Jener Weg
Der Weg am kleinen Fluss entlang
war mir schon als Kind bekannt.
Ich ging ihn viele Male.
Und dort am Wiesenrain
die Buchenhecke! Sie winkte mir
vertraut mit ihren Zweigen
ein Willkommen zu.
Die lauen Ostseewinde
streichelten sanft und zart
Maikäfers Flügeldecken.
Und schon erhob er sich
mit brummigem Getöse
hoch in die lauen Lüfte.
Ich wäre gerne mitgeflogen!
Still! Hörst du nicht von fern
die Kinderreime?
Sie sangen immer wieder:
Pommerland ist abgebrannt!
Dort zwischen Dünensand
und dunklen Kiefernwäldern
war ich einst daheim.
Nun wandere ich noch einmal
gedankenvoll an jenem Zaun entlang,
wo Ringelblumen mich
mit ihrem Duft betäubten.
Wie vor unendlich vielen Jahren
bewundere ich die Farbenpracht
ein letztes Mal.
Kommentare (5)
...und so viele Gedanken kommen… bleiben offen… verwehen… wohin?
...fragt sich beim betäubenden Duft der Ringelblumen
Syrdal
Hallo Pan,
Dein Gedicht hat auch bei mir Kindheitserinnerungen hervorgeholt: Nicht nur die Maikäferverse (war es nicht so gar ein Liedchen) auch das Beschreiben der Düfte der Blumen.
Aber. was mich "asufgeschreckt" hat ist der letzte Satz dass Du das ales "ein letztes Mal" machst....Woher willst Du das wissen? Lach.. Ich hoffe Du bist noch recht lange hier bei uns....
und schreibst auf, was Dir so alles durch den Kopf geht.
Mit -immer noch feuchten- Maigrüßen
Angelika
Das Gedicht bringt viele Erinnerungen zum klingeln
es ist wunderschön.
Mailkäfer flieg
Dein Vater ist im Krieg
Deine Mutter ist in Pommerland
Pommerland ist abgebrannt
Maikäfer flieg
Es grüßt
Distel1fink7
Künftig gebe ich nur noch ein paar Stichworte ein - KI schreibt mir dann das Gedicht ...
Mich schauderts bei diesen Gedanken. Hinter jedem Text steht die Idee, steht der Anlass und das Gefühl zu diesem. Und nachdem ich den neuen Schul-Report las spüre ich jetzt schon das Defizit der Schüler, die künftig nur noch ein paar Sätze eingeben müssen.
Danke für die Kommentare,
Horst