Kanadaurlaub 2009 - Mit dem Wohnmobil durch Britsch Kolumbien, Teil 10


02.10.2009

42 km

Wir haben gut geschlafen und nur leicht gefroren. Es ist auch noch am Morgen kalt. In der Nacht hat es zeitweise geregnet., inzwischen hat es aufgeklart und die Sonne scheint. Davon merken wir aber in dem hohen dichten Wald kaum etwas.
Wir gehen zu den Wasserfällen am Canyon des Mc Millan Prov. Park. Wie in alles Parks sind die Gehwege gut gepflegt und zu den steilen Wandabbrüchen hin gesichert durch Geländer und Zaun. Schautafeln weisen auf die Besonderheiten des jeweiligen Parks hin. Der Spaziergang macht Spass und es ist auch angenehm, wieder mal ein längeres Stück zu laufen. Zuletzt treffen wir den Ranger und unterhalten uns mit ihm. Er sagt, daß jede Woche 10-15 Deutsche den Park und das Camp besuchen und er nächstes Jahr deutsch lernen will.
Ganz besonders freut uns, als er sagt, daß das Wetter in den nächsten Tagen beständig gut sein soll. Na also, was wollen wir mehr.
Erst gegen 11.30 fahren wir weiter. Der nächste Stopp ist im nahe gelegenen Cathedral Grove, wo wir die bis zu 800 Jahre alten riesigen Sitka-Fichten und Douglas-Tannen bestaunen. Beeindruckend, die standen teilweise schon, noch ehe Kolumbus Amerika entdeckt hatte. Ein wunderbarer naturbelassener Urwald, umgestürzte Baumriesen, die über Jahrhunderte langsam vermodern und wieder als Nährboden für andere Bäume dienen, die darauf wachsen.
Zeit zur Mittagspause. Wir finden einen schönen Rastplatz am Sporat Lake. Wie auf alle Rastplätzen ist auch hier eine Toilettenanlage vorhanden. Bei näherer Inspektion finden sich auch warme Duschen. Also wird erst mal geduscht. (Die Provinzial Camp-Grounds haben nur Plumpsklos aber keine Duschen. )
Danach holen wir unsere Campingstühle heraus und setzen uns ans Seeufer. Es ist angenehm warm und idyllisch. Wir wollen heute nicht mehr weit fahren, stellen fest, daß nebenan ein Campground liegt und stellen uns gleich rein. Der Ranger kommt vorbei, kassiert je Womo 22 KD (Zweitfahrzeug-Ermäßigung für den gleichen Stellplatz gilt nicht für 2 Womos).

Heute soll endlich mal das Pflicht-Lagerfeuer gemacht werden. Frieder bringt seine Axt zum Einsatz und macht Kleinholz. Traudl und ich essen lieber unsere Schnitzel aus der Pfanne, aber Frieder und Gabi grillen ihre Bratwürste auf dem Rost, nachdem das Lagerfeuer zum glimmenden Rest runter gebrannt ist. Wir sitzen und stehen um das Feuer, mit Regenschirmen, es hat nämlich angefangen zu Regnen. Der Indianer kennt keinen Schmerz, also bleiben wir. Inzwischen ist ein Kanadier gekommen und unterhält sich mit uns. Wir verstehen nur wenig, aber es macht Spass, mit Händen und Füßen Begriffe zu erklären. Die Menschen hier sind alle so freundlich und aufgeschlossen. Er ist Ingenieur bei einer Bohrgesellschaft und ist schon auf der ganzen Welt herum gekommen. 1 ½ Stunden steht er leicht bekleidet im Regen bei uns. Dann kommt er nochmal und bringt seine Visitenkarte.
Schon mehrmals haben wir festgestellt, daß Kanadier härter sind. Wir frieren und die laufen teilweise in kurzen Hosen herum. Unglaublich.


03.10.2009

100 km

Gut geschlafen und am Morgen wieder mal leicht gefroren. Das sind wir jetzt schon gewöhnt. Freilich hätten wir eine Gasheizung, aber wenn wir die durchlaufen lassen, ist in 2 Tagen die Gasflasche leer. So heizen wir nur kurz vor dem Aufstehen und zum Frühstück. Wir fahren auf der 4 A in Richtung Tofino. Die Straße wird enger und kurvenreicher. Zwei wunderbare große Seen laden zum Verweilen ein. Wir erreichen den Nationalpark Pazifik Rim. Am Visitor-Center werden wie immer Infos eingeholt (Prospekte, Park- u. Ortspläne, Angebote von Unternehmen rund um den Fremdenverkehr.). Nächster Stopp ist der Rainforest. Ein wunderbarer Regenwald mit riesigen Zedern, Sitka-Fichten und Douglastannen und einem dichten Unterholzdschungel. Ein Dammweg aus Holzbohlen führt durch den Park. Auf vielen der riesigen Bäume wachsen Farne und dicke Moospolster. Nächster Halt Comberes Beach. Wieder Dammwege durch den Wald bis zum Beach.
Endlich am Pazifik. Wind, Wellen, viel Schwemmholz am Strand. Mittagspause mit Kaffeekochen, wie fast jeden Tag. Dabei sehen wir einen schönen blauschwarzen Vogel mit Schopf in der Größe einer Dohle. Leider kann ich nur ins dichte Unerholz fotografieren, wo er sich versteckt hat, nachdem er neben unserem Wohnwagen aufgeflogen ist.
Unser nächstes Ziel ist der Green Point Camp-Ground. Vorher noch Dampen, dann stehen wir auf Platz 52 (für 23,5 KD).
Wir machen einen langen Spaziergang am Long Beach. Der breit, mit altem Treibholz übersähte Sandstrand beeindruckt uns. Auf dem Rückweg wird Brennholz gesammelt wir wollen ja nochmal Feuer machen. Es gibt Nudeln mit Ei.
Dann verzichten wir aufs Lagerfeuer an dem kühlen Abend und spielen Karten.
Das gesammelte Brennholz hat Frieder kleingehackt (endlich kann die Axt wieder zum Einsatz kommen). Es wird in den Stauklappen am Womo untergebracht für spätere Lagerfeuer.

Inzwischen haben wir, auf einer der Info-Tafeln gelesen, daß der schöne blaue Vogel Bluish Joys oder Steller´s Joy heißt.

Anzeige

Kommentare (1)

hockey Ich habe euren Bericht mit Interesse gelesen. Da ich schon ueber 25 jahre in White Rock lebe (naehe von Vancouver ) freut es mich das Euch meine neue heimat gut gefallen hat. Bin sicher wenn ihr 4 wochen frueher uns besucht haettet waere es nicht so kalt gewesen. Ihr habt den schoensten teil von Canada (meine persoenliche meinung) besucht.
Es gruesst aus der Olympia Stadt Vancouver
Hockey

Anzeige