Sagen Legenden Bräuche: Das Schlossfräulein von Spielberg
Wie ein mächtiger Pfeiler steht die Burg Spielberg auf den Höhen des Hahnenkamms bei Gunzenhausen. Dem Besucher gewährt sie einen beeindruckenden Panoramablick ins fränkische Land. Tief unten verläuft die Bundesstraße 466, die man die Königsstraße nannte. Autos erscheinen wie Ameisen. Vier uralte Linden umrahmen den Hügel der ehemaligen Turmhügelburg aus dem Jahr 1060. Sie vermitteln dem Betrachter einen Hauch von Ewigkeit, wie der Künstler Ernst Steinacker meinte, der die Burg in neuerer Zeit in ein Kunstwerk verwandelt hat u.a. mit vielen Engelfiguren.
Einer dieser Engel steht im Gebüsch unterhalb der Burg und es ist in meinen Augen das stolze und wunderschöne Burgfräulein, das sich vor langer Zeit dort oben aus dem Fenster gestürzt hat. Aber laßt Euch die ganze Geschichte erzählen.
Ihr findet alle meine Erzählungen auf youtube Helmut Baer Sagen Legenden Bräuche.
Über Kommentare freue ich mich sehr und ich hoffe auch, daß Ihr mir Sagen aus Eurer Region zusendet, die ich dann gerne erzähle.
Kommentare (6)
@margit
Liebe Margit, danke für Deinen schönen Kommentar. Das Schloß Spielberg ist für mich ein wunderbarer Sagenort, weil die Kunstwerke der Familie Stein- acker eine Verbindung zwischen Himmel und Erde herstellen, die genau typisch für alle Sagen ist.
Deine Erinnerungen sind schön zu lesen.
Helmut
Lieber Helmut, deine Erzählung vom Schlossfräulein hat mir ganz persönliche Erinnerungen wach gerufen an den "Schauplatz" dieser Sage, respektive an eine freundliche Begegnung mit Ernst Steinacker, den ich im Herbst 2004 auf Burg Spielberg besucht habe – ein beeindruckendes Gespräch über sein künstlerisches Wirken und die Spiritualität seiner Skulpturen…
Engelsfigur
Foto: Syrdal
2004 auf Burg Spielberg
...aber ebenso schön auch wieder deine Sagen-Erzählung. Hat mich sehr gefreut.
Abendliche Grüße schickt
Syrdal
@Syrdal
Lieber Freund, Spielberg ist echt beeindruckend. Ich beneide Dich fast um das Gespräch mit dem Ernst Steinacker. Ich konnte mit seinem Sohn sprechen. Das war auch stark.
Helmut
So spannend erzählt
Habe fast die Zeit beim Zuhören vergessen.Es war wunderbar und soviel Neues konnte ich erfahren.
Danke und einen Abendgruß von Iverson
Lieber Helmut Baer,
ich danke Dir herzlich für Deine Geschichte vom Schlossfräulein vom Spielberg.
Hat sie bei mir doch eine schöne Kindheitserinnerung geweckt, die eigentlich so weit zurücklag, dass sie schon fast vergessen hatte.
Mein Vater war in Ansbach aufgewachsen und in seiner Jugendzeit am Hesselberg in seiner Freizeit beim Segelfliegen. Das war in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Oft besuchten wir meine Großmutter und unternahmen von Ansbach aus mit der ganzen Familie Touren in die Umgebung. Noch gut erinnere ich mich an die Suche von Versteinerungen am Hesselberg und jetzt auch wieder an den Zauber des Spielbergs.
Anfangs der 60er Jahre, noch bevor das Schloss renoviert wurde, waren wir in der heißen Sommersonne emporgestiegen und durch eine schlecht verschlossene Pforte in den Innenhof eingedrungen. Das Unkraut blühte und duftete, Bienen summten, Grillen musizierten und Schmetterlinge flatterten umher. Inmitten des zerfallenden Gemäuers herrschte eine ganz besondere Stimmung und ich war vom Zauber des Ortes zutiefst fasziniert. Lange träumte ich damals davon, mir später, wenn ich dann groß wäre, das Schloss zu kaufen.
Du hast das Schloss im Dornröschenschlaf so wie ich es nach rund 60 Jahren in Erinnerung habe, sehr treffend und liebevoll beschrieben.
Margit