Großstadt 6 Uhr früh
(Sue gewidmet, die mich hier so freundlich und offen empfangen hat!)
Großstadt 6 Uhr früh
Großstadt 6 Uhr früh,
im nebelfeuchten Teer
spiegelt der Tau
mein UNgesicht.
Selbst meine Phantasie
zerbröckelt im Verkehr
und schimmert schmutzig-grau
im Morgenlicht.
Ist dies die Autobahn nach Süden?
Komm mit mir, wenn ich diesem Winter flieh!
Sonst suche ich mir in mir selbst den Frieden,
dann bleiben wir am Ende doch verschieden -
wer zu lang zögert
geht wahrscheinlich nie.
Rabenherz
Großstadt 6 Uhr früh
Großstadt 6 Uhr früh,
im nebelfeuchten Teer
spiegelt der Tau
mein UNgesicht.
Selbst meine Phantasie
zerbröckelt im Verkehr
und schimmert schmutzig-grau
im Morgenlicht.
Ist dies die Autobahn nach Süden?
Komm mit mir, wenn ich diesem Winter flieh!
Sonst suche ich mir in mir selbst den Frieden,
dann bleiben wir am Ende doch verschieden -
wer zu lang zögert
geht wahrscheinlich nie.
Rabenherz
Kommentare (2)
Syrdal
Was nur trieb mein jugendliches Gemüt vor über 50 Jahren in die große Stadt? – Alles, was damals so neu, so faszinierend war, hat sich sehr bald relativiert, denn die Stadt war laut, hektisch, übelriechend und betoniert. – Wo nur war die beschauliche Stille des aufgehenden Tages, wo waren die Gesänge der Vögel, wo war der Duft nach Gras und Erde, wo war das Rauschen der Bäume hinterm Haus...? Ach wie lange habe ich gebraucht, die „Straße in den Süden“ zu finden und sie endlich zu gehen... Darf nun sagen: Gottlob bin ich wieder angekommen... zuhause... dort wo es sie noch immer gibt, die Gesänge der Vögel...
Was nur trieb mein jugendliches Gemüt vor über 50 Jahren in die große Stadt? – Alles, was damals so neu, so faszinierend war, hat sich sehr bald relativiert, denn die Stadt war laut, hektisch, übelriechend und betoniert. – Wo nur war die beschauliche Stille des aufgehenden Tages, wo waren die Gesänge der Vögel, wo war der Duft nach Gras und Erde, wo war das Rauschen der Bäume hinterm Haus...? Ach wie lange habe ich gebraucht, die „Straße in den Süden“ zu finden und sie endlich zu gehen... Darf nun sagen: Gottlob bin ich wieder angekommen... zuhause... dort wo es sie noch immer gibt, die Gesänge der Vögel...
noch nebelfeucht. Wer hätte da nicht Lust
einfach weiter zu fahren, Richtung Süden
wo die Sonne scheint, das Meer unendlich
blau ist und trübe Gedanken keine Chance
haben. Du hast eine Sehnsucht beschrieben,
die wir alle haben, morgens um 6 in einer
nebelfeuchten Großstadt.
Leider fehlt uns der Mut, es zu wagen.
Liebe Grüße, Carola