Streifzug übers Land mit dem Frühling im Gepäck - Ein Frühlingstag in Ham-Bossendorf

Autor: ehemaliges Mitglied





Ein schöner Frühlingstag im Monat März war heute am Dienstag, 05.März. Da mussten wir einfach raus in die Natur.
Wir wollten alles - Neues entdecken - Frühlingsblumen finden - schöne Gebäude fotografieren - ein bisschen Wasser sehen - etwas Leckerer essen - Kartoffeln und Gemüse kaufen.
So fuhren wir dann nicht ins Blaue sondern ins Grüne, einfach mal aufs Land.
Unser Ziel waren die Bauernschaften Hamm-Bossendorf, Lavesum und Sythen, die alle zu Haltern am See gehören.
Mauerbluemchen 11 fuhr von der anderen Seite nach Hamm-Bossendorf herein, denn an der Marler Straße ist ein Fachwerkhaus, welches unter Denkmalschutz steht. Gefunden und für gut befunden meinte sie.
Auf der anderen Straßenseite war ein Bauernhof und dort stand ein uraltes Auto. Das ist doch bestimmt schon zig Jahre nicht mehr fahrtüchtig und irgendwer hat es bestimmt für Kunst erklärt, kann ich mir vorstellen. So spart man die Kosten der Entsorgung.

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Die Kirche haben wir auch sofort gefunden. Schön anzusehen und der Friedhof ist auch immer noch auf dem Kirchengelände,wie zu alten Zeiten.


Die Kirche heißt Heilig-Geist-Kirche und wurde um 1350 gebaut. Sie ist der Heiligen Helena gewidmet. Der romanische Westturm ist aus dem 12. Jahrhundert.
Hamm-Bossendorf war mal ein strategisch wichtiger Punkt. 1180 wurde die Lippe zur Grenze zwischen Köln und Münster bestimmt und Hamm-Bossendorf liegt an der Lippe. Die Heilig-Geist-Kirche liegt direkt am Kanal. Wir brauchten nur die Treppen runter gehen und schon waren wir am Kanal.

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An der Kirchenseite steht ein großes Kreuz und im Schatten des Kreuzes sind viele Pastöre der Kirche beerdigt.
Eine schöne Geste und eine besondere Würdigung der Kirchengemeinde finde ich.

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Wir wunderten uns, dass die Kirche geöffnet war. Aber auf dem Land ticken eben die Uhren anders.
Der Innenraum der Kirche ist schlicht gehalten und die gesamte Einrichtung ist harmonisch aufeinander abgestimmt. Der Altartisch ist aus Anröchter Dolomit, der in seiner Schlichtheit den Chorraum beherrscht.

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Die Chorfenster sind in gelbblauer Farbe gehalten. Das Grundmotiv ist das Kreuz.

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Das Kreuz ist aus altem Holz gefertigt, das bei der Renovierung des Dachstuhls entfernt wurde. Der Leib Christi ist aus Lindenholz geschnitzt, er ist spätgotisch und stammt aus Privatbesitz.

Besonders ist die Taufkapelle, die sich in einem Rundbogen befindet. Das Gitter zur Taufkapelle ist schmiedeisern mit einer stilisierten Lilie und einem Lebensbaum vesehen.
Der Taufstein ist romanisch und stammt aus der Erbauungszeit der Kirche. Der Deckel ist aus der Neuzeit. Er wurde 1960 von Heiner Kuhlmann in Kupfer und Schweißtechnik entworfen. Ebenso wurde die Osterkerze von Heiner Kuhlmann entworfen.

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In Sichtweite der Kirche sahen wir noch ein Fachwerkhaus. Auch dieses Haus steht unter Denkmalschutz und steht auf dem Kirchweg Nr. 10. Ein Anwohner kam mit seinem Rad an dem Haus vorbei und ich stellte ihm Fragen zu dem Haus. Er erzählte, dass die Besitzerin in Nottuln (Münsterland) wohnen würde, aber beabsichtigte wieder das Haus in Hamm-Bossendorf zu bewohnen. Das Haus hatte auch eine ehemalige Landwirtschaft.

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Hamm-Bossendorf hat immer noch viele Bauernhöfe mit vielen Weiden und kleineren
Baumgruppierungen mitten im Dorf.

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Mein Schwester, das Mauerbluemchen ist ein wenig fotoscheu, aber ich kenne ja kein Erbarmen.


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Foto muss eben sein für die Dokumentation.
Schneeglöckchen haben wir dann auch entdeckt und noch weitere Frühlingsblumen.

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Weiter ging es dann zu einer kleinen Kapelle. Sie steht auch unmittelbar am Kanal und ist das älteste Steingebäude im Vest (Kreis) Recklinghausen. Wir mussten dann nach dem Weg der Kapelle fragen.


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Ein schöner Anblick ist diese Katharinenkapelle in Bossendorf, die auch Ludgeruskapelle genannt wird. Sie liegt ca. 2 KM von der Pfarrkirche Heilig-Geist-Kirche entfernt und übt einen noch höheren kulturhistorischen Reiz aus. Von Kulturhistorikern wird sie als älteste Kirche im Bistum Münster angesehen. Ludgerus 742 bis 809 war der erste Bischof von Münster und soll diese Kapelle gegründet haben.

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Um die Kapelle wurde eine runde Mauer gebaut und rund um die Kapelle sind die Gräber des Friedhofs angeordnet. Alle Gräber sind sehr gut gepflegt. Es ist wohl eine Freude dort zu leben und zu sterben.
Ich wollte unbedingt ein Foto von der Kapelle und dem Kanal machen. Dazu stieg ich auf eine Bank und wollte von der Bank auf die Kapellenmauer steigen. Leider musste ich passen, denn die Mauer war für mich eine Nummer zu hoch. So habe ich "nur" im Hintergrund ein kleines Stückchen Kanal.

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Auch die Kapelle war geöffnet. Die Einrichtung des Innenraums war für mich eine Überraschung.
Der Altar ist im westfälisch-barocken Stil gehalten und wurde von dem Coesfelder Künstler Saße 1744 gearbeitet und der niederländische Maler Laurenz de Vries aus Groningen war auch beteiligt.

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Die Heilige Katharina ist mit ihren Attributen ihres Märtyriums dem Schwert und Rad dargestellt.
Das Altarkreuz ist ein Nachbildung des wundertätigen Kreuzes aus der St. Sixtus-Kirche in Haltern.
Der Taufstein direkt am Eingang weckt auch das Interesse des Betrachters. Er soll laut Kunsthistoriker aus dem Fuß einer Säule, die ein Heiligtum der Brukterer gewesen ist, gehauen sein.

Mauerbluemchen machte Fotos und ich sagte zu ihr, sie würde jetzt einen historischen Moment erleben, denn sie stünde ja auf dem Boden des ältesten Steingebäude des Vestes.

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Sie meinte dann, wie sehr sie sich freut und wie schön das doch sei und grinste.

Die Kapelle ist ein beliebter Ort des Gebetes, sie wird von vielen Reisegruppen besucht.
Auf dem Dachfirst ist ein Dachreiter mit einer kleinen Glocke aus dem 13. Jahrhundert.
Auf jeden Fall ist dieses kleine Fleckchen mit der Kapelle eine Idylle, ein Ort der Ruhe und des Friedens.

anjeli

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