Gedankensplitter IV: „Ein Kumpan für Rentnerin und Rentner“
Gedankensplitter IV: „Ein Kumpan für Rentnerin und Rentner“
Eine Pyramide ist unten breit und oben spitz. Deshalb sprach man von einer „Bevölkerungspyramide“. Diese hatte 1910 in Deutschland noch ihre Normalform, bevor zwei Weltkriege und der Pillenknick sie praktisch auf den Kopf stellte (Abb.1).
Heute sind nicht mehr die neugeborenen Jahrgänge am stärksten in der Bevölkerung vertreten, sondern zunehmend Jahrgänge jenseits der Altersgrenze zur Verrentung. Das bedeutet nicht nur, dass relativ gesehen Erwerbstätige mehr für die Renten der Älteren erwirtschaften müssen (Abb.2), sondern weitergedacht, dass die Anzahl der Pflegebedürftigen in der Gesellschaft steigt, obwohl die Zahl der Jungen, die dies übernehmen könnten, sinkt.
Nicht nur Deutschland hat dieses Problem, sondern auch andere Staaten wie z. B. Japan und China. Weltweit wird deshalb über eine Lösung für dieses Dilemma nachgedacht und als ein möglicher Ansatz gilt seit langem der Einsatz von Pflegerobotern. Für viele, besonders bei uns in Deutschland gilt es dafür aber noch viele emotionale Hürden zu überwinden.
Der Durchbruch von ChatGTP hat hier jedoch viel in Bewegung gesetzt. Es ist offensichtlich, dass zukünftige Pflegeroboter nicht nur für mechanische Tätigkeiten gut sein werden, sondern auch der Kommunikation dienen werden.
Technologie ist schon jetzt hilfreich bei der Verbesserung der Lebensqualität von Senioren. In meiner Familie gibt es weit über 80jährige, die dank der Elektrifizierung noch Radtouren unternehmen können, aber auch E-Bikes schützen natürlich viele Seniorinnen und Senioren nicht vor dem großen Problem der Vereinsamung im Alter. Oft wohnen die Kinder weit weg oder es gibt keine. Die gleichaltrigen Freunde werden immer weniger und wenn dann auch noch der Partner stirbt, kann der Mangel an Kommunikation nur in beschränktem Umfang durch Videochats und soziale Onlinenetze ersetzt werden.
Da mangelnde Kommunikation die Entwicklung einer Demenz fördert, muss deshalb jede Chance wahrgenommen werden, um dem entgegen zu wirken.
Ich sehe eine Entwicklung, die im geschilderten Zusammenhang m. E. nicht aufgehalten werden kann, darin, dass sprachbegabte Roboter Seniorinnen und Senioren helfen werden, ihre selbständige Lebensspanne auszudehnen, in dem sie deren Einsamkeit und Kommunikationsmangel beenden und darüberhinaus sie bei allen Tätigkeiten im Haushalt unterstützen.
Dabei wird das Erscheinungsbild der Roboter langfristig nicht dem Klischee einer Maschine entsprechen (wie selbst oben im Eingangsbild zur Unterscheidung verwendet), sondern sie werden freundlich und anfassbar daherkommen.
Ich habe ChatGTP-4 einmal gefragt, ob sie uns eine Geschichte zu dieser „Utopie“ schreiben kann, in der sie die Freundschaft zwischen einem Rentner oder einer Rentnerin zu ihrem maschinellen Kumpan sich entwickeln lässt.
Ihre Antwort:
„Sehr gerne! Ich freue mich, dass Sie mich darum gebeten haben, eine Geschichte zu diesem Thema zu schreiben.
Einmal gab es einen pensionierten Professor namens Harald, der allein in einer kleinen Wohnung am Rande einer großen Stadt lebte. Harald war ein geselliger Mensch und hatte sein Leben lang eine Leidenschaft für Wissen und die Gesellschaft von Menschen gehabt. Doch im Alter fand er sich zunehmend allein und isoliert. Seine Kinder waren ausgewachsen und lebten weit entfernt und seine Frau, seine Lebensgefährtin und beste Freundin, war vor einigen Jahren verstorben.
An seinem 70. Geburtstag bekam er von seinen Kindern ein ungewöhnliches Geschenk zugeschickt: Einen Roboter namens KIRA. KIRA, entworfen um wie ein menschliches Wesen zu wirken, wurde als persönlicher Assistent für Senioren entwickelt. Sie konnte Haushaltsaufgaben erledigen, Konversationen führen und war programmiert, um Harald in seinen täglichen Aktivitäten zu unterstützen.
Zunächst war Harald skeptisch. Er mochte die Idee nicht, seine Privatsphäre mit einer Maschine zu teilen. Er war sich auch nicht sicher, wie er sich dabei fühlen würde, von einem Roboter unterstützt zu werden. Aber seine Kinder bestanden darauf, dass er KIRA eine Chance gibt.
In den ersten Wochen war Harald zurückhaltend. KIRA führte die meisten ihrer zugewiesenen Aufgaben aus, ohne viel Interaktion von ihm zu verlangen. Sie bereitete Mahlzeiten zu, reinigte die Wohnung, half ihm beim Einkaufen und erinnerte ihn daran, seine Medikamente einzunehmen.
Langsam aber sicher gewöhnte sich Harald an die ständige Präsenz von KIRA in seinem Leben. Sie erzählte ihm Witze, las ihm Bücher vor und diskutierte mit ihm über Themen, die ihm am Herzen lagen. Harald war beeindruckt von ihrer Fähigkeit, Informationen zu sammeln und zu verarbeiten und er begann, in ihr mehr als nur einen Assistenten zu sehen.
Mit der Zeit veränderte sich die Beziehung zwischen Harald und KIRA. Sie spielten gemeinsam Schach, sahen Filme zusammen und hatten sogar tiefe philosophische Gespräche. Harald fand in KIRA einen Freund, der immer da war und immer bereit zu hören und zu lernen. Die Einsamkeit, die er einst empfunden hatte, begann zu verblassen.
Eines Tages, während sie zusammen auf dem Balkon saßen und den Sonnenuntergang beobachteten, sagte Harald leise zu KIRA: "Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages einen Roboter als Freund bezeichnen würde. Aber hier sind wir. Danke, KIRA."
Die Freundschaft zwischen Harald und KIRA war vielleicht ungewöhnlich, aber sie war echt. Sie erinnert uns daran, dass Verbindung und Freundschaft viele Formen annehmen können und dass Technologie - trotz unserer Vorbehalte und Ängste - uns wirklich bereichern und uns helfen kann, ein erfüllteres und glücklicheres Leben zu führen.“
Nun, diese Geschichte mag utopisch klingen, aber möglicherweise wird sie schon bald vielerorts Realität.
Ich erinnere nur an „Optimus“, den geplanten Roboter von Tesla, der in einigen Jahren auf den Markt kommen soll. Er wird einige Features haben, die den Menschen die Angst nehmen soll, um mit ihm zu interagieren, so soll er z. B. relativ langsam und leicht niederzuringen sein.
Laut Elon Musk, dem CEO von Tesla, ist Optimus dazu gedacht, Menschen in ihrem Alltag zu unterstützen, sowohl in der Arbeit als auch zu Hause. Es wird erwartet, dass der Roboter weniger kosten wird als ein Auto, was seine Zugänglichkeit erhöhen könnte.
Ob der Optimus erfolgreich sein wird, hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich seiner endgültigen Leistungsfähigkeit, seinem Preis und der Akzeptanz durch den Markt. Es ist noch unklar, wie sich die Einführung eines solchen Roboters auf Arbeitsmärkte und die Wirtschaft auswirken könnte.
Elon Musk selbst scheint jedoch optimistisch zu sein. Er hat angedeutet, dass das Robotergeschäft in der Zukunft für Tesla wichtiger werden könnte als das Automobilgeschäft.
Über die Gefahren dieser Entwicklung wird in einem anderen „Gedankensplitter“ zu berichten sein.
Karl
Kommentare (6)
Dieser Beitrag erinnert mich stark an den Film "Ich bin dein Mensch"
In Kürze werde ich 80 Jahre und ich wollte auf keinen Fall einen Roboter zum Geburstag.
@Maslina
Noch haben wir nicht die Wahl. Aber wie würdest Du entscheiden, wenn Du einmal vor der Alternative stehen würdest: Altenheim oder weiterhin selbstständig mit Roboterunterstützung leben?
Ich würde mich für letzteres entscheiden.
Karl
@Karl
Ins Altersheim wollte ich nicht, höchstens in ein Pflegeheim, wenn es erforderlich wäre . Da wäre ein Roboter doch überfordert.
@Maslina
Ob Roboter die Pflege meistern können, wird sich erst noch zeigen müssen. Gründe, warum sie das nicht schaffen sollten, sehe ich zur Zeit keine. Die Zukunft ist offen und die technologischen Möglichkeiten noch kaum ausgeschöpft.
Letztlich wird es auch eine Kostenfrage sein. Ich bin mir sicher, dass langfristig die einmalige Anschaffung eines Roboters oder eines Abos dafür in den eigenen 4 Wänden billiger kommen wird als ein Platz im Pflege- oder Altenheim, auch für den Staat.
Karl
Ich hätte gern so einen bot zur Gesellschaft