Onkell Emma und Tante Franz......


so hießen sie seit Kindheit schon bei mir. Die wirkliche Tante Emma eine kolossosale Frau und Onkel Franz ein Spargel als Pendant. Ein Pärchen, wie Max und Klärchen und sowas von treu ergeben............man mußte sie lieben.
Ich war schon in der BRD und plötzlich kam die Nachricht, daß diese Beiden nach Mannheim geflüchtet sind. Hurra ging es durch die Reihen und wir fuhren hin.
Es war Silvester '55, meine "neue" Familie hatte schon ein Auto und "Pappi" eine Straßenkarte.
Jedenfalls kamen wir auch dort auch an.
Tante Emma war ganz aufgeregt, mich kannten sie, doch den neuen Zuwachs nur aus Kinheitstagen bzw. den Neuzugang überhaupt noch nicht.
Onkel(Tante Franz) hatte mich sofort im Arm und versprach mir, daß es heute Grünkohl gäbe. Einfach so, wie es immer zu Hause gewesen wäre.
Eine kleine Dachwohnung war ihr zuhause und diese Wohnung duftete nach nach Gänsebraten und Grünkohl, genauso wie bei Omama, wenn es Weihnachten war........
Ich war für ein paar Stunden wieder zu Hause und es schmeckte mir, wie nie zuvor.
Zuvor hatte ich Probleme, wenn ein Geflügeltier auf den Tisch kam und hatte meine Marotten, nur der Hunger trieb es rein.
Doch dieses Mal war es eine Lust zu essen, es schmeckte wundervoll.
Der Truthahn, ein Riesentier, wurde lustvoll trangiert und jeder bekam sein Lieblingsstück.....eine Lust zu essen.....
und für den Nachhauseweg wurde auch noch ein großes Stück mit Grünkohl eingepackt.
Ein Besuch der Superlative an Geschmack und Heimatgefühl...es war einfach wundervoll, wenn einem Geschmack mit Heimatgefühl über die Zunge rutscht.
Und jedes Jahr kaufe ich Grünkohl nach dem ersten Frost und gebe mich dem ganzen Prozedere hin, damit er genauso wird, wie einst zu Kindertagen.
Diese Zeit nehme ich mir dafür.......
Mit lieben Grünkohlgrüßen
Euer Moni-Finchen


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