“, Ich sprang entsetzt zur Seite, gerade noch rechtzeitig, um einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden.
Es ist ein Wunder, dass ich diese Begegnungen unbeschadet überlebt habe. Daher habe ich eine weise Entscheidung getroffen: Ich gehe lieber zu Fuß. Abseits der überfüllten Radwege finde ich nun meinen Frieden. Keine hetzenden Radfahrer, keine gefährlichen Überholmanöver, keine scharfen Schimpfwörter. Stattdessen genieße ich die Ruhe der Wege, wo man noch in aller Gemütlichkeit spazieren kann.
Also, liebe Radfahrer, fahrt ruhig weiter eure rücksichtslosen Wettrennen. Ich bleibe auf meinen sicheren Pfaden und erfreue mich an dem langsamen, friedlichen Tempo des Fußgängers. Und wenn ihr mich doch einmal auf eurem Weg seht, denkt daran: Auch Fußgänger haben das Recht auf Leben – und manchmal auch auf eine entspannte Fortbewegung ohne Todesangst.
Sarkasmus aus!
ulpo2024
Kommentare (17)
Allgemein benutzt man den Begriff „Fußgänger“. Ist das korrekt? NEIN! Abgesehen von den üblen Forderungen der Menschen:-innen aus Genderland, handelt es sich zumeist um Fußsteher, die über die Angebote aus dem Supermarkt an unpassenden Radwegkreuzungen und Abzweigen ihre Meinungen austauschen oder um Fußsitzer, die den Radfahrern die Ruhebänke blockieren. Reicht denn die Anzahl der Bürgersteige nicht aus, um dem Aufkommen dieser Spezies Genüge zu tun? Ein erster Schritt zum Schutz dieser aussterbenden Art, die vermutlich vor Millionen Jahren invasiv aus Afrika zu uns kam, wird zunehmend in Form von Pollern in den Städten angewandt. Und wer schützt uns E-Bike-Genussradler? KEINER! Im Gegenteil. Wir müssen uns gegen das Rudelfahren der Pseudo-Radrennfahrer wehren und aufpassen, keinen Radlosen, der mit seiner Familie oder dem Fuß- oder Rollatorclub die Radwege in kompletter Breite beschlagnahmt, krankenhausreif zu touchieren. Meine Frau und ich fahren immer schön hintereinander, um ausreichend Platz für andere Mitmenschen anzubieten. Aber was machen Fußgänger? Hintereinander im Gänseschritt scheint für sie ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, ausser wenn sie alleine marschieren und dann noch darauf achten, keinen Zentimeter von der Wegmitte abzuweichen. Lieber das Geräusch der Fahrradklingel provozieren, um wieder neuen Gesprächsstoff zu generieren und die Asphaltbreite maximal nutzen. Zu Fuß wäre es doch wesentlich gesünder barfuß durch Wiesen und Wälder zu laufen. Aber nein, die suchen die Radwege wie die Bienen den Honig. Leider wird es noch einige Zeit dauern, bis der Film von Heinz Rühmann Realität wird: „Der letzte Fußgänger“!
Sie sind überzeugt, das ist Ironie? Ja aber nur zum 0,5ten Teil von 0,5.
@mosella
Vielen Dank für den amüsanten Kommentar dem ich nicht mal widersprechen kann, in Gruppen Weg blockieren - egal wo - ist wirklich ärgerllich.
Ich hätte nur noch anzumerken, Deine schöne Geschichte wäre es wert gewesen einen eigenen Blog zu erstellen 😁.
Es grüßt herzlich
ulpo
Danke für den Bericht. Ähnliche Beobachtungen habe ich auch schon machen müssen. Die E.Roller benutzen auch oft die Radwege. In Hamburg sollen die Teilnehmer ab 40 Jahren zunehmen. Ob ,manche fußkrank sind wurde nicht verlautbart!
Ja, ja,... diese Radfahrer! Eigentlich muß man ja auch nicht dort als Fußgänger wandern, wo andere Radfahren. Aber auch als Radfahrer lebt man sehr gefährlich - z.B. auf dem Damm längs der Donau, um Feiertage wie z.B. Pfingsten, auf der Fahrt von Passau nach Wien oder im Englischen Garten in München. Wie schön ist es in den Parks oder auf den Friedhöfen, wo fast überall in Deutschland Radfahren (noch) verboten ist. Aber andererseits: ein bisschen Risiko, ein wenig Aufregung, ein wenig Schimpfen macht doch auch irgendwie Spaß, sonst würde man sich ja nicht einem solchen unnötigen Risiko aussetzen - oder?
Viele Grüße von einem passionierten Radfahrer
Bernhard
@Bernie23 Es ist nicht möglich dort zu gehen wo Radler nicht fahre, die fahren überall. Auf Gehwegen, auf Radwegen, auf Strassen, auch in der falschen Richtung. Mir kamen sogar schon welche im Kreisel entgegen.
@Bernie23
So sammelt jeder "Verkehrsteilnehmer" seine Eindrücke und wertet sie für sich aus 😉.
Ich wünsche weiterhin viel Spaß beim radeln, ich suche die Wege die nicht befahren werden können oder sollen.
sportliche Grüße sendet
Ulla
Liebe ulpo,
deine Aufregung verstehe ich gut, es könnte ... ja, es könnte friedlicher auf Radwegen zugehen, aber: ein Radweg ist ein Radweg.
Dagegen gibt es Fußgängerwege, und da empfinde ich es - mitten in der Altstadt wohnend - viel schlimmer, wenn Radfahrer auf dem Fußweg, oder besser gesagt, in der für Radfahrer gesperrten Fußgängerzone radeln. Da sind natürlich die Fußgänger in echter Gefahr, kleine Kinder und Senioren besonders, dabei ist es ihr Fußweg, den sie für sich beanspruchen dürfen! Diese Ignoranz regt mich sehr auf.
Aber etwas muß ich dazu sagen: Die Radfahrer sind Artisten auf ihren Rädern, sie beherrschen das Rad perfekt, sie stehen, fahren Schritt und Schlangenlinien lautlos durch die Menschenmassen und .... es passiert nichts.
Ich beobachte die Szene seit Jahren aus meinem Fenster und sehe jedes Mal das Unheil kommen, aber nein - Gott sei Dank - alles gut!
So hoffe ich, dass auch weiter alles gut geht auf unseren Wegen.
@KarinIlona
Liebe KarinIlona, Es freut mich, daß meine Beobachtungen geteilt werden.
Natürlich sind nie alle angesprochen - Gott sei Dank - . 'Was das Verhalten in Innenstädten und Fußgängerzonen betrifft, da schaut man lieber aus sicherer Entfernung dem Treiben zu, vor allen Dingen wenn "Zirkusreife" Vorstellungen abgeliefert werden.
Es grüßt herzlich mit einem Augenzwinkern
ulpo
Hallo liebe Ulla
@Vandie48
Hallo Cornelis, vielen Dank für deinen Kommentar zum Rad fahren. Ich weiß sehr wohl, daß das ein großes Hobby von dir ist und wünsche dir allzeit unfallfreie Fahrt.
Es grüßt herzlich
Ulla
......und das ist gut so....😊
Habe gerade mal nachgeschaut, wo du wohnst, wo es so gefährlich auf den Radwegen zugeht. PLZ beginnt mit einer 41......., müsste sogar hier bei mir in der Nähe sein....
Also liebe Ulla, ja, an schönen Tagen ist es schon voll, wie überall wo es schön ist, und es gibt durchaus solche Fahrrad Rowdys, habe sie sofort erkannt 😉, aber abgesehen von den sehr sportlich Fahrenden radelt der große Teil doch mit Genuss, das sind so eher meine Erfahrungen, Beobachtungen, jedenfalls hier am Niederrhein.......Ich fahre gerne Rad....und...wie es sich neuerdings für eine Ruheständlerin gehört, mit E-Bike..😁. Das einzige, liebe Ulla, womit ich (noch) nicht dienen kann, ist ein blitzender Helm auf dem Kopf, aber......mein Mann arbeitet daran 😁.
Liebe Grüße ....Katharina
Hallo Kathy
Ich schmunzeln. Ja Frauen und Helm. Ja nun ich bin Holländer, wie Du weiss, und die tragen aus Prinzip schon kein Helm. Ich mache das auch nicht gerne. Raser gibt es überall und das sind meistens Rennfahrer. Da kann ich mich auch aufregen.Auch hier gibt es solche. Trotzdem gibt es nicht schöneres. Als dahin zu gleiten. Und da man ja Persioniert ist, kann man fahren wo es nicht soviel Verkehr ist. Meistens gehe Morgens früh und bin nach 3 stunde wieder zuhause für das die Meute unterwegs ist. Aber es gibt nicht schöneres. Liebe Grüsse Cornelis
@Sommerzauber
Liebe Katharina, natürlich enthält meine Geschichte viel Sarkasmus, aber leider auch viel Wahres. Auch passionierte Radfahrer in meiner Umgebung sind manchmal echt ange...von diesen "jetzt komme ich" Typen. Helm ist nicht kleidsam und er ruiniert die Frisur aber.... bei einem Sturz sicher auch lebensrettend.
Danke fürs lesen und kommentieren,
abendliche Grüße
Ulla
@ulpo
Nein Ulla, es ist nicht die Frisur, die kann das schon ab, es ist mehr.....
.....Rad fahren als sinnliches Erlebnis, den Fahrtwind im Gesicht, in den Haaren zu spüren, das liebe ich..........
Dagegen steht natürlich die Vernunft, im Falle eines Sturzes den Kopf geschützt zu wissen. In dieser Hinsicht verhalte ich mich vermutlich unvernünftig.
Wobei.....Cornelis hatte es oben auch schon erwähnt, ich fahre ja öfter mal grenzüberschreitend auch in den Niederlanden Rad, das ist für mich das Fahrradvolk überhaupt, und da trägt niemand einen Helm......
Aber ich gebe dir natürlich Recht, besser wäre es auf jeden Fall.
Lieber Gruß
Katharina
Wie dem auch sei. Ein bisschen Rücksicht von allen Verkehrsteilnehmern und das Berücksichtigen von Verkehrsregeln schafft Abhilfe und niemand kommt in Gefahr oder wird verletzt.
Einen schönen Tag wünscht
Jutta