Zadar

Gestern Abend fuhren wir durch Zagreb auf der Suche nach einem Standplatz für die Nacht. Der Verkehr in dieser Stadt schrecklich , Stau auf jeder Strasse. Parkplatz? Davon kann man nur träumen. Überall Hochhäuser, aber keine freien Parkplätze in Sicht. Die Sportuniversität, das Stadium, die vielen Häuserblocks - ein Alptraum.

Also ging es zurück auf die Autobahn. Es ist bereits dunkel als wir endlich ausserhalb bei einem Rasthof einen Platz ansteuern. Dieser Rasthof war hell erleuchtet. Brummis stehen hier, die Autobahn ist in direkter Nachbarschaft. Einziger Vorteil es gibt eine Toilette und die ist sauber.
So kann ich früh um halb fünf dort Katzenwäsche haben und Zähne putzen. Im Shop kaufe ich ein Stück Gebäck. Wir machen uns einen Früchtetee.

Genervt von der unruhigen Nacht beschließen wir die Weiterfahrt. Halb sechs, es ist noch dunkel, sind wir bereits wieder unterwegs. Ruhig war die Nacht keineswegs. Lkwfahrer haben hier keine Zwangspausen wie in Deutschland. Weiter in Richtung Zadar.
Bei einer Abfahrt biegen wir von der Autobahn ab und kaufen in einem kleinen Ort in einem Tante Emma-laden ein: Bananen, Kekse, eine Dose grüne Bohnen, Bockwürste. Dazu eine Flasche Cola. Billiger wie in Deutschland. Uwe hat Durst, möchte einen Schluck Cola. Nachdem er getrunken hat, klemme ich mir die Flasche griffbereit zwischen die Oberschenkel. Bei den Füssen ist bereits mein kleiner Rucksack und meine Handtasche, also kein Platz. Nachdem Uwe wieder etwas getrunken hat, stellt er die Flasche zwischen seine Beine und meint, er müsste die Flasche wieder abkühlen…..smile. dann sehen wir endlich das Meer.

Wir machen eine Pause. Holen die Stühle aus dem Caravan und geniessen die Aussicht. Die Natur ist hier herrlich. Eben noch über die Höhen bei -11 Grad gefahren. Schneebedeckte Gipfel, vereiste Tannenspitzen wohin das Auge blickte und jetzt hier am Meer +2 Grad. Die Bergspitzen schneebedeckt und so nah! Es sind kaum Häuser zu sehen, die Landschaft karg, sehr felsig, keine Felder. Ausgesprochene Landwirtschaft wie wir sie haben ist hier nicht möglich.

Weiter Richtung Zadar. Wir sehen am Anfang von Zadar ein großes Schild: Baumarkt. Uwe ist Feuer und Flamme. Runter von der Autobahn, rauf auf den grossen Parkplatz, rein in den Markt. Das Angebot könnte nicht besser sein. Nur Öfen sind Mangelware. Auch bei unserer Frage nach Gasflaschen werden wir an Tankstellen verwiesen.
Uwe koppelt am Parkplatz den Caravan ab, wir fahren mit dem Auto in die Stadt. Finden auch ein Parkhaus. Vorsichtshalber schreibe ich mir diesmal genau auf, wo das Parkhaus ist und wie es heisst. Uwe meint noch dass wir uns jetzt zwei Plätze merken müssen. Wo das Auto steht und wo wir den Wohnwagen wieder finden. Györ lässt grüssen wir brechen bei der Erinnerung in lachen aus.
Die Eselsbrücke lautet hier: Bauhaus gleich Zuhaus. In der Altstadt sehen wir zwar Museen, aber da wir die Sprache nicht verstehen, schenken wir uns einen Besuch. Aus Römerzeit eine Stele, ein grosser Ausgrabungsplatz, schöne Kirchgebäude, Stadtmauer und Stadttore, wir sehen alte Gebäude, laufen die Gassen und Fußgängerzonen  der Altstadt ab.

Uwe will Geld tauschen und betritt eine kleine Bank. Gleich am Eingang hinter einer Glasscheibe eine Sicherheitsbeauftragte mit einer Knarre. Wir müssen warten und stellen fest, dass es hier keinen Teller mit Nougatpralinen gibt. Uwe könnte sich so einen Job auch vorstellen, den ganzen Tag mit der Knarre da stehen und sitzen und nichts tun…...er sagt er würde vor Langeweile damit herumspielen und sich wahrscheinlich ins Bein schiessen. Ich habe Mühe nicht laut los zu lachen.

Nach einem guten Essen in einem Restaurant in einer Seitenstraße laufen wir bis zum Hafen. Umrunden die halbe Stadt an der Stadtmauer. Hier sind Fussgänger und Radfahrer eng zusammen auf den Gehweg angewiesen. Uwe zupft mich am Arm, weil ich wieder einmal nicht aufpasse. Schliesslich meint er, dass er besser auf meiner anderen Seite geht - er könnte dann dem Radfahrer wenigstens noch eine hauen im Vorbeifahren.

Am Hafen ein grosser Platz mit einer Treppe zum Meer. Wir hören Musiktöne. Melodiös. Doch woher kommt das? Wir gehen die Treppe herunter bis zum Meer und Uwe sagt, dass die Wellen die Luft bei jedem Wellengang in Orgelpfeifen drückt, sodass dies eine harmonische Melodie ergibt. So etwas habe ich noch nie gehört. Es ist einfach faszinierend.

Endlich sehen wir das Parkhaus. Nach dem bezahlen gehen wir einen Stock tiefer und suchen einen Lift um zu Parkdeck -2 zu kommen. Wir steigen ein, drücken die -2 die Türen schliessen sich, doch es passiert nichts. Also nochmals auf den Türöffner gedrückt die Tür öffnet sich wieder und Uwe meint beim herausschauen: nehmen wir halt dies Auto. Wir stehen direkt davor, hatten es vorher nicht gesehen.
Der Verkehr und die Baumaßnahmen in Zadar sind enorm . Wir finden den Baumarkt, der Caravan steht da und wartet auf uns. Es bewahrheitet sich wieder: erstens geht's und zweitens ist's nicht schlimm.
Weiterfahrt bis kurz hinter Zadar. Runter von der Autobahn wir wollen die Uferstraße am Meer nehmen. Finden in einem Ort auch einen ausgeschilderten Campingplatz: geschlossen. Daneben der zweite auch geschlossen. Aber auf einem grossen Schotterplatz neben einer “Kneipe" können wir bleiben. Im Winter kostet es nichts, im Sommer muss bezahlt werden.

Wir geniessen den Sonnenuntergang. Ein rotgoldener Ball - der Himmel leuchtet - die Stille - das Meer so ruhig - es ist schön hier. Hundemüde ohne Abendessen verschwinden wir im Bett.
 

Anzeige

Kommentare (0)


Anzeige