Macken
Nobody is perfect
Macken hat jeder Mensch. Entweder man bekämpft sie oder arrangiert sich mit ihnen.
Eine meiner Macken ist mein lausiger Orientierungssinn. Den muß ich von meinem Vater geerbt haben. Als der 1958 an einer Gruppenfahrt zur Weltausstellung in Brüssel teilnahm, kam der Reisebus ohne ihn zurück. Stunden später kam mein Vater heim. Er hatte den Zug genommen.Was war passiert?
Er hatte sich den Standort des Busses auf dem Parkplatz gemerkt, sich anschließend von der Gruppe getrennt, um die Ausstellung auf eigene Faust zu erkunden. Was er nicht wußte: es gab 2 Parkplätze, an jedem Ende des Ausstellungsgeländes einen, und er suchte den Bus auf dem verkehrten! (Er hatte bei Mutter danach den Spitznamen „Spätheimkehrer“)
Ähnlich erging es mir auf einer Besichtigungstour nach Versailles. Auch ich zog vor,
Schloß und Park allein zu genießen und präge mir nur ein, wo unser roter Omnibus stand. Als ich nach Stunden versuchte, denselben wiederzufinden, war der riesige Parkplatz gerammelt voll von Omnibussen, darunter auch zahlreiche rote! Von den vielen Menschen erkannte ich auch niemanden aus meiner Gruppe wieder. Es war nicht weiter tragisch; eine amerikanische Reisegruppe nahm mich freundlicherweise mit zurück nach Paris.
Weitaus unangenehmer war mein erster Abend in Dubrovnik. Gleich nach Ankunft im „Gasthof“ am späten Nachmittag erkundigte ich mich nach dem Weg zur Post, um meiner Familie die obligate „Gut-angekommen-schön-hier-Karte“zu schicken. (Heutzutage würde man anrufen oder mailen). Als ich das Postgebäude verließ, war es bereits dunkel! Mein „Gasthof“ lag auf einem Berghang, zu dem es 2 ganz ähnliche Aufstiege gab, wie ich später feststellte. Ich nahm natürlich den falschen. Irgendwie lief ich total in die Irre.
Der Name des Gasthofs war allen unbekannt – es war ein Phantasiename, nur für den Reiseprospekt gemacht - ,und den Familiennamen der Besitzer hatte ich vergessen. Auch konnten nur wenige Einheimische Deutsch; Englisch, Französich gar nicht. Ich kämpfte meine Panikattacke nieder, setzte mich in ein Lokal bestellte mir türkischen Mocca, Raznici, Salat und ein Gläschen Sliwowitz und dachte nach.
Wenn eine Frau – ganz einerlei wie alt sie ist und wie sie ausschaut – in südlichen Ländern allein unterwegs ist, kostet es sie einige Mühe, allein zu bleiben. Mir stand an diesem Abend jedoch nicht der Sinn nach Unterhaltung, und ich wimmelte einen zum Glück nicht sehr hartnäckigen Kavalier höflich ab.
Beim Essen kam mir die rettende Idee. Auf keinen Fall würde ich in der Dunkelheit weiter umherirren wie ein kopfloses Huhn!
Ich zahlte und gab ein nettes Trinkgeld. Dann schilderte ich dem Besitzer des Lokals mein Problem und hatte Glück:
Man konnte mir ein Zimmer für eine Nacht geben. Am anderen Morgen ging ich erst wieder zur Post und fand nun von dort aus endlich den richtigen Weg zum „Gasthaus“ und zu meinem Gepäck!
Dieses Abenteuer wurde meiner Familie natürlich verschwiegen
Auch an anderen Orten, - Städten, Parks, Wäldern und auch in großen Gebäuden, z.B. Krankenhäusern oder Behörden ergeht es mir so. Ich verlauf mich immer! Und das nicht ein- oder zwei-, sondern meist mehrmals. Manchmal ärgert es mich schon, aber meist muß ich über mich selbst lachen!
Trotzdem komme ich immer pünktlich oder sogar zu früh am Ziel an, weil ich den mackenbedingten Zeitschwund vorher schon einkalkuliere
Was soll’s! Mit seinen Macken muß man leben!
Macken hat jeder Mensch. Entweder man bekämpft sie oder arrangiert sich mit ihnen.
Eine meiner Macken ist mein lausiger Orientierungssinn. Den muß ich von meinem Vater geerbt haben. Als der 1958 an einer Gruppenfahrt zur Weltausstellung in Brüssel teilnahm, kam der Reisebus ohne ihn zurück. Stunden später kam mein Vater heim. Er hatte den Zug genommen.Was war passiert?
Er hatte sich den Standort des Busses auf dem Parkplatz gemerkt, sich anschließend von der Gruppe getrennt, um die Ausstellung auf eigene Faust zu erkunden. Was er nicht wußte: es gab 2 Parkplätze, an jedem Ende des Ausstellungsgeländes einen, und er suchte den Bus auf dem verkehrten! (Er hatte bei Mutter danach den Spitznamen „Spätheimkehrer“)
Ähnlich erging es mir auf einer Besichtigungstour nach Versailles. Auch ich zog vor,
Schloß und Park allein zu genießen und präge mir nur ein, wo unser roter Omnibus stand. Als ich nach Stunden versuchte, denselben wiederzufinden, war der riesige Parkplatz gerammelt voll von Omnibussen, darunter auch zahlreiche rote! Von den vielen Menschen erkannte ich auch niemanden aus meiner Gruppe wieder. Es war nicht weiter tragisch; eine amerikanische Reisegruppe nahm mich freundlicherweise mit zurück nach Paris.
Weitaus unangenehmer war mein erster Abend in Dubrovnik. Gleich nach Ankunft im „Gasthof“ am späten Nachmittag erkundigte ich mich nach dem Weg zur Post, um meiner Familie die obligate „Gut-angekommen-schön-hier-Karte“zu schicken. (Heutzutage würde man anrufen oder mailen). Als ich das Postgebäude verließ, war es bereits dunkel! Mein „Gasthof“ lag auf einem Berghang, zu dem es 2 ganz ähnliche Aufstiege gab, wie ich später feststellte. Ich nahm natürlich den falschen. Irgendwie lief ich total in die Irre.
Der Name des Gasthofs war allen unbekannt – es war ein Phantasiename, nur für den Reiseprospekt gemacht - ,und den Familiennamen der Besitzer hatte ich vergessen. Auch konnten nur wenige Einheimische Deutsch; Englisch, Französich gar nicht. Ich kämpfte meine Panikattacke nieder, setzte mich in ein Lokal bestellte mir türkischen Mocca, Raznici, Salat und ein Gläschen Sliwowitz und dachte nach.
Wenn eine Frau – ganz einerlei wie alt sie ist und wie sie ausschaut – in südlichen Ländern allein unterwegs ist, kostet es sie einige Mühe, allein zu bleiben. Mir stand an diesem Abend jedoch nicht der Sinn nach Unterhaltung, und ich wimmelte einen zum Glück nicht sehr hartnäckigen Kavalier höflich ab.
Beim Essen kam mir die rettende Idee. Auf keinen Fall würde ich in der Dunkelheit weiter umherirren wie ein kopfloses Huhn!
Ich zahlte und gab ein nettes Trinkgeld. Dann schilderte ich dem Besitzer des Lokals mein Problem und hatte Glück:
Man konnte mir ein Zimmer für eine Nacht geben. Am anderen Morgen ging ich erst wieder zur Post und fand nun von dort aus endlich den richtigen Weg zum „Gasthaus“ und zu meinem Gepäck!
Dieses Abenteuer wurde meiner Familie natürlich verschwiegen
Auch an anderen Orten, - Städten, Parks, Wäldern und auch in großen Gebäuden, z.B. Krankenhäusern oder Behörden ergeht es mir so. Ich verlauf mich immer! Und das nicht ein- oder zwei-, sondern meist mehrmals. Manchmal ärgert es mich schon, aber meist muß ich über mich selbst lachen!
Trotzdem komme ich immer pünktlich oder sogar zu früh am Ziel an, weil ich den mackenbedingten Zeitschwund vorher schon einkalkuliere
Was soll’s! Mit seinen Macken muß man leben!
Kommentare (3)
annefa
wenn das nicht von mir sein könnte?
So geht es mir immer, wenn ich in unbekannten Gefilden unterwegs bin
Bin ich froh, dass ich nicht alleine bin
Anne
So geht es mir immer, wenn ich in unbekannten Gefilden unterwegs bin
Bin ich froh, dass ich nicht alleine bin
Anne
Ich kann mich nämlich auch so orientieren,daß ich nicht einmal auf die Reise gehen muß.
Mir reicht es schon ,wenn ich in einen Einkaufscenter gehe,wie der Kaufhof oder derlei große Geschäfte.Ich schaffe es nie beim gleichen Eingang heraus zu kommen und stehe dann völlig neben der Kappe da weil ich nicht mehr weiß wo nun der Abgang zur U-bahn ist.
Gottseidank ist meistens mein Mann dabei und der hat diese Macke nicht.
Das sind einfach Eigenschaften,die der eine hat und andere haben andere Macken.
das kann auf jeden Fall dein Talent der dichterischen Ader nicht schmälern!
Ist nicht unbedingt ein Fehler der einen Menschen wertloser macht. Denkt oessilady