Gefangen im eigenen Körper
Stumm erdulden
Stimmen, ich höre Stimmen, Geräusche an meinem Ohr.
Wo kommen sie her? Aus welcher Richtung? Muss mich anstrengen um die Worte zu hören, aber was bedeuten diese Wörter?
Lichtschein erkenne ich genau, wende meinen Kopf, diesem Schein entgegen.
Ist es die Sonne, ist es Licht?
Ist es Tag oder Nacht?
Ich weiß es nicht mehr, nicht den Tag, nicht das Jahr.
Berührungen, die zärtlich über mein Gesicht streichen, Hände dich mich liebkosen, über das Haar, meine Hände.
Kann keine Regung von mir geben, ganz ruhig liege ich da und versuche zu erahnen, kann meine Gedanken kaum fassen.
Unruhe ist im Zimmer, oder kommt es mir nur so vor?
Zeitweilig berühren mich kalte Gegenstände, ich bin machtlos dagegen. Stimmen werden danach lauter, ich versuche alles zu hören, zu verstehen, für später.
Doch, ich kann die Worte kaum erfassen.
Täglich werde ich umsorgt.
Täglich lerne ich dazu, von den Anderen unbemerkt.
Dennoch bleibe ich stumm, anteillos, unfähig mich zu bewegen oder bemerkbar zu machen.
Schritt für Schritt höre ich vieles dass gesprochen wird, empfinde die Berührungen.
Täglich habe ich unbemerkt Fortschritte gemacht.
Nun kann ich die gesprochenen Worte besser verstehen.
Aber dennoch, es ist furchtbar, die Anderen bemerken es nicht.
Wie lange liege ich hier?
Da ist es wieder, diese Gefühl.
Es ist jemand bei mir. Wer? Ich weiß es nicht.
Es ist der Arzt, der einmal wöchentlich reinschaut und den Patienten untersucht.
Ich habe kaum noch Hoffnung auf Besserung des Krankheitsbildes. Geräte abschalten? Ihre Entscheidung.“ dies wurde geflüstert, aber ich habe es trotzdem gehört.
„Sein Pulsschlag ist plötzlich sehr hoch.“
Ein wenig verstehe ich heute die Worte, kann mich aber nicht äußern, nicht bewegen.
Muss stumm zuhören, ohne mich bemerkbar machen zu können.
Geräte abschalten? Welche Geräte? Bitte, merkt ihr denn nicht?
Ich lebe!
Meine Gedanken rasen, was wenn...
Ich versuche mich zu bewegen, mein Körper gehorcht mir nicht.
Ich werde da sein, ihr werdet es sehen. Lasst mir nur Zeit, ein wenig Zeit brauche ich noch.
Warum ich?
Warum liege ich hier?
Warum...?
Was ist nur los?
„Nein, wir stellen die Geräte nicht ab, ich habe Hoffnung. Hoffnung das er aus dem Koma erwacht.“
flüstert mein Schatz ganz leise.
„Sehen sie nur, der Puls verlangsamt sich wieder.“
Langsam beruhige ich mich wieder. Sie will warten, warten auf mich.
Bis später...ich liebe Dich.
In Deutschland liegen ca.5000 Menschen im Wachkoma. Angehörige pflegen oft sehr aufopferungsvoll, bis an die körperlichen und seelischen Grenzen.
Einige der Patienten werden wieder wach.
Wie viel Leid während der Pflege erlebt und erlitten wird, können wir nur erahnen.
Die Mutter einer Nachbarin, lag vier lange Jahre im Koma, sie wendete jedes Mal ihren Kopf, sobald jemand das Zimmer betrat.
Der Arzt sagte auf die Frage: „Kann sie uns hören?
Nein, sie hört uns nicht.“
Ich bin mir da nicht so sicher.
Stimmen, ich höre Stimmen, Geräusche an meinem Ohr.
Wo kommen sie her? Aus welcher Richtung? Muss mich anstrengen um die Worte zu hören, aber was bedeuten diese Wörter?
Lichtschein erkenne ich genau, wende meinen Kopf, diesem Schein entgegen.
Ist es die Sonne, ist es Licht?
Ist es Tag oder Nacht?
Ich weiß es nicht mehr, nicht den Tag, nicht das Jahr.
Berührungen, die zärtlich über mein Gesicht streichen, Hände dich mich liebkosen, über das Haar, meine Hände.
Kann keine Regung von mir geben, ganz ruhig liege ich da und versuche zu erahnen, kann meine Gedanken kaum fassen.
Unruhe ist im Zimmer, oder kommt es mir nur so vor?
Zeitweilig berühren mich kalte Gegenstände, ich bin machtlos dagegen. Stimmen werden danach lauter, ich versuche alles zu hören, zu verstehen, für später.
Doch, ich kann die Worte kaum erfassen.
Täglich werde ich umsorgt.
Täglich lerne ich dazu, von den Anderen unbemerkt.
Dennoch bleibe ich stumm, anteillos, unfähig mich zu bewegen oder bemerkbar zu machen.
Schritt für Schritt höre ich vieles dass gesprochen wird, empfinde die Berührungen.
Täglich habe ich unbemerkt Fortschritte gemacht.
Nun kann ich die gesprochenen Worte besser verstehen.
Aber dennoch, es ist furchtbar, die Anderen bemerken es nicht.
Wie lange liege ich hier?
Da ist es wieder, diese Gefühl.
Es ist jemand bei mir. Wer? Ich weiß es nicht.
Es ist der Arzt, der einmal wöchentlich reinschaut und den Patienten untersucht.
Ich habe kaum noch Hoffnung auf Besserung des Krankheitsbildes. Geräte abschalten? Ihre Entscheidung.“ dies wurde geflüstert, aber ich habe es trotzdem gehört.
„Sein Pulsschlag ist plötzlich sehr hoch.“
Ein wenig verstehe ich heute die Worte, kann mich aber nicht äußern, nicht bewegen.
Muss stumm zuhören, ohne mich bemerkbar machen zu können.
Geräte abschalten? Welche Geräte? Bitte, merkt ihr denn nicht?
Ich lebe!
Meine Gedanken rasen, was wenn...
Ich versuche mich zu bewegen, mein Körper gehorcht mir nicht.
Ich werde da sein, ihr werdet es sehen. Lasst mir nur Zeit, ein wenig Zeit brauche ich noch.
Warum ich?
Warum liege ich hier?
Warum...?
Was ist nur los?
„Nein, wir stellen die Geräte nicht ab, ich habe Hoffnung. Hoffnung das er aus dem Koma erwacht.“
flüstert mein Schatz ganz leise.
„Sehen sie nur, der Puls verlangsamt sich wieder.“
Langsam beruhige ich mich wieder. Sie will warten, warten auf mich.
Bis später...ich liebe Dich.
In Deutschland liegen ca.5000 Menschen im Wachkoma. Angehörige pflegen oft sehr aufopferungsvoll, bis an die körperlichen und seelischen Grenzen.
Einige der Patienten werden wieder wach.
Wie viel Leid während der Pflege erlebt und erlitten wird, können wir nur erahnen.
Die Mutter einer Nachbarin, lag vier lange Jahre im Koma, sie wendete jedes Mal ihren Kopf, sobald jemand das Zimmer betrat.
Der Arzt sagte auf die Frage: „Kann sie uns hören?
Nein, sie hört uns nicht.“
Ich bin mir da nicht so sicher.
Kommentare (5)
ehemaliges Mitglied
...doch die Frage ist: MÖCHTEN sie wiedererweckt werden? Möchten sie, dass man die Geräte abschaltet? Ich kann mir vorstellen, dass es letzteres auch gibt. Wenn man doch nur ein Mittel fände, dass sich die Betroffenden bemerkbar machen können! Damit die Entscheidung nicht allein bei den anderen liegt! Die Wissenschaft vermag so viel. Ob es nicht vielleicht eines nicht zu fernen Tages möglich ist, dass Menschen im Wachkoma auf ja/nein-Fragen mit Signalen antworten, also im Binärcode? Vielleicht tut man nur nicht genug seitens der Wissenschaft, um das zu ermöglichen! Weil man ja keinem die Entscheidung über die Beendigung des eigenen Lebens zugesteht!
floravonbistram
ich begleitete eine Freundin über 10 Monate. Bestimmte Geschichten oder Lieder machten ihr Gesicht weich und jung, andere wiederum ließen ihre bekannte Zornesfalte entstehen.
Sie war nach mehreren Darmoperationen ins Wachkoma gefallen.
Als sie endgültig hinüberging war so viel Friede um sie....
Wie sehr rüttelt dein Beitrag auf.
Danke sagt Flo
Sie war nach mehreren Darmoperationen ins Wachkoma gefallen.
Als sie endgültig hinüberging war so viel Friede um sie....
Wie sehr rüttelt dein Beitrag auf.
Danke sagt Flo
minu
Ich habe eine Frau besucht,jede Woche einmal. Ich habe ihr Lieder vorgesungen, ihre Hand gehalten, mehr konnte ich nicht für sie tun. Wenn ihr das Lied gefallen hat, lag sie ganz ruhig da, wenn sie das Lied nicht mochte ,wurde sie ganz unruhig. Also hörte sie was ich sang.
Danke für den wichtigen Beitrag.
Gruss Emy
Danke für den wichtigen Beitrag.
Gruss Emy
koala
liebe Mo, erinnert mich an eine Begebenheit vor vielen Jahren. Eine junge Frau musste wegen Komplikationen waehrend der Geburt in die Uni-Klinik gefahren werden. Sie befand sich fuer einige Zeit in einem koma-aehlichen Zustand, konnte alles hoeren, aber nicht reagieren. Sie bekam mit, dass ihr Kind tot zur Welt kam und sie verstand genau die medizinischen Unterhaltungen der Aerzte und Schwestern. Zum Glueck war dieser Zustand nur von kurzer Dauer!
LG Anita
LG Anita
Doch diese Entscheidung wird oft verwehrt.
Meiner Mutter wurde sie nicht verwehrt, diese Entscheidung. Wir sind den Ärzten heute noch dankbar.
Die Ärzte sagten uns nach dem Tod der Mutter, dass sie uns ebenfalls dankbar waren, weil wir unsere Mutter nicht allein sterben ließen.
Es war immer ein Kind anwesend. Nicht alle haben diese Möglichkeit oder wollen das, uns hat es geholfen Abschied zu nehmen.