Mit Volldampf in den Herbst
Heute ist Feiertag, der dritte Oktober, Tag der deutschen Einheit, herrliches Wetter, was will man mehr. Nach dem Frühstück beginnt die große Planung
was heute passieren soll.
Schnell haben wir ein Abenteuer gefunden. Laß uns mit der Dampfeisenbahn durch die Berge rollen. Prompt hat uns hier das Internet geholfen und wir haben eine Museumseisenbahn gefunden, mit der wir rollen können.
Es ist die Preßnitztalbahn, die dampfend durch das Erzgebirge schnauft.
Damit wir endlich losfahren können, mache ich mich landfein, doch da geschieht was Fürchterliches, beim Zähneputzen hat sich eine Zahnkrone gelöst. Ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken, heute ist Feiertag, wer wird mir so schnell helfen können.
Schimpfend und planlos renne ich durch unsere Wohnung. Gott sei Dank ist schnell ein zahnärztlicher Notdienst in unserer Nähe gefunden.
Es scheint nun alles gut zu werden, auch wenn sich durch dieses ganze Dilemma
unsere Abfahrtszeit verschiebt. Von unserem Zuhause zur Bahnstation Jöhstadt im Erzgebirge fahren wir etwa zwei Stunden.
Guten Mutes geben wir unser Ziel in den Navi ein und es kann endlich losgehen.
Anfangs geht es über die Landstraße, wo wir Stare beobachten, die wie eine schwarze Perlenkette sich auf der Stromleitung aufgefädelt haben.
Es zwitschert laut von oben herunter, denn sie planen schließlich ihre lange Reise in den Süden. Ich bin mir sicher, da hat jeder von den Tieren eine Meinung. Na ja, schließlich ist es so, das eine Planung bei uns Menschen mitunter auch recht lautstark vonstatten geht.
Inzwischen sind wir auf der Autobahn, alles ist recht gemütlich, denn wir haben ja schließlich Feiertag. Unser Navi lenkt uns aber dann wieder auf die Landstraße durch die kleinen Ortschaften im Erzgebirge.
Kirchen, kleine Einfamilienhäuser, manchmal auch ein Geschäft oder das
Gemeindeamt träumen einfach so vor sich hin. Es ist eben Feiertag und schönes
Wetter hat man uns allen auch geschickt.
Plötzlich werden wir aus dieser Idylle herausgerissen, denn ein großes gelbes Schild erwartet uns am Straßenrand. Mit großen schwarzen Buchstaben auf gelben Untergrund lesen wir Umleitung.
Nun muß der Navi eine neue Strecke berechnen. Er macht das prima und wir erholen uns langsam von diesem Schreck. Unsere Freude hat aber nicht lange angedauert, da haben wir schon wieder dieses fürchterliche gelbe Schild gesehen.
Etliche Male mußten wir Umleitungen fahren, die natürlich viel Zeit gekostet haben. Wir hatten schon den Gedanken die Fahrt mit der Schmalspurbahn aufzugeben. Aber unsere Geduld hat sich gelohnt und wir haben unser Ziel
erreicht.
Aber was ist das? Autos über Autos stehen auf dem Parkplatz fast übereinander, aber schließlich haben wir mit etwas Ausdauer dann doch einen Platz für unser Auto gefunden. Die Zugfahrt kann stattfinden.
Naturfotos(velo79)
Naturfotos(velo79)
Sieht er nicht schön aus, dieser kleine Zug? Er hat sogar einen Salonwagen mit
Gardinen und genau hier haben wir uns einen Platz gesucht.
Wir haben uns natürlich für unsere Fahrt mit so vielen Hindernissen belohnt.
Mein Mann hat ein kühles Bier getrunken und ich eine heiße Schokolade.
Mit einem schrillen Pfiff und einer gewaltigen Dampfwolke sind wir dann losgerollt. Glücklich und zufrieden haben wir nun die Welt da draußen beobachtet. Alles ist langsam und gemütlich passiert, im Frühling kann man hier sicher den Pflanzen beim Wachsen zuschauen habe ich mir so gedacht.
Der gemütliche dampfende „Riese“ zeigt uns aber jetzt die herrlichen Tannen und Fichten und manchmal sogar einen Pilz, der sich in ihrem Schatten versteckt hat. Ach ja denke ich, es hat viele Pilze gegeben und wir haben sie fleißig gesammelt.
Ich erinnere mich an die Wanderungen, als ich am Wegrand unter einer Birke eine Rotkappe oder einen Birkenpilz gefunden habe. Wie schön die Kappe von diesen Pilzen geleuchtet hat. Rotkappen haben keine Maden, nur manchmal werden sie von einem dicken Drahtwurm besucht, der sich aber leicht entfernen läßt.
Stattliche Steinpilze haben wir natürlich auch am Wegrand gefunden und auch etliche Pfifferlinge, die einfach mal so mit ihrem sonnengelb in einem Teppich
aus Moos zu uns herüber geleuchtet haben.
Naturfotos(velo79)
Naturfotos(velo79)
Naturfotos(velo79)
So, nun aber zurück zur Schmalspurbahn. Sie hat eine Strecke von 9km zu bewältigen.
Dabei findet man lustige Namen von Haltepunkten, beispielsweise Schmalzgrube oder das Schlössel. Aber auch an einem ehemaligen Stolln hält diese kleine Bahn. Doch an das wunderbare sächsische Gebäck ist nicht zu denken, wenn an dem Stolln gehalten wird. Nein, hier ist die Rede von
dem Besucherbergwerk „Andreas – Gegentrum – Stolln“ hier hat man von
1749 bis 1841 etwa 140kg Silber gefördert.
1984 hat man dann begonnen die Bergbaugeschichte aus Steinbach und Jöhstadt aufzubereiten, um der Nachwelt zu zeigen, wie man in früheren Zeiten dort gearbeitet hat. Seit dem 27. Juli 1997 ist dieser Schacht für den Besucherrundgang eröffnet worden. Das konnte natürlich nicht ohne den Verein
Altbergbau gelingen, der dieses Projekt tatkräftig unterstützt hat.
Übrigens kann man auch im Winter mit dieser Bahn fahren, wenn alles
verschneit ist und wie Zuckerwatte aussieht. Im Salonwagen, so hat man uns erzählt, wird dann nach Zimt duftender Glühwein gereicht.
Hört sich doch gut an, doch sicher dauert das alles noch eine Weile, denn
bei den jetzigen Temperaturen denken bestimmt viele in diesem Jahr
fällt Weihnachten und Ostern zusammen und der strenge Winter fällt einfach
buchstäblich ins Wasser. Doch lassen wir uns überraschen, was das Wetter
wirklich noch mit uns vor hat.
In diesem Sinne optimistische
und liebe Grüße
velo79
was heute passieren soll.
Schnell haben wir ein Abenteuer gefunden. Laß uns mit der Dampfeisenbahn durch die Berge rollen. Prompt hat uns hier das Internet geholfen und wir haben eine Museumseisenbahn gefunden, mit der wir rollen können.
Es ist die Preßnitztalbahn, die dampfend durch das Erzgebirge schnauft.
Damit wir endlich losfahren können, mache ich mich landfein, doch da geschieht was Fürchterliches, beim Zähneputzen hat sich eine Zahnkrone gelöst. Ein eiskalter Schauer läuft mir über den Rücken, heute ist Feiertag, wer wird mir so schnell helfen können.
Schimpfend und planlos renne ich durch unsere Wohnung. Gott sei Dank ist schnell ein zahnärztlicher Notdienst in unserer Nähe gefunden.
Es scheint nun alles gut zu werden, auch wenn sich durch dieses ganze Dilemma
unsere Abfahrtszeit verschiebt. Von unserem Zuhause zur Bahnstation Jöhstadt im Erzgebirge fahren wir etwa zwei Stunden.
Guten Mutes geben wir unser Ziel in den Navi ein und es kann endlich losgehen.
Anfangs geht es über die Landstraße, wo wir Stare beobachten, die wie eine schwarze Perlenkette sich auf der Stromleitung aufgefädelt haben.
Es zwitschert laut von oben herunter, denn sie planen schließlich ihre lange Reise in den Süden. Ich bin mir sicher, da hat jeder von den Tieren eine Meinung. Na ja, schließlich ist es so, das eine Planung bei uns Menschen mitunter auch recht lautstark vonstatten geht.
Inzwischen sind wir auf der Autobahn, alles ist recht gemütlich, denn wir haben ja schließlich Feiertag. Unser Navi lenkt uns aber dann wieder auf die Landstraße durch die kleinen Ortschaften im Erzgebirge.
Kirchen, kleine Einfamilienhäuser, manchmal auch ein Geschäft oder das
Gemeindeamt träumen einfach so vor sich hin. Es ist eben Feiertag und schönes
Wetter hat man uns allen auch geschickt.
Plötzlich werden wir aus dieser Idylle herausgerissen, denn ein großes gelbes Schild erwartet uns am Straßenrand. Mit großen schwarzen Buchstaben auf gelben Untergrund lesen wir Umleitung.
Nun muß der Navi eine neue Strecke berechnen. Er macht das prima und wir erholen uns langsam von diesem Schreck. Unsere Freude hat aber nicht lange angedauert, da haben wir schon wieder dieses fürchterliche gelbe Schild gesehen.
Etliche Male mußten wir Umleitungen fahren, die natürlich viel Zeit gekostet haben. Wir hatten schon den Gedanken die Fahrt mit der Schmalspurbahn aufzugeben. Aber unsere Geduld hat sich gelohnt und wir haben unser Ziel
erreicht.
Aber was ist das? Autos über Autos stehen auf dem Parkplatz fast übereinander, aber schließlich haben wir mit etwas Ausdauer dann doch einen Platz für unser Auto gefunden. Die Zugfahrt kann stattfinden.
Naturfotos(velo79)
Naturfotos(velo79)
Sieht er nicht schön aus, dieser kleine Zug? Er hat sogar einen Salonwagen mit
Gardinen und genau hier haben wir uns einen Platz gesucht.
Wir haben uns natürlich für unsere Fahrt mit so vielen Hindernissen belohnt.
Mein Mann hat ein kühles Bier getrunken und ich eine heiße Schokolade.
Mit einem schrillen Pfiff und einer gewaltigen Dampfwolke sind wir dann losgerollt. Glücklich und zufrieden haben wir nun die Welt da draußen beobachtet. Alles ist langsam und gemütlich passiert, im Frühling kann man hier sicher den Pflanzen beim Wachsen zuschauen habe ich mir so gedacht.
Der gemütliche dampfende „Riese“ zeigt uns aber jetzt die herrlichen Tannen und Fichten und manchmal sogar einen Pilz, der sich in ihrem Schatten versteckt hat. Ach ja denke ich, es hat viele Pilze gegeben und wir haben sie fleißig gesammelt.
Ich erinnere mich an die Wanderungen, als ich am Wegrand unter einer Birke eine Rotkappe oder einen Birkenpilz gefunden habe. Wie schön die Kappe von diesen Pilzen geleuchtet hat. Rotkappen haben keine Maden, nur manchmal werden sie von einem dicken Drahtwurm besucht, der sich aber leicht entfernen läßt.
Stattliche Steinpilze haben wir natürlich auch am Wegrand gefunden und auch etliche Pfifferlinge, die einfach mal so mit ihrem sonnengelb in einem Teppich
aus Moos zu uns herüber geleuchtet haben.
Naturfotos(velo79)
Naturfotos(velo79)
Naturfotos(velo79)
So, nun aber zurück zur Schmalspurbahn. Sie hat eine Strecke von 9km zu bewältigen.
Dabei findet man lustige Namen von Haltepunkten, beispielsweise Schmalzgrube oder das Schlössel. Aber auch an einem ehemaligen Stolln hält diese kleine Bahn. Doch an das wunderbare sächsische Gebäck ist nicht zu denken, wenn an dem Stolln gehalten wird. Nein, hier ist die Rede von
dem Besucherbergwerk „Andreas – Gegentrum – Stolln“ hier hat man von
1749 bis 1841 etwa 140kg Silber gefördert.
1984 hat man dann begonnen die Bergbaugeschichte aus Steinbach und Jöhstadt aufzubereiten, um der Nachwelt zu zeigen, wie man in früheren Zeiten dort gearbeitet hat. Seit dem 27. Juli 1997 ist dieser Schacht für den Besucherrundgang eröffnet worden. Das konnte natürlich nicht ohne den Verein
Altbergbau gelingen, der dieses Projekt tatkräftig unterstützt hat.
Übrigens kann man auch im Winter mit dieser Bahn fahren, wenn alles
verschneit ist und wie Zuckerwatte aussieht. Im Salonwagen, so hat man uns erzählt, wird dann nach Zimt duftender Glühwein gereicht.
Hört sich doch gut an, doch sicher dauert das alles noch eine Weile, denn
bei den jetzigen Temperaturen denken bestimmt viele in diesem Jahr
fällt Weihnachten und Ostern zusammen und der strenge Winter fällt einfach
buchstäblich ins Wasser. Doch lassen wir uns überraschen, was das Wetter
wirklich noch mit uns vor hat.
In diesem Sinne optimistische
und liebe Grüße
velo79
Kommentare (5)
velo79
Guten Morgen, Ihr zwei,
danke für den netten Kommentar. Ich freue, mich, das
Euch dieses Abenteuer in den Herbst gefallen hat.
Es ist tatsächlich ein schönes Erlebnis mal mit
so einer "Bimmelbahn" unterwegs zu sein.
Liebe Grüße und ein angenehmes
Wochenende wünscht Euch Hanni
danke für den netten Kommentar. Ich freue, mich, das
Euch dieses Abenteuer in den Herbst gefallen hat.
Es ist tatsächlich ein schönes Erlebnis mal mit
so einer "Bimmelbahn" unterwegs zu sein.
Liebe Grüße und ein angenehmes
Wochenende wünscht Euch Hanni
Komet
das waren ja wunderbare Erlebnisse, die Du uns hier beschrieben hast. Was wäre das Leben ohne Hindernisse....nur gut, das Euch das Navi den richtigen Weg gezeigt hat.
Manchmal klappt es leider nicht, dann führt es ins Nirgendwo....lach.
Ein sehr schöner Bericht. Ich wäre gern dabei gewesen.
Mit lieben Grüßen von Deiner Ruth.
Manchmal klappt es leider nicht, dann führt es ins Nirgendwo....lach.
Ein sehr schöner Bericht. Ich wäre gern dabei gewesen.
Mit lieben Grüßen von Deiner Ruth.
Maxi41
eine schöne Begebenheit hast Du geschildert. Nach anfänglichem Mißgeschick mit dem Zahn hast Du die Tour sehr anschaulich beschrieben, schöne Bilder beigefügt. Man fühlte sich beinahe wie dabei gewesen. Sehr beeindruckend die Dampfeisenbahn mit dem Salonwagen - sieht fast wie eine Spielzeugeisenbahn aus.
Danke sagt Bärbel.
Danke sagt Bärbel.
ich habe gerade Deine Geschichte gelesen...sie hat mir gut gefallen...Geschichten schreiben konntes Du ja schon immer