Nach dem Heinzelmännchenfest kam der Skandal
Ein Sommerfest für Kinder sollte es sein. Rührige Eltern lauschten dem Organisator Gustav Munzke. Schon im April des Jahres 1904 wurde es vorbereitet. Für 5 Pfennig konnte man die Teilnahme für das Kind erwerben, für 8 Pfennige gab es eine Tasse Kakao und ein Stück Streuselkuchen. Munzke versprach den Eltern, dass mindestens 90 Mark Reingewinn für schulische Zwecke drin wären. Und so wurde das Geld gesammelt, Preise bei den Radeberger Händlern eingeworben und alles getan, damit das erste städtische Sommerfest zum Erfolg werden sollte. Am Beginn der Badstraße traf man sich zum Festumzug, Thema hierzu: „Das Heinzelmännchenfest am Feldschlößchen“. Mit Musik und Gesang zog die fröhliche Kinderschar die Badstraße entlang und traf dann auf dem Festplatz ein.
Vorbereitet waren Spiele, für die Knaben „Hopp, hopp, spring, spring, dann hast du das Ding“, eine Art Geländelauf auf einem Bein über einen Graben, niedrigen Zaun und einen Reisighaufen. Dazu das neue Spiel „Das lebendige Automobil“, fünf Kinder mussten die Räder eines Autos und das Lenkrad simulieren, im Gleichklang der Bewegung. Als drittes Spiel „Krach, krach, krach, der Topf ist schwach“, nicht nur Topfschlagen schlechthin, sondern es gab fünf Steinguttöpfe, die man mit verbundenen Augen nach dem Finden zerschlagen musste. Als Lohn winkte ein Füllfederhalter. Qualifizieren musste man sich beim vorherigen Topfschlagen.
Auch die Mädchen hatten ihren Spaß. Als Eingangsspiel „Der Schulreigen“, verschiedene Tanzspiele im Sinne des Volkstanzes. Dann „Nimm hin das Band aus meiner Hand“, hier als Kreiselspiel konzipiert. Den Siegerinnen winkten Schulutensilien. Als drittes Spiel „Püppchen, Püppchen, Du musst wandern“, in Anlehnung an das bekanntere „Taler, Taler, du musst wandern“ als Sing- und Bewegungsspiel durchgeführt. Die Zeit verging wie im Fluge an jenem Sonntag, dem 31. Juli 1904.
Nach der Anstrengung der Spiele Kakao und ein Stück Kuchen, die Eltern tranken derweil im „Feldschlößchen“ ihren Kaffe oder das Bier. Beendet wurde das Sommerfest mit zwei Theaterstücken über die Heinzelmännchen zu Radeberg. Frohgemut zog man dann am Abend in der beginnenden Dämmerung mit Lampions in die Stadt zurück.
Der eigentliche Organisator, Gustav Munzke, ließ sich zum Abschluss bei der Auflösung des Lampionumzuges noch mal sehen. Er übergab mit lobenden Worten den versprochenen Reingewinn, 90 Mark in achtzehn neuen Fünfmarkscheinen. Keiner dachte in diesem Moment daran, dass deren Ausgabe erst Ende Oktober 1904 geplant war. Mit Lobesworten bedacht wurde die Spende angenommen. Das Erwachen kam zwei Tage später. Alle achtzehn neuen Geldscheine waren gefälscht. Woran man das merkte, sie trugen alle die Nummer 2145035, dazu den Buchstaben A. Munzke hatte die Stadt inzwischen verlassen, mit 90 Mark in echten Münzen, dem eingesammelten Kleingeld. Man hat nie wieder von ihm etwas gehört und das eigentlich gut angekommene Heinzelmännchenfest wurde wegen des negativen Ausgangs nie wieder neu organisiert.
haweger
Vorbereitet waren Spiele, für die Knaben „Hopp, hopp, spring, spring, dann hast du das Ding“, eine Art Geländelauf auf einem Bein über einen Graben, niedrigen Zaun und einen Reisighaufen. Dazu das neue Spiel „Das lebendige Automobil“, fünf Kinder mussten die Räder eines Autos und das Lenkrad simulieren, im Gleichklang der Bewegung. Als drittes Spiel „Krach, krach, krach, der Topf ist schwach“, nicht nur Topfschlagen schlechthin, sondern es gab fünf Steinguttöpfe, die man mit verbundenen Augen nach dem Finden zerschlagen musste. Als Lohn winkte ein Füllfederhalter. Qualifizieren musste man sich beim vorherigen Topfschlagen.
Auch die Mädchen hatten ihren Spaß. Als Eingangsspiel „Der Schulreigen“, verschiedene Tanzspiele im Sinne des Volkstanzes. Dann „Nimm hin das Band aus meiner Hand“, hier als Kreiselspiel konzipiert. Den Siegerinnen winkten Schulutensilien. Als drittes Spiel „Püppchen, Püppchen, Du musst wandern“, in Anlehnung an das bekanntere „Taler, Taler, du musst wandern“ als Sing- und Bewegungsspiel durchgeführt. Die Zeit verging wie im Fluge an jenem Sonntag, dem 31. Juli 1904.
Nach der Anstrengung der Spiele Kakao und ein Stück Kuchen, die Eltern tranken derweil im „Feldschlößchen“ ihren Kaffe oder das Bier. Beendet wurde das Sommerfest mit zwei Theaterstücken über die Heinzelmännchen zu Radeberg. Frohgemut zog man dann am Abend in der beginnenden Dämmerung mit Lampions in die Stadt zurück.
Der eigentliche Organisator, Gustav Munzke, ließ sich zum Abschluss bei der Auflösung des Lampionumzuges noch mal sehen. Er übergab mit lobenden Worten den versprochenen Reingewinn, 90 Mark in achtzehn neuen Fünfmarkscheinen. Keiner dachte in diesem Moment daran, dass deren Ausgabe erst Ende Oktober 1904 geplant war. Mit Lobesworten bedacht wurde die Spende angenommen. Das Erwachen kam zwei Tage später. Alle achtzehn neuen Geldscheine waren gefälscht. Woran man das merkte, sie trugen alle die Nummer 2145035, dazu den Buchstaben A. Munzke hatte die Stadt inzwischen verlassen, mit 90 Mark in echten Münzen, dem eingesammelten Kleingeld. Man hat nie wieder von ihm etwas gehört und das eigentlich gut angekommene Heinzelmännchenfest wurde wegen des negativen Ausgangs nie wieder neu organisiert.
haweger
Eine nette Geschichte.
Typisch, dass der " Skandal" den Spaß und die Freude des Festes kaputt gemacht hat. Es war doch ein tolles Fest, welches man im nächsten Jahr ohne Betrug hätte wiederholen können.
Aber so ist es leider oft, statt das Schöne zu würdigen, wird nur das Schlechte gesehen.