Irdische Paradiese 2
Ich war 4 einhalb Jahre alt, bewusst kannte ich nur einen Aufenthalt in Marienbad, in einem einzigen Zimmer zusammen mit meiner Mutter und meinem Bruder und so einige Erlebnisse dort, im Kindergarten, Luftschutzkeller, den Besitz eines Tretautos, Luftangriffe etc.
Und natürlich unseren Exodus mit amerikanischem Sattelschlepper, Kuttenplan als Zwischenstation und Fahrt auf einem Kohle-Lastwagen über Nürnberg nach München.
Da war es nun, das Reiseende inmitten von Trümmern, denen wir durch die Evakuierung entgangen waren.
Wir wandelten durch eine Schrebergarten-Anlage=Land in Sonne, kamen an einem Grundstück an, wo uns ein alter Mann empfing mit Bart, es war der Großvater.
Es war auf einmal alles so friedlich, ruhig, schön.
Großvater reichte mir einen Frühapfel, es war Frühjahr 1945.
Schön, dass man sowas Paradies nennen konnte, lernte ich erst viel später.
Kommentare (3)
In den Monaten nach dem schlimmen Krieg war ein Apfel in der Tat ein wahres Paradies!
...erinnert sich
Syrdal
Jaja, das sind die Erlebnisse aus weit zurück liegenden Zeiten, an die sich nur noch wenige erinnern.
Aber auch ich könnte noch so einiges aus dieser Zeit erzählen:
Luftschutzkeller, Luftangriffe, Kohle-Güterwagen und noch einiges mehr.
Aber auch "paradiesisches".
Werde ich vielleicht noch machen. Natürlich erst, wenn die dieses Jahr weniger lustige Karnevalszeit vorüber ist.
Mit herzlichem Gruß,
Andrea
Das sollten mal die Coronajammerlappen lesen.
Terry