Raunächte
Johann Wilhelm Cordes (1824-69): "Die Wilde Jagd" - Skizze zum Gemälde 1856/57
(Standort: Museum Behnhaus, Lübeck; Quelle: wikimedia.commons; Lizenz: gemeinfrei )
Als Raunächte liegen sie zwischen den Jahren,
zwölf Nächte nach der Geburt des Lichts
tiefer Schlaf legt sich über die Wälder.
Hört ihr das Raunen der wilden Jagd nicht?
Ahnengeister in dunklen Gewändern
streifen umher und geben nicht Ruh;
Gott Odin jagt sie vor sich her.
Schließt vorsorglich Türen und Fenster zu!
Die Tiere im Stall beginnen zu reden,
sie sagen die Zukunft euch voraus.
Lauschet nicht, denn wer sie versteht,
dem bläst Gott Odin das Lebenslicht aus.
Verhaltet euch still, lasst vorüberziehn
den grausigen Zug; schnell ist er vorbei.
Viel Lärm, und das oftmals um nichts.
Zwölf Nächte nur – und aus die Zauberei.
© Luzie Rudde
Danke für die ♥
von Monalie; Muscari; Manfred und Syrdal
LG Luzie