Opa Otto

In den fünfziger Jahren gab es eine Auswanderungswelle der Nordfriesen von Föhr nach Amerika. Zu klein waren die verbliebenen Flächen für die Landwirtschaft nach der Flurbereinigung geworden. Man hatte kein Auskommen in der Heimat. ( Zuvor hatte es schon diverse Auswanderungswellen gegeben von den Inseln).
Nach New York, Petaluma und Florida wandeerten sie aus in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Es sind einige zurückgekommen, weil sie Heimweh hatten, oder sich die Verdienstmöglichkeiten sich in der Heimat verbessert hatten. Aber bis heute hin lebt noch Verwandschaft von mir in den Staaten.
Opa Otto war siebzehn Male in New York, um eine seiner Töchter dort zu besuchen. Mit dem Schiff ab Hamburg war das ein echtes Abenteuer. Ich kann mir meinen Opoa in der großen Stadt, deren Sprache er nicht sprach, nur schwer vorstellen. Aber meines Wissens ist er immer heil und unversehrt wieder auf Föhr gelandet.


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Kommentare (11)

hockey

Ja die Insel Föhr kenne ich ganz gut. Wir fuhren  viele Jahre (1960 - 1968) jeden Sommer nach  Suederende während der Sommerferien. Erinner mich noch an eine Dame die fuer mehrere Monate aus New York zurueck kam und ein Pontiac Bonneville nitgebracht hatte. Wir Kinder durften ab und zu in das riesengroße auto (im Vergleich zum VW) mitfahren. Sie erzählte uns das in New York mehr Menschen von Föhr leben als auf Föhr. Wir Kinder liebten die Dame den sie kaufte uns Eiscream in Oldsum? Beim Bäcker.
Spaeter als junger Mann habe ich sogar eine Inselumwanderung gemacht.
lang ist her aber habe immer noch schöne Erinnerungen an die Insel

Ferring

@hockey  

Schön, wenn mein Beitrag eigene Erinnerungen geweckt hat. Auf Föhr ist es Tradition am Himmelfahrtstag die Insel zu umrunden. Dann gab es in Utersum am Deich und in Wyk kurz vor dem Hafen eine Suppe zur Stärkung von der Feuerwehr. Wir Kinder hatten immer den Ehrgeiz dabei zu sein. Die Strecke ist 43 km lang. Keine Kleinigkeit. ES gab noch keine Handys, um nach Hilfe zu rufen. Wenn man merkte, dass man es nicht schafft, hatte man nur die Möglichkeit in ein Dorf zu gehen und auf den Inselbus zu warten.
eine schöne Woche Ferring

hockey

@Ferring  
Ja war damals 17 Jahre jung lol und bin mit einer Freundin im Sommer sehr früh morgens los gelaufen und abends waren wir wieder in Suederende. Besonders interessant war fuer mich und meine 3 Brüder (alle teenagers)  am Samstag abends der Tanz im Oldsumer Krug?
Auch erinnere ich mich an eine Wattwanderung von Föhr nach Amrum (ein Lokaler (Bauer? Fisherman?) hat uns geführt.
Wir wohnten in einem Haus neben der Kirche in Suederende . In der Nähe war ein Farmer mit 4 oder 5 Töchtern und es war dauernd was los. 
Weiss das meine Eltern und kleinere Schwester und Bruder noch Jahre spaeter regelmaessig nach Föhr gefahren sind

Ferring

@hockey  

Wir waren immer im Erdbeerparadies tanzen . auch schön. Heute findest Du das alte Föhr nicht mehr. Die Immobilienpreise sind explodiert, seit immer mehr Reiche der Insel Sylt müde geworden sind und jetzt auf Föhr kaufen. Die Friesen können sich ihre Insel kaum noch leisten. Haben aber selber schuld - man muß ja nicht an "Fremde" verkaufen.Der Ausverkauf hat viele negative Folgen. Die Dörfer verlieren an Gemütlichkeit, weil immer größere Häuser gebaut werden. Schade, schade, schade
Gruß Keike

hockey

@Ferring  
Ja bin sicher wuerde es nicht mehr erkennen. War 1968 das letzte mal mit Family dort

chris33

Nun  hat mich "petaluma" neugierig gemacht, zumal ich der ansicht war, dass ich  sie alle kenne, auch die kleineren  orte in kalifornien. 😁


deine  geschichte hat mich sehr interessiert und ich muss sagen, dass ich  während  meines jahrzehntelangen  amerikaaufenthaltes leider niemals eingewanderte  nordfriesen getroffen habe .

meine eltern haben mich auch oft in NY  besucht  .dort   lebte ich glücklich mit kind,kegel, ehemann und katzen...

inzwischen lebe ich  hier und dort und  hoffe, dass  das noch lange so weiter geht . ..

danke für die  herrlichen ernnerungen von damals,  die dein blog entfacht hat...

chris33




 

Ferring

@chris33  

Hallo Chris, das freut mich sehr.
Petaluma liegt östlich von Botega Bay an der Westlüste. Mein Mann und ich haben 2001 den Westen der USA bereist und haben all die Landschaften fest in unserem Kopf. Es war so schön. Leider kann ich jetzt nicht mehr gehen und somit sind solche Reisen logistisch für uns nicht mehr machbar, Wir hatten damals 5 Wochen Zeit und haben sehr viel gesehen. Wie froh bin ich, dass wir das gemacht haben. Das Leben ist zu kurz für "mache ich später." Deine Nachricht hat mich sehr gefreut.
Keike

Syrdal


Ein Großvater nimmt halt manche Strapaze auf sich, um Töchter und Enkel zu sehen… nur fragt man sich, weshalb die Töchter nicht ihn besucht haben in der alten Heimat auf Föhr?

...wundert sich
Syrdal

Ferring

@Syrdal  

Guten Morgen Syrdal, Im damaligen Amerika gab es drei Wochen Urlaub im Jahr. Meine Tante hat, wie so viele Friesen in der damaligen Zeit, in einem Store gearbeitet. Sie hat Käse verkauft. Das Gehalt war nicht so hoch und eine Reise per Flugzeug damals unbezahlbar für sie. Eine Schiffsreise hätte sie aus Zeitgründen nicht schaffen können. So war das. Gruß Keike

Roxanna

Ich spekuliere mal, liebe Keike 😉 und behaupte einfach, dass dein Opa auf Reisen seinen Schutzengel dabei hatte. Es war sehr mutig von ihm und er hat es sicher aus Liebe zu seiner Tochter auf sich genommen.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Ferring

@Roxanna  

Guten Morgen Brigitte, Ja, das denke ich auch. Über den Ozean zu reisen mit dem Schiff  -  allein das finde ich schon mutig. Für mich ( werde seekrank) ein No Go. Wenn man bedenkt, dass er auf Föhr in einem Dorf gelebt hat ohne jede Art von Infrastruktur und dann in der Bronze von New York gelandet ist.
Hab einen schönen Tag, Keike


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