Mein Erleben mit Hunden I
1951 bekamen wir zu Weihnachten einen kleinen Dackelwelpen, den ein Onkel, der in der Nachkriegszeit für die Engländer als Jagdaufseher tätig war, uns vermittelt hatte. Filou, so nannte ihn unsere Oma, war wirklich ein kleiner Filou! Klar wollte er bei jedem von uns auf den Schoß, schmusen. Aber nachts, wenn wir alle zu Bett gegangen waren, fühlte er sich so allein in der Küche. Dort hatten wir Kinder uns auch für die Nacht jeweils umgezogen. Unsere Kleidung hing über den Stuhllehnen. Doch der Geruch der jeweiligen Trägerin umflorte den entsprechenden Stuhl. Und Filou hüpfte hoch, zog sich vor allem Kleidung unserer jüngsten Schwester auf den Boden, wo er dann drauf schlief oder auch – von einem aufregenden Tag noch mehr als munter – drauf erbrach.
Wir Kinder bekamen das nicht wirklich mit, denn unsere Oma oder das „Hausmädchen“, das ihr bei den groben Arbeiten im großen Haushalt half, sorgten gleich dafür, dass „der Schaden“ behoben wurde. Wir nahmen Filou auch mit zum Schlitten fahren in die Promenade Münsters, wo er begeistert hinter oder neben unserem Schlitten beim Rodeln herlief. Aber es zeigte sich recht schnell, dass sein Verhalten nicht akzeptabel sein konnte. Er wollte es nicht lernen, nachts war ja niemand bei ihm in der Küche und so übergab unser Vater den jungen Hund seinem Schwager, der ihn dann zu einem recht brauchbaren Jagdhund erzog. Filou sahen wir nie wieder.
Irgendwann in meinem Vorschul-Kinderleben hatte mich ein Schäferhund mit meinem Fahrrädchen umgeworfen. Seither hatte ich schreckliche Angst vor Hunden, obwohl mir dieser gar nichts getan hatte. Hörte ich das sonore Gebell eines großen Hundes oder das hellere Gekläffe des kleinen Spitzes, an dem ich als Zweittklässlerin täglich auf meinem Schulweg vorbei musste – auch wenn eine Hecke mich dort vor seiner Gegenwart schützte – mir lief jedes Mal vor lauter Angst eine unangenehme Gänsehaut über meinen Körper.
Der kleine, aber schon alte Langhaardackel unseres Hauswirtes, der uns oft bis in die Wohnung nachlief, war eine rühmliche Ausnahme. Ich habe ihn nie bellen gehört, er knurrte auch nicht sondern liebte uns Kinder ganz offensichtlich sehr. Es war schwer „Wacki“ wieder aus unserer Wohnung zu befördern, hinunter zu seiner eigenen Familie. Da half dann immer mal wieder, wenn mein Vater zur Geige griff und spielte „wie weint einer“. Dann jaulte Wacki, als ob er Zahnschmerzen hätte, zog den Schwanz ein und suchte die Korridortür, die wir ihm bereitwillig öffneten.
Kommentare (2)
ehemaliges Mitglied
@wolke07
Danke für Deine eigene Erinnerungsgeschichte, liebe Wolke! Ich weiß sehr wohl, dass es eine Menge Menschen gibt, die teils unangenehme Erlebnisse mit für sie fremden Hunden überstehen durften.
So heftig, wie es Dir erging, musste ich nicht überstehen. Dann wüsste ich zumindest, wie und wo mein eigenes erstes Hundeerlebnis stattfand ...
Danke für Dein Lesen und noch recht viel Zeit, gemeinsam mit Deiner Dackeldame wünscht
Uschi
Liee Uschi,auch ich hatte ein Erebnis mit einem Hund.Ich war so ca.10 Jahre alt und ging mit meiner Mutter an einem Sonntag spazieren.Wir mussten nun einmal austreten und gingenin ein gartenlokalwo es zu den Toiletten ging.Als ich die Tür aufmachte sprang ein riesengroßer Schäferhund auf mich hoch zerriss mir das Kleid und wir schiren ganz laut.Ich hatte ziemliche Prellungen an den Rippen und wir sind dann gleich zum Röntgen gegangen.Der Wir erzählte uns,dass er Junge hatte und irgend Jemand die Tür zum Hund nicht versperrte.Naja wir waren nun die Geschädigten.
Seit dieser Zeit hatte ich um alle Hunde einen großen Bogen gemacht.
Als junge Frau natürlich erwachte in mir die Liebe zu einem Hund.
Ich legte mir einen Münsterländer zu.Danach kamen nur noch Dackel.
Nun in meinem hohen alter von bald 82 Jahren lebe ich noch mit meinem 13 jährigen Dackelchen zusammen.Alle Dackel wurden 17 jahre alt.
So will ich nur hoffen,dass die 4 Jahre bei uns Beiden gesundheitlich gut gehen.Das Laufen ist schon eingeschränkt,doch im Garten fühlt sich die dackeldame auch sehr wohl.
Gruss Wolke