Genetische Erblichkeit oder fehlende Intelligenz = Dummheit, nicht erkannte Lernfähigkeit??

Autor: ehemaliges Mitglied


Spontan war ich wieder auf der Schiene, wie es ungerechterweise den legasthenen Kindern in der Grundschule, leider aber oft auch immer noch in ihrem weiteren Leben ergeht.

Du wirst es schon mitbekommen haben, wie sehr ich mich gegen die immer noch schulisch vorherrschende Ansicht, dass die "andere Wahrnehmung" legasthener Kinder ihnen als einfach nur dumm, nicht lernfähig zu sein, angelastet wird, wehre. Die immer noch in alter Art gelehrten Kulturfächer des Lesens, Schreibens und Rechnens berücksichtigen einfach nicht diese anderen Fakten! Das ist in vielen Ländern unserer Welt längst Fakt!!

Mein Sohn war nur im Bereich Lesen, Schreiben leicht betroffen, hatte aber ein fotografisches sowie ein sehr gutes akustisches Gedächtnis (wie sein Vater?). Was er einmal gehört oder sich angeschaut hat, vergaß er bis heute nicht. War schon festzustellen, als mein Knirps ein Jahr alt war. Die erbliche Seite war mir seinerseits noch nicht bekannt, ist immerhin ca. 54 Jahre her.

Mein Enkel ist nun, was wir (seine Mama und ich) schon doch aufmerksamer im Kindergarten mit seinen damals anderthalb Jahren, feststellten, was sich auch im Alter von später mit sechs Jahren in einem AFS-Test bestätigte, so stark in viele Richtungen wie sein Papa, ein recht intelligenter, aber schulisch als dumm und lernunfähiger Schüler hingestellter Mann, betroffen.

Dank des Erlebens ihres Bruders in seiner Legasthenie-Schulzeit hat sich meine Tochter es in den vergangenen anderthalb Jahren angetan, für ihren Max die Diplome zur Legasthenie- und Dyskalkulie-Trainerin zu machen. Sie hat die mit Auszeichnung per Fernstudium gemachten Diplome inzwischen erhalten. Es ist ihr gelungen, ihrem Jungen in dieser Zeit neben den schulischen, nicht für Max zu verstehenden Aufgaben als Bild-denkendem Kind die in der Schule nicht erklärten Begriffe wie

Optische Differenzierung
Optisches Gedächtnis
Optische Serialität
Akustische Differenzierung
Akustisches Gedächtnis
Akustische Serialität
Raumorientierung
Körperschema

neben den Hausaufgaben, die er nach erfolgtem Verstehen der diversen Einzelpunkte, wenn sie zu beachten waren, begreilich zu machen, so dass er sie inzwischen auch anwenden kann. Heute im dritten Schuljahr stellen wir fest, dass er im Unterricht immer mehr mitarbeitet, seine Hausaufgaben immer öfter alleine und richtig erledigt und inzwischen seine Lehrerinnen dahingehend „belehrt“ hat, dass er keineswegs zurückversetzt werden muss! Es existieren inzwischen zwei Schultests, die er – hätten die Lehrerinnen nicht darauf bestanden, ihn immer noch als dumm einzustufen – mit einer Zwei benotet zurückbekommen hätte. So stand dann „notgedrungen“ eine Drei drunter! Den letzten Test für Sachkunde von einem neuen Lehrer bekam er mit einer Eins und einer lobenden Bemerkung drunter zurück!!

Mein Sohn ließ uns wissen, dass auch er – ähnlich wie sein Neffe Max – die Buchstaben der Texte, die er lesen sollte, oft nur zerhackt und halb unten, halb oben sah. Trotz des Wissens um seinen hohen IQ fühlte er sich durch das Handeln seiner Lehrer in seiner Schulzeit und ohne „Papptus“ geschaffter Mittlerer Reife Jahrzehnte dumm! Heute fühlt er sich endlich befreit!!

Max geht immer noch gerne, immer lieber zur Schule – anders als sein Papa, der sich zum Schulschwänzer entwickelte, anders als sein hochintelligenter Onkel (147 IQ, was aber für das Vorhandensein der Legasthenie keinerlei Bedeutung hat), der sich, wenn er im Unterricht vorlesen musste, wie ein geprügelter Hund fühlte! Solch psychischer Druck wird auch heute noch von unwilligen Lehrern, Lehrerinnen, die von Legasthenie am liebsten nichts bei ihren Grundschülern wissen wollen, vor den Mitschülern, später auch von ihnen, gemobbt werden, bis die betroffenen legasthenen Schüler sich in ihre Schneckenhäuser zurückziehen.

Das Deutsche Gesetz sagt, dass die Grundschullehrer alle Grundschüler mitnehmen müssen. Dennoch haben die Klassenlehrerinnen von Max fünf Mitschüler*innen seiner Klasse ins zweite Schuljahr zurückversetzt. Bei Max wagten sie es nicht, weil sie Maxens Mamas Widerspruch bei der Schulleitung bzw. dem Schulamt fürchteten. Und Max beweist es täglich, wenn ihn nicht noch so diverse Male im Unterricht aufgrund von Störungen der Mitschüler oder fehlender Informationen der Lehrerinnen zu Aufgaben eine Desorientierung überkommt.

Wer von uns nicht Bild- sondern verbal-denkenden Menschen reagiert nicht ebenfalls nervös (mit aus dem Fenster schauen, am Bleistift kauen, an die Stirn, ans Ohr oder auf die Nase fassen), wenn eine Störung oder Nichtverstehen eine Unsicherheit oder eine Leere im Gehirn verursacht??!! Den legasthenen Kindern wird es als Lernunfähigkeit, Dummheit ausgelegt. Sie werden zum Arzt geschickt, der – da das keine Krankheit ist – ADS oder ADHS diagnostiziert, sie zum Psychiater schickt, wo sie damit konfrontiert werden, psychisch krank geredet zu werden (6- bis 8-Jährige!), bis tatsächlich psychische Reaktionen wie Kopf- oder Bauchschmerzen auftreten, wenn sie zum Schulunterricht müssen. Was tut man diesen Kindern an??!!

Kein betroffenes Kind ist tatsächlich krank, kann dafür, dass es neben den Bildern, die sein Gehirn ihm automatisch zeigt, wenn es ein Bild-Wort wie Baum, Mensch oder Haus hört, dieses statt in Buchstaben als Bilder sieht und zwar von innen, außen, rundherum, den Stamm, das Wurzelwerk sowie die Krone oder die Äste und Blätter eines Baumes! Kann jemand nicht verstehen, dass das schnellste Durchdenken all dieser Bilder doch ein wenig länger dauern kann, als stattdessen die vier Buchstaben BAUM zu diesem Wort zusammenzusetzen?

Ich erinnere recht gut, dass ich stets nur kurze „Liebesbriefe“ meines urlaubenden Partners bekam, die regelmäßig damit endeten, dass seine Augen schmerzen würden, wenn er mehr schreiben würde.

Auch Max zeigte spontan auf ein Bild von zerhackten Schrift- bzw. Buchstabenzeilen oder mehrfach übereinander gedruckten Zeilen, die kaum zu lesen waren. So sähe er Texte, wenn Worte, die kein Bild ergeben (wie, den, vor, nach, über usw, sowie weitere 200 Worte, die kein Bild hervorrufen), sich häufen. Er hat gelernt, mit Hilfe eines imaginären dritten Auges mitten auf seiner Stirn sich darauf zu konzentrieren, wenn er liest – und er liest inzwischen sinnerfassend, so dass er auch Textaufgaben lösen, Texte in der Schule vorlesen kann. Nur wenn die Mathelehrerin glaubt, sie müsse ihm noch einmal einen Text mit ihrer schnellen schrillen Art vorlesen, setzt augenblicklich eine Desorientierung ein. Dann braucht er eine kurze Zeit, sich wieder zurechtzufinden. Die Bemerkung meiner Dyslexia-diplomierten Tochter, sie brauche ihrem Sohn Max keine Texte mehr vorzulesen, ignorierte sie, bis sie glücklicherweise Anfang Februar in Mutterschaftsurlaub entschwand. Wir sind sehr glücklich, dass er durch diese ignorante bald Vierfach-Mutter keinen Grundschulunterricht mehr erhalten wird!

Heute weiß man, dass es Unsinn ist, Linkshändern das Schreiben mit ihrer Rechten anzugewöhnen! Man gibt auch einem Kurzsichtigen keine Brille mit Gläsern für Weitsichtige oder anders herum. Warum akzeptiert man im Bildungswesen nicht endlich, was seit 120 Jahren bekannt ist?? Dass es Menschen gibt, deren andere Gehirnhälfte mit Wahrnehmungen arbeitet, die das Gros der Menschen nicht ebenfalls nutzen kann? Inzwischen kann man in jeder I-Männchen-Klasse 5 – 15 % der Kinder als Betroffene finden.
 

Anzeige

Kommentare (9)

ehemaliges Mitglied

Auch
aixois
mein Dankeschön für sein Lesen und zustimmendes Herzchen

Uschi

ehemaliges Mitglied

💕lichen Dank von

Liliom,
Maultasche,
Karl

für zustimmende 💕chen freut sich

Uschi

Karl

Liebe @nnamttor44,

ich bin zunächst ebenso froh wie Du und andere hier, dass sich die Zeiten geändert haben und man heute im allgemeinen doch sehr auf die individuellen Eigenheiten der SchülerInnen eingeht.

Mit Deinem Titel "Genetische Erblichkeit oder fehlende Intelligenz = Dummheit, nicht erkannte Lernfähigkeit??" kann ich aus verschiedenen Gründen nicht soviel anfangen, denn "Erblichkeit" ist bereits ein genetisch definierter Begriff und wenn Du mein Video gesehen hast, dann weißt Du ja, dass ich niemals fehlende Intelligenz mit Dummheit gleichsetzen, noch fehlende Intelligenz als etwas in Stein Gemeißeltes ansehen würde.  Das Video, das ich hier noch einmal zeige
 


macht gerade den Punkt, dass der in der Presse oft genannte Begriff der "Erblichkeit" einer Eigenschaft völlig missverstanden wird und eben keineswegs bedeutet, dass Umweltfaktoren keine Rolle spielen.

Ich finde es gut und richtig, dass Kindern mit Schreib- und / oder Rechenstörungen die Chance gegeben wird, trotzdem qualifizierte Abschlüsse machen zu können. Insofern hoffe ich, dass Dein Enkel eine gute Entwicklung nehmen wird.

Beste Grüße

Karl

 

ehemaliges Mitglied

@karl  
Hallo Karl!

Ich hätte wohl einen anderen Titel wählen sollen, denn es ist schon von mir etwas vermessen, so in Anlehnung an Deine wissenschaftlichen Erkenntnisse sich einfach anzuhängen. Ich entschuldige mich ausdrücklich!! Ich nehme auch nicht an, dass - ausgerechnet Du fehlende Intelligenz mit Dummheit gleichsetzen würdest, wie Du zu Recht betonst.

Mich führten keine Presseberichte dazu, diesen Begriff Erblichkeit zu benutzen, sondern die Tatsache, dass eben die genetische Entwicklung der Legasthenie gegeben sein soll lt. Ronald Davis und der WHO. Da sich offensichtlich in meiner Familie diese Veranlagung(?) zeigt, bin ich davon - natürlich als Laie - ausgegangen, die Erblichkeit mit Genetik bezüglich der Legasthenie gleichsetzen zu können.

Was mich immer wieder sehr irritiert, ist die Tatsache, dass man offensichtlich heute, nachdem die Legasthenie nicht mehr als Krankheit oder gar Behinderung in den ICD-Listen der Mediziner angesehen und daher gestrichen wurde, sie mit der später in der Schulzeit durch Umwelteinflüsse entstehende LRS (die tatsächlich in dieser Liste wieder aufgeführt wird) als Krankheit geführt wird. Doch das mag u. U.  richtig sein.

Aber es führt in den nördlichen Bundesländern bis heute dazu, dass die Legasthenie, anders als in Bayern oder Baden Württemberg sowie dem nahen Österreich, wo diese andere, legasthene Wahrnehmung, deren Vorhandensein man bereits bei den Kleinkindern ab einem guten Lebensjahr teilweise feststellen kann, wenn man den weiß, warum sie doch etwas anders als andere Kinder reagieren.  Spätestens zu Beginn der Grundschule dazu führt dieses andere Verhalten dazu, dass man dort diese andere Wahrnehmung bildlich sehender legasthener Kinder nicht beachtet, immer noch ignoriert.

Oft führt die Unsicherheit der betroffenen Kinder dazu, dass sie - wie unser Max - viele übermütig von anderen Kindern ausprobierte Bewegungsspiele nicht wagen, weil sie ahnen, was passiert, wenn sie dabei beispielsweise stürzen. Das führte dazu, dass der weniger vorhandene Bewegungsdrang unseres Kleinen ihm ein Bäuchlein, eine Bewegung wie die eines zu dicken alten Menschen einbrachte. Bemerkung der Legasthenie ignorierenden Lehrerin: "Der bewegt sich ja wie ein Opa!" Inzwischen ergeben die Erklärungen der zusätzlichen legasthenen Trainerin und die der Mama aber, dass der Junge sich freiwillig mehr bewegt, natürlich schlanker geworden ist ... Auch in diesen Bereich spielt also eine ausgeprägte legasthene Betroffenheit hinein. Wüssten Erzieher*innen und Lehrer*innen mehr über dieses Thema, kämen solche "dummen Aussagen" seitens der Lehrer*innen wohl in der Schule nicht mehr vor!

Im Süden unserer Republick weiß man, dass es erst einmal erforderlich ist, diesen Kindern, die Worte, die man sich bildlich vorstellen kann, was eine dreidimensionale Sehfähigkeit des Gehirns voraussetzt und beinhaltet, beibringen muss, dass man mit Buchstaben und Zahlen nur als zweidimensionalen Zeichen arbeitet, um auch eine Nutzung der über 200 Worte, die keine bildliche Vorstellung ermöglichen, zu nutzen.

Diese Fähigkeit, Bildworte dreidimensional in der eigenen Vorstellung zu sehen, macht den Kindern das Lesen, Schreiben und Rechnen dieser Kultureigenschaften so schwer. Da es hier offensichtlich direkt immer noch vermieden wird, darauf einzugehen - immer mit der nicht gerade gesunden Begründung der Lehrenden, sie müssten doch so viel mehr Zeit für einzelne, vielleicht legasthene Kinder aufwenden, die sie gar nicht hätten, wollten sie darauf eingehen - stimmt einfach nicht. Und so werden die betroffenen Kids stumpf als dumm, nicht lernfähig, offen vor den Mitschülern, den Eltern hingestellt und, wenn möglich per Zurückversetzung "entsorgt". Dabei könnten alle KInder von Begründungen für so Einiges profitieren. Man muss nicht eine zweite Klasse bereits mit Aufgaben des dritten oder fünften Schuljahres quälen, um sich als Mathe-Lehrerin vor der Schulleitung zu profilieren. Ist so hier geschehen!!

Das sind Fakten, die es heute nicht mehr geben sollte!! Man weiß um die anderen Wahrnehmungen seit 120 Jahren, dass die weder krankhaft sind, noch von der Umwelt den betroffenen Kindern "angetan", anerzogen werden. Sie sind in ihnen angelegt. Ja, die LRS = Lese-Rechtschreib-Schwäche, hat ihre Ursachen in der Umwelt der Kinder, ist nicht genetisch angelegt, denn Kinder mit LRS sehen Worte nicht bildlich dreidimensional. 

Weitere Ausführungen meiner laienhaften Sicht erspare ich Dir. Aber anders, als durch die Presse, habe ich von diesen Ausführungen in der Erfahrung mit dem Lernen meines legasthenen Enkels durch die Anwendungen des diplomierten Trainings meiner Tochter für Dyslexie und Dyskalkulie erfahren dürfen, dass nach jeweils bei vielen Aufgaben des Jungen diverse unterschiedliche andere Wahrnehmungen plötzlich das Erlernen des Alphabetes klappte: er durfe beispielsweise die Buchstaben des ABC's mit Knete erarbeiten, sie fühlen. Das erbrachte, dass er plötzlich das Alphabet nicht nur vorwärts lesen, sondern auch vor- und rückwärts ablesen, sogar plötzlich auswendig aufsagen  konnte. Es half ihm, inzwischen sinnerfassend seine Aufgabe selbst zu lesen und diese dann auch auszuführen. Ähnliches geschah auch mit den nicht bildlich sich vorstellbaren Zahlen unserer Rechenart.

Hier in den nördlichen Bereichen der Bundesrepublik bis Schleswig Holstein werden die Auswirkungen der Legasthenie leider großteils ignoriert! Das oben vorgenannte nördlichste Bundesland ist in der glücklichen Lage, die Grundsätze der Legasthenie in Dänemark zumindest bis in die schulischen Bereiche Kiels oder Lübecks schon in den Kindergärten anzuerkennen und somit ganz anders damit umzugehen. Das wiederum erfuhr ich von meiner Kusine, die die Beschulung der Kinder ihres Sohnes, die zur Hälfte durch ihre Mutter Dänen sind und eben in ihrem Land Dänemark zur Schule gehen. Also auch nix von der Presse.

Auch mein deutscher Neffe, betroffener Legastheniker, erfuhr in der heimischen sauerländischen Schule die deutsche Zurückweisung in seiner Schulzeit, während er in den vergangenen fast 20 Jahren erlebte, dass seine in Dänemark aufgewachsenen Kinder anders beschult wurden und keinem psychischen Druck in ihrer Schulzeit ausgesetzt wurden, wie es in NRW und Niedersachsen leider auch heute noch üblich ist wie vor Jahrzehnten, die betroffenen Kids auszugrenzen!

Mit Max passiert das nicht, denn bei ihm wird, wenn er etwas nicht nachvollziehen kann, die richtige "Außenerklärung" beachtet, geklärt und dann kommen Sprüche von ihm: "Wieso kann ich das jetzt plötzlich Mama??" Da gab es kein "Üben, üben, üben", wie seine Lehrerinnen es von ihm verlangten. Eine ordentliche Erklärung, um sein bildliches Denken, seine bildlichen dreidimensionalen Vorstellungen in die zweidimensionale Ebene zu überführen, ermöglichen es dem Jungen, nun damit selbstständig zu arbeiten. Und das sogar immer öfter auch im Unterricht, wo seine Mama nicht neben ihm sitzt, sondern die zuhause erfahrenen Erklärungen auch inzwischen selbstständig anzuwenden sind.

Max ist gerne Schüler, hat inzwischen gute Noten (ist für uns gar nicht wichtig, machen aber stolz, weil sie bestätigen!), neue Lehrer, die begriffen haben, dass legasthenes Denken nichts mit Dummheit zu tun hat, loben ihn sogar für seine Mitarbeit und mein eigener Sohn hat durch die Erklärungen für Max erkennen dürfen, dass er - überflüssigerweise - sich fast 50 Jahre (bei einem sehr hohen IQ) für dumm hielt!, dank der unmöglichen Aussagen seines Deutsch- und seines Englisch-Lehrers in seiner Schulzeit!

Was soll ich weiter dazu sagen? Noch einmal: ich entschuldige mich für mein Anhängen an Dein erarbeitetes Thema und Buch, das ich nicht wirklich tun sollen!

Herzl. Gruß von Uschi



 

Karl

@nnamttor44  

Liebe Uschi, Du musst Dich doch nicht entschuldigen!

Ich danke Dir ausdrücklich für Deine ausführlichen Erläuterungen zu diesem wichtigen Thema! Die ehemalige Mathelehrerin Deines Enkels Max ist ein hoffentlich seltenes Exemplar einer unsensiblen und uninformierten LehrerIn. Ihre Aussagen sowie die des Lehrers Deines Sohnes zeigen, wie negativ sich leichtfertige Sprüche eines Lehrers auf Kinder auswirken können. Umgekehrt gilt genauso, dass gute LehrerInnen mit Ermutigungen für die Kinder sich enorm positiv auswirken können.

Ich habe Deine Ausführungen mit Interesse gelesen und einiges zum Thema gelernt. Nochmals "Danke"!

Karl



 

ehemaliges Mitglied

@karl  
Hallo Karl!

Es freut mich ungemein, dass ich Dir so viel über meine Erfahrungen schreiben durfte! Es zeigte sich auch in meinen letzten Sätzen, wie sehr mich dieses Thema immer noch aufregt, weil es so vielen betroffenen Kindern eine Lebensgrundlage entzieht, die doch eigentlich allen Kids zusteht.

Besagter Lehrerin ist es nun gelungen, sich innerhalb von 12 Jahren in diesem Beruf zum 4. Mal in die Mutterschaft zurückzuziehen, aber sie besteht verbal immer noch darauf, dass sie 10 Jahre Berufserfahrung vorweisen könne! Wie hat sie das bewerkstelligt(?) wundern wir uns. Und so alt ist sie noch nicht, dass sie vorab die erforderlichen Zeiten schon gearbeitet haben könnte. 

Wie sagt man so schön (kam gerade in den Nachrichten der vergangenen Woche): Wir alle lügen bis zu 200 Mal täglich ... 😄

Dir und Margit ein schönes langes Wochenende wünscht mit herzlichem Gruß

Uschi

ehemaliges Mitglied

Ich bin doch erstaunt, aber auch glücklich, dass inzwischen eine ganze Reihe User*Innen diesen Blog gelesen haben,

Lilliom und Maultasche

mich sogar mit einem Herzchen wissen ließen, dass ihnen mein Schrieb gefällt. Wenn ich daran denke, mit wieviel Herzblut meine Tochter ihre Broschüre sowie ihr Lernen für die Diplome als Legasthenie- und Dyskalkuli-Trainerin durchgemacht hat, wie sehr sie und ich wir uns über jeden noch so kleinen Erfolg nicht nur bei Max, sondern auch bei diversen anderen betroffenen legasthenen Kindern freuen, hat es sich schon gelohnt, sich die viele Mühe gemacht zu haben.

Leider durften wir auch erleben, dass eine Mutter, die wegen ihres ganz offensichtlich legasthenen Sohnes bereits starke psychische Blockaden ihres Kindes zum Anlass nahm, alles Mögliche für und mit ihm wirkungslos zu unternehmen, sogar ihren Beruf als Lehrerin aufgab, aber dann in dem Erstgespräch, in dem meine Tochter auch bereits so typische Anzeichen des Jungen feststellen konnte, die auf die llegasthene Wahrnehmung hinwiesen, empörte Zurückweisung der Lehrerin-Mutter akzeptieren musste, die einfach nicht wahrh haben wollte, was sich da bei ihrem Sohn zeigte. 

Sie hat sich dann natürlich auch nicht wieder gemeldet, um ihrem Sohn den AFS-Test machen zu lassen, ihm dadurch eventuell sein schulisches Leben zu erleichtern. Sie wird wohl weiterhin in der Meinung, er sei bockig, dumm, mit einem frustrierten Mutter-Kind-Leben sein Großwerden "durchmachen". Es würde sich um so viel Erleichterung handeln, die sie sich, ihrem Kind und dem Umgang miteinander nicht zulassen will.

Es wäre schön zu erfahren, wenn auch ignorante Lehrende mit Workshops, in denen sie erkennen, akzeptieren würden, was sie bislang als überflüssig erachteten. 

Wer hat schon einmal versucht, einen sechszackigen Stern, den man im Spiegel betrachtet, auf einem leeren Bogen Papier nach dem Spiegelbild nachzuzeichnen. Versucht es mal und Ihr werdet staunen, wie es Legasthenikern gut gelingt, aber uns Anderen, nichtlegasthenen Menschen gelingt das kaum!! Aber mit den nun gesehenen Schwierigkeiten müssen legasthene Kids lesen und schreiben lernen!

ehemaliges Mitglied

@nnamttor44

Danke, für Deine Ausführungen ich habe sie interessiert und sehr gerne gelesen.

Mein Sohn war gebürtiger Linkshänder und wurde in der Grundschule umerzogen, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Wie schwer er sich dabei angestellt hat, wissen sicherlich hier einige unter den Müttern. 

Bin froh, das sich de Zeiten geändert haben und man auch die Linkshänder sein läßt wie sie halt sind. Keine Außerirdischen sondern einfach nur Kinder
die die andere Hand als Führung nutzen.

Ein Kompliment an Deine Tochter, für Ihren Einsatz!!!!

Sonnigen Gruß aus dem Westerwald von der Mauli 😏




 

ehemaliges Mitglied

@Maultasche  

Danke Mauli für Dein Lesen und Deinen zustimmenden Kommentar.

Meine Tochter und ich sind nicht mehr bereit, diesem unmöglichen Verhalten unserer "Bildungsanstalten" nur zuzuschauen. Eine kleine Mitschülerin meines Enkels musste leider den fiesen Weg über den Arzt und eine Psychologin gehen sowie der Zurückversetzung ins erneute 2. Schuljahr gehen, obwohl dieses Mädchen die Erwachsenen immer wieder mit Worten und Erkenntnissen verwundern ließ und lässt, die erkennen lassen, dass sie auch noch hochintelligent, keinesfalls dumm ist, eine noch gar nicht für dieses Alter diese Logik erwarten lässt, mit dem Ergebnis, dass sie nur noch jede Art Unterricht abwehrte, sich gegen alles sperrte, mit Einnässen, Bauch- und Kopfschmerzen reagierte.

Niemand hatte mit ihr einen Test gemacht, bis ihre Mutter von meiner Tochter erfuhr, was sie mit dem Test möglicherweise erfahren könne. Und - tatsächlich - bei dem kleinen Mädchen bestätigte sich die Diagnose Legasthenie, was bis dahin völlig unter den Tisch gefallen war.

Auch mit ihr arbeitete meine Tochter einige Wochen erfolgreich, das Mädchen bekam in der Schule andere Lehrer, weil sie eine Klasse zurückgestuft worden war. Inzwischen ist sie sogar frei von physischen Beschwerden wegen der Schule und macht im Unterricht mit und sogar zuhause ihre Hausaufgaben, inzwischen immer öfter auch freiwillig und allein!  Die neuen Lehrer sind von ihr begeistert! Ein überdeutlicher Hinweis darauf, wie sehr man legasthenen Kindern mit der immer noch durchgeführten ignoranten Arbeitsweise über Ärzte und Psychologen Unrecht tut ...

Zurzeit - wegen Pandemie-Einschränkungen - bietet meine Tochter Online-Workshops für Interessierte an, legt Informationsmaterial dort in unserer Gegend aus, wo Betroffene sich zufällig informieren können, wenn sie die Informations-Flyer entdecken. Klar, sie kann nicht die ganze Schar Betroffener "retten", aber wach machen für eine Änderung einer unmöglichen Handhabe, zumindest in unserem Umkreis! Es ist unglaublich, wie viele Erwachsene sich inzwischen geoutet haben ...

Ich freue mich, liebe Mauli, dass Du lesen und kommentieren mochtest. Nochmals Danke

Uschi


Anzeige