Notizen zur F U S S B A L L - WM

Kurzreisen in Deutschland(velo79)





Ja, soll ich Euch mal was verraten, Amerika ist in Sachsen.
Was, das ist ein böser Schwindel?
Na dann hört mal zu, ich erzähle euch mal die Geschichte von Amerika in Sachsen. Ich bin selbst schon dort gewesen, bin eben einfach mal nach Amerika gewandert. Wie es dazu gekommen ist werde ich euch erzählen.

Mein Amerika, so will ich es einfach mal nennen, ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Penig.
Wie es zu dem Namen Amerika gekommen ist, weiß im Grunde niemand so richtig, er ist aus einem Volkswitz entstanden. Es gab dort eine Spinnerei – Fabrik an dem Fluß Mulde.
Um zu dieser Fabrik zu gelangen mußten die Arbeiterrinnen die Mulde überqueren. Eine Brücke hat es 1858 noch nicht gegeben.
Eine schwierige Sache. Also mußten sie über „das große Wasser“ nach Amerika
fahren, hat man dann lachend gesagt. So ist im Volksmund dieses Amerika
entstanden. Es gibt aus dieser Zeit Gerichtsakten von dieser „der Spinnerei Amerika“. In dem Peniger Wochenblatt von 1878 ist sogar eine Einladung zum Schlachtfest in der „Restauration Amerika“ zu finden. Jahre Später wurde Amerika sogar eine Bahnstation.

Ein kleines Gedicht dazu habe ich auch gefunden.

Klein-Amerika im Muldental

Rings herum vom Wald umgeben
liegt es still am Wasser da,
und die Menschen die hier leben,
wohnen in Amerika

Du brauchst nicht übern Ozean,
willst Du reisen nach Amerika,
Du besteigst einfach die Muldenbahn
und bald schon bist Du da.
Denn es liegt im schönen Muldental,
und nicht in den USA,
sei uns gegrüßt viel tausendmal,
Du – mein Klein – Amerika

Der Verfasser unbekannt


Nun stellt sich die Frage, welches „Amerika“ wird gegen Deutschland spielen?
Sind wir Sachsen gemeint, kommt die deutsche Elf ins Muldental?
Meine Aufregung ist groß, wem soll ich nun die Daumen drücken,
Deutschland oder Amerika? Aber wir Sachsen sind ja überall, egal in welchem
Teil des Erdballs du dich bewegst.
Aber meine Aufregung ist trotzdem groß, schnell suche ich alle Zeitungen aus der Region zusammen. Traurig, traurig, ich finde nichts über ein solches Spiel, dabei sind doch auch die sächsischen „Amis“ nicht schlecht, aber ich glaube sie haben noch keine „Elf“ zusammengestellt. Die „Spinnerei – Amerika“ gibt es nicht mehr, aber den Ortsteil und den Bahnhof gibt es noch.
Wenn das nicht bemerkenswert ist, kann ich nur sagen, wer weiß, wer weiß,
was sich bis zur nächsten Fußball – WM ändern wird. Bis dahin bleiben wir in Brasilien. Übrigens schmunzeln ist erlaubt.

Mit Sächsisch – Amerikanischen Grüßen
Eure velo79