Ja, ja, die August-Geborenen ...
Das kenne ich auch, liebe Debi. Jedes Jahr, gleich zu Anfang August hatte ich gleich zwei Geburtstage hintereinander oder auch miteinander zu feiern. Wenn's nicht bei schönem Hochsommerwetter ein viel zu früh einsetzender Gewitterguss war, der uns samt Geburtstagstafel und -gästen in die Garage oder die Wohnung flüchten ließ, waren es die Wespen, die in diesem Monat die zukünftigen Jungköniginnen und Drohnen vor allem mit Eiweißhaltigem zu ernähren haben, und nun natürlich den Menschen recht lästig werden, wenn sie "mitessen" wollen.
Natürlich war es auch immer ein Grund, statt auf der Terrasse lieber unten im Garten die lauen Sommerabende zu nutzen. An der Terrasse gab es nämlich für die Wespen den stets flachen Wasserzulauf zum kleinen Gartenteich, der es ihnen ermöglichte, dort Wasser aufzunehmen, um es auch der eigenen Brut zukommen zu lassen.
Mit der Zeit habe ich es gelernt, mich davor zu schützen, den Spitzpopo der Wespen in meine Haut zu bekommen. Aber einmal hatte ich einfach Pech. Auf die Wespen hatte ich geachtet, aber nicht darauf, dass eine dicke Erdbiene unter einer Fleischgabel am Griff saß, und auch die kann stechen! Auch wenn sie nicht so angriffsustig ist und weit weniger Gift nutzt, das uns dann Schmerzen und Schwellungen beschert, sie wehrt sich auch gegen so einen einquetschenden Griff einer Hand. Anfangs ist so ein Stich in den Finger doch ein wenig „gewöhnungsbedürftig“, doch die geplagte Stelle gibt sich weitaus schneller wieder friedlich.
Die gemeinste Attacke erlebte ich, als unsere Kinder noch Kinder waren. Wir waren in den Wald gegangen, wollten Ausschau nach Waldbeeren, die schon reif wären, halten. Da entdeckten wir eine kleine Lichtung, auf der viele Heidel- bzw. Blaubeeren wuchsen und natürlich suchten wir uns reife Beeren heraus. Immer den Blick auf meine Kinder, auf die Beeren, aber keinen Blick auf mich selbst gerichtet – bis ich den Bienenstachel in meiner Achsel spürte!
Das kleine eigentlich so nützliche Tierchen musste natürlich sein Leben lassen, denn Bienen stechen nur einmal. Aber ich bekam einen schwarzen Oberarm an der Unterseite von der Achsel bis zum Ellenbogen, der fast zwei Wochen brauchte, um farblich wieder blass zu werden, wieder zu gesunden. Doch ich war nicht schlau geworden. Wir zogen noch einmal zu dieser ertragreichen Blaubeerlichtung – und wieder erwischte es mich in gleicher Weise, nur diesmal war es der andere Arm.
Ich weiß bis heute nicht, ob da ein Waldbesitzer diese Blaubeerpflanzen gegen irgendetwas gespritzt hatte oder ob das entsprechende Bienchen woanders zuvor etwas genascht hatte, das meinem Blut nicht bekam, denn so große lange schwarzblaue Flecken habe ich bislang niemals sehen können.
was bin ich doch für ein armer Tor,
dass ich im August nicht kroch schon hervor,
dem Monat, das alle so lieben hier,
der September wars, das wünschte ich mir.
So sieht es jedenfalls aus bei mir,
es ging mir halt nicht so wie vielen hier.😉