Lang verwehte Kindertage


Lang verwehte Kindertage



Lang verwehte Kindertage
 
Lang verwehte Kindertage
steh‘n vor meinem Innern auf
tragen mich in ferne Zeiten,
zeigen sich in ihrem Lauf.
 
Zwischen all den bitt‘ren Tränen,
die gemeinsam wir geweint,
war doch auch das Lachen, Hoffen,
waren wir oft noch vereint.
 
Jahre kommen und vergehen,
nahmen Schmelz der jungen Zeit,
trugen uns weit auseinander,
haben uns zum Teil entzweit.
 
Einer wurde schon gerufen,
ging den Weg der Ewigkeit,
einer trat uns nur mit Füßen,
und so war‘n wir nun zu Zweit.
 
Doch wo blieb die Herzenswärme,
wo gibt’s noch Gemeinsamkeit?
Mal ne Zeile aus der Ferne,
Kurzbesuch ganz ohne Zeit.
 
Völlig anders wird das Denken,
wenn die Krankheit dich zerfrisst.
Doch es bleibt dir die Familie,
die dich liebt und um dich ist.
 
Und so schau ich alte Bilder,
lächel still in mich hinein,
lang verwehte Kindertage
werden immer in mir sein.
 
 
floravonbistram 2016


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Kommentare (6)

ehemaliges Mitglied

Auch ich habe Deine Beiträge hier lange vermisst, liebe Flo.

Mit diesem Beitrag hast Du wieder ein Thema angesprochen, dass auch mich immer wieder berührt. Es ist manchmal schwer zu begreifen, was Geschwister in ihrer Kindheit dazu bewogen hat, sich so oder so zu entwickeln. Mal findet man Erklärungen dazu, mal schüttelt man einfach nur still den Kopf, weil man es wirklich nicht verstehen kann. Man denkt, Diejenige ist doch längst erwachsen, warum kommen da heute noch solche Aussagen?

Da bleibt einem wirklich oft nur noch, die alten Kinderbilder anzuschauen und sich an ein paar schöne Erinnerungen zu freuen.

LG Uschi

floravonbistram

@nnamttor44  Liebe Uschi, manchmal fehlen Kraft und Lust in mehreren Foren zu schreiben, besonders, wenn man viel liegen muss. Aber ich tauche ja immer mal wieder auf, viele lesen mich auch bei facebook und in meinen Blogs bei Google.
Liebe Grüße Flo

indeed

Liebe Flo,

wie schön, dich wieder hier zu lesen - freu, freu. . .
So wie in Familien der Zwist einziehen kann und Geschwister sich total differenziert entwickeln, die Interessen verschieden sind und manches Erlebnis unterschwellig ins Erwachsenenalter, ob gut oder ungerecht, "mit genommen" werden, bildet oftmals in der Weichheit oder Härte ein Fazit des Miteinanders.

Wenn es in der kleinsten Zelle, sprich Familie, schon schwer ist Frieden zu halten, dann ist es erst recht in einem Staat.

Schön ist, dass du mit einem Lächeln zurückblicken kannst. Wenn man einmal erst die Gelassenheit erreicht hat, ist man doch durch dick und dünn gegangen, meine ich.

Schön ist auch, wenn man sagen kann, plus und minus hält sich die Waage. Viele Menschen machen nicht diese Erfahrung, weil das Minus überwiegt - oder doch nur gefühlt? 'Es ist schwer, vielleicht sogar unmöglich, von außen her zu beurteilen. 

Ich wünsche dir ein gutes Jahr 2020, möge es viel Freude für dich bereit halten.

Herzliche Grüße von
Ingrid

floravonbistram

@indeed  
Danke
Ja, ich bin immer nur sporadisch hier, freue mich aber immer wieder, wenn ich Vetraute lese
lg Flo

Syrdal


Liebe Flo, so vielen, ach so sehr vielen alten Menschen, die nunmehr irgendwo alleine dem Ende des Weges zuwandernd die Lebensstunden gestalten, nein: verbringen… so vielen geht es ebenso. Ich schließe mich da unmittelbar ein und doch bin ich zutiefst dankbar für alles, was mir das Leben geschenkt und bereitet hat mit meiner Familie, den Geschwistern und allen lieben Menschen, die mich ein Stück des Weges begleitet haben…

Und so schau ich alte Bilder,
lächel still in mich hinein,
lang verwehte Kindertage
werden immer in mir sein.

Tief berührt besonders von dieser letzten Strophe deines Gedichtes grüßt an diesem wunderbaren Morgen
Syrdal
 

floravonbistram

@Syrdal  Danke


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