GÄSTE IM HEIMISCHEN GARTEN
Hier ein paar Bilder:
Vor ein paar Wochen stellte sich ein Turmfalkenpaar in unserem
Garten ein. Es nahm Besitz von einem Vogelnest, das vor einigen
Jahren ein Elsternpaar für sich gebaut hatte und das dort ebenfalls
jedes Jahr wieder auf's Neue brütete und seine Jungen aufzog.
In diesem Jahr war alles anders.
Vergeblich wartete ich auf die Elstern, daß sie kommen und wieder
neu in ihr Nest einziehen, so wie sie es seit ein paar Jahren tun.
Die Elstern waren zwar in der Nähe, man sah sie auch ab und zu; aber
sie waren wohl nicht eingezogen, obwohl sie sich unsere ca. 45 Jahre
alte, schon etwas marode Schlangenfichte ausgesucht haben.
Seit mindestens 3 Jahren brüteten diese Vögel dort und zogen jährlich bis
zu vier Jungvögel auf.
Plötzlich bemerkten wir, daß da nun andere Vögel in ihrem Nest wohnten,
sie hatten es in Beschlag genommen und die Elstern vertrieben.
Es handelt sich um Turmfalken, - Raubvögel- denen sich die Elstern wohl
nicht widersetzen konnten und aufgaben.
Auf alle Fälle sind es verantwortungsvolle Vogeleltern, die sich hervorragend
um ihren Nachwuchs kümmern. Die Kleinen haben wohl den starken Regen
und die Kälte vor einiger Zeit, genauso gut überstanden wie jetzt die Hitzewelle
der letzten zwei Wochen.
So freue ich mich über die neuen Bewohner, die sich erneut unsere Schlangen-
fichte ausgesucht haben und bin gespannt, wie lange sie noch in dem Nest ver-
bleiben.
Hoch interessant ist auch die Fütterung. Man kann zusehen, wie ein Vogel
auf einem anderen Baum die Nahrung seinem Partner übergibt und dieser
dann die Beute den Jungvögeln einverleibt. Scheinbar bewacht ein Vogel ständig
das Nest, hat es im Auge.
Das ist allerdings nur mit dem Fernglas möglich.
Uscha
PS.: Ansonsten bin ich aus der Reha zurück und mit Sicherheit wieder mehr im
Forum präsent!
Kommentare (16)
@nnamttor44
Hallo Uschi,
Deine Geschichte ist ja wirklich interessant und mir scheint, Du kennst Dich wesentlich besser als ich mit den diversen Vogelarten aus.
Ich habe keinerlei ornithologischen Kenntnisse und was die Bestimmung
des Turmfalken anlangt, so ist dies auch nicht auf meinem Mist gewachsen.
Nein, meine gesamte Nachbarschaft und auch noch Besuch, der immer
mal vorbeikommt, waren der Ansicht, daß es sich ganz sicher bei diesen Vögeln um Turmfalken handelt. Außerdem spielt es für mich ja auch keine Rolle, ob es Turmfalken sind oder eben eine andere Falkenart.
Ich beobachte sie halt gerne und verfolge die ständigen Attacken der Jungvögel, die sie sich mit den jungen Elstern liefern; aber die frechen
Elstern sind die Angreifer.
Es wird sicher nicht mehr lange dauern, dann werden sie ihr Nest ganz verlassen. Heute ist leider eine junge Elster in einem unserer Wasserfässer ertrunken. Mein Mann hat vergessen, den Deckel zuzumachen. Es hat
mir sehr leid getan.
So, jetzt wünsche ich Dir noch ein schönes Wochenende und
liebe Grüße
Uscha
Liebe Uscha,
das ist ja ganz toll was da in Deinem Garten passiert.
Da wohnst Du bestimmt auf dem Land- denn in der Stadt kann ich mir das gar nicht vorstellen...
Das würde ich auch gern beobachten- aber bei mir tummel sich "nur" normale Vögel. lach..
Ich wünsche Dir weiterhin viel Freude mit Deinen Gästen.
...und schön, daß Du wieder da bist..
Lieben Gruß zum Wochenende
Angelika
@Tulpenbluete13
Hallo Angelika,
vielen Dank für Deinen netten Beitrag.
Ja, ich lebe auf dem Land und erlebe in meinem Garten so manche Überraschung. Das ist oft interessanter als so mancher Film im TV.
Es lohnt sich, zu beobachten und genau hinzuschauen.
Und daß sich einmal Turmfalken bei uns einstellen, hätte ich mir nicht
träumen lassen.
Auch liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Uscha
Eine sehr interessante Begebenheit hast Du hier für uns aufgeschrieben und ich kann mir gut vorstellen, das es da noch weitere interessante Beobachtungen gibt. Turmfalken stehen ja unter Artenschutz und sie sind nicht ganz so verbreitet wie Elstern. Wir haben bei uns auch schon viele Jahre zwei Elsterpaare mit ihrem Netz hiter unserem Haus. Die kämpfen immer mit den Krähen. Ich wünsche Dir jedenfalls noch tolle Erlebnisse mit den neuen Bewohnern.
Lieben Gruß Klaus und danke für Deine Geschichte
@Humorus
Hallo Klaus,
zuerst danke ich Dir vielmals für Dein Feedback. Es hat ein bisschen gedauert, da in den letzten Tagen ständig mein PC zickte und auch abgestürzt ist.
Ja, in solch einem Garten gibt es allerhand Getier zu beobachten. Zur
Zeit sind es hauptsächlich die jungen Falken und auch Elstern.
Heute mußte ich mit ansehen, wie vier junge Elstern einen kleinen
Turmfalken, der außerhalb seines Nestes auf dem Baum saß, attackierten.
Ständig flogen sie um ihn herum mit einem riesigen Geschrei. Aber dem
kleinen Turmfalken schien es nicht viel auszumachen. Scheinbar wußte er,
daß einer der Altvögel alles im Auge hatte und ihm nichts passieren konnte.
Für mich war es mehr Aufregung als für den Vogel, hahahahaha............
Gute Nacht und liebe Grüße
Uscha
Liebe Uscha,
da hast Du ja relativ hohen Vogelbesuch mit den Falken in Deinem Garten!
Du bedauerst, dass die Elstern, die jahrelang in Deinem Garten gebrütet haben, ihr altes Nest den Turmfalken überlassen mussten. Auch die Elstern sind Brutraubvögel ...
Hast Du mal beobachtet, wie wenige kleinere Vögel im Umfeld der Elstern keine Brut mehr großziehen konnten?? Auch die Elstern müssen natürlich zu fressen finden, um ihre Jungen groß zu ziehen.
In meinem Garten konnte ich Jahr für Jahr beobachten, dass jedes Amselnest - und wenn es noch so versteckt angelegt war - genauso wie die Nester anderer Singvögel leer blieben. Wie oft hörte ich schimpfende Amseln, wenn sich die Elstern näherten oder eine Katze durch den Garten schlich.
Und die Elstern beobachteten aus der Luft sehr genau, wo gebrütet wurde ... Da fanden wir dann, kurz nachdem wir sie gesichtet hatten, unter den kleinen Nestern die Eierschalen, aber keine Alt- und Jungvögel mehr ...
Die Altvogel-Falken werden wissen, was für Nachbarn die Elstern sind und wie lange sie ihre eigenen Jungen sehr gut hüten müssen, damit auch sie nicht als Futter an die jungen Elstern geraubt werden.
Ich wünsche Dir, die Reha hat das gebracht, was Du brauchtest. Eine schöne Restwoche für Dich wünscht
Uschi - nnamttor44
@nnamttor44
Hallo Uschi,
zuerst danke ich Dir herzlich für Deine netten und aufschlußreichen Zeilen. Gerne hätte ich schon früher geantwortet; aber mein PC zickte mal wieder und stürzte auch ab.
Wie mir scheint, hast Du mehr Ahnung von Raubvögeln und ihrer Gefährlichkeit als ich. So genau wußte ich das gar nicht, daß Elstern kleineren Vögeln ihre Nester ausrauben, ihre Eier und ihre Brut fressen.
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, daß unser Meisenpaar, das auch
jahrelang unter einem Dachvorsprung ihr Nest hatte und brütete, nicht
mehr dort einzieht. Ich habe mich schon gewundert und gedacht, den
Vögeln sei es auf der Terrasse unterhalb, zu laut. Scheinbar ist das nicht der Grund für ihr Wegbleiben.
Ja, es geht um Fressen und Gefressen werden!
Trotzdem ist es hochinteressant, man kann nichts tun, außer den Dingen
ihren Lauf zu lassen.
Was die Reha anlangt, ja sie war notwendig und hat schon einiges gebracht. Ich mache gerade weiter mit Physiotherapie. Zumindest habe
ich nun eine Baustelle weniger!
Aber wie geht es Dir gesundheitlich? Du hast doch auch viel durchmachen
müssen vor ein paar Monaten?
Für heute wünsche ich Dir noch eine gute Nacht und liebe Grüße
Uscha
@Anabell23
Liebe Uscha, schön, dass es Dir nach der Reha nun besser geht. Ich habe Montag den 2. Nachuntersuchungstermin und hoffe sehr, dass mir der Neurochirurg nun empfiehlt, die ganz sicher notwendige Reha zu beantragen. Erstmal hat sich mein ganzes Becken mit "Meckerei" gemeldet und macht mir das Laufen schwer. Nur die zuvor bestehenden Stenosebeschwerden sind auffälliger Weise ganz weg! War ja auch so gedacht.
Weißt Du, ich hatte wegen der Kinder mir auch aufschlussreiche Bücher bezüglich des Getieres im Garten und in der Umgebung angeschafft. Es war mir einfach wichtig, ihnen bei Fragen keine Abwehrantworten zu geben, weil ich es ncht wusste ... Aber man lernt ja selber damit auch dazu.
Der kleine Frosch in unserem Teich lehrte mich auch, dass ihm vorwitzige kleine Mäuse, die am Teichrand entlang rannten, durchaus als große Mahlzeit willkommen waren!! Konnte ich einmal beobachten, dass ein Mäuschen am Teich entlang lief und dann sah ich das Mauseschwänzchen nur noch aus dem Froschmaul ragen.
Ungläubig habe ich mich dann informiert und konnte mein Erlebnis bestätigt finden! Doch fressen und Gefressen werden kam auch ihm zu nahe: ein großer grauer Fischreiher hatte sich am nahen Mühlenteich niedergelassen. Aber er flog auch die Teiche in der Umgebung ab und fischte, was seine Augen entdeckten. Plötzlich nahm unser Fröschlein abends nicht mehr an dem warmen Platz vor dem Strahler Platz - er war weg! Und der Reiher kam auch nicht mehr.
Viel Vergnügen bei weiterem hübschen Tierebeobachten wünscht Dir
Uschi
@nnamttor44
Hallo liebe Uschi,
auf diese schon fast unglaubwürdige Geschichte, daß ein Frosch eine Maus verschlingt, muß ich doch nochmals eingehen. Das habe ich noch nie gehört. Und wenn Du es mir nicht so glaubhaft geschildert hättest,
hätte ich es für einen Witz gehalten.
Ja, man sollte schon mehr Bescheid wissen, gerade auch, wenn es sich um Tiere handelt und Kinder Fragen stellen. Das hätte mich sicher in Verlegenheit gebracht; aber es ist nie passiert, daß ich keine Antwort geben konnte.
Was Deine Reha anlangt, da wünsche ich Dir von Herzen, daß sie Dir sofort nach der 2, Nachuntersuchung genehmigt wird. Ich dachte, Du
hättest sie lange hinter Dir, da doch Deine OP noch vor meiner stattfand.
Hoffentlich verschwinden dann auch noch Deine Schmerzen im Becken,
die Dir das Laufen schwer machen.
Alles Liebe und Gute für Dich, vor allem aber gute Besserung und
herzliche Grüße
Uscha
Es macht sicher Freude, liebe Uscha, die Vögel zu beobachten. Das ist auch das Schöne an einem Garten, dass sich dort immer wieder Gäste aufhalten. Bei Störchen, die ja auch immer wieder in ihr altes Nest zurückkommen, kommt das auch vor, dass ein anderes Storchenpaar ein Nest "besetzt". Da wird dann sehr darum gestritten, das konnte ich schon mal am Kaiserstuhl beobachten.
Schön, dass du wieder da bist, ich hoffe, du bist nach der Reha wieder gesund und munter.
Herzlichen Gruß
Brigitte
@Roxanna
Hallo liebe Brigitte,
vielen Dank für Deine netten und aufschlußreichen Zeilen. Leider konnte ich nicht früher antworten, da mein PC ständig zickte und abgestürzt ist.
Ja, es ist schön, im eigenen Garten so allerlei Getier beobachten zu können. Im Moment sind es die Turmfalken und Elstern, wie sie sich gegenseitig attackieren. Dann die Fische im Gartenteich und die Libellen, die ständig kommen. Im kleinen Teich, der wurde extra für Amphibien angelegt, sind Lurche und Molche. Es wird nicht langweilig. Nur alles ist mit sehr viel Arbeit und auch Dreck verbunden; aber ich habe das alles ja so gewollt und will nicht jammern.
Jetzt nach der Reha geht es mir zum Glück auch wieder besser, zumindest
habe ich eine Baustelle weniger, hahahahaha.
Für heute noch eine gute Nacht und liebe Grüße
Uscha
Vertreiben und vertrieben werden, fressen und gefressen werden. Wir sehen das grausame Gesetz der Natur mit Andacht. Auch die Elstern sind ja nicht ohne. Das wehmütige (fast) Weinen einer Amsel hat mich vor Jahren zu der Szene geführt, als eine Elster die Amseleier im Nest und gerade schlüpfenden Jungen genüsslich verspeiste. Die Turmfalken werden hier hoffiert. In einigen Kirchtürmen hat man ihnen Wohnetagen überlassen, wie den Tauben.
@Manfred36
Hallo Manfred,
ich danke Dir für Deinen interessanten Beitrag und ich muß zugeben, ich
hatte weniger Ahnung von den Grausamkeiten, z.B. daß Elstern Nester von kleineren Vögeln ausrauben und ihre Eier und die Brut verspeisen.
An unserer Garagenwand wächst sehr dichtes Efeu bis zum Flachdach empor. Dort in diese Efeuhecke zogen ebenfalls in diesem Frühjahr zwei
Amselpaare ein. Ständig flogen sie abwechslungsweise in die Hecke um
ihre Nester zu bauen. Es ging über Wochen so. Plötzlich hat alles aufgehört und die Amseln sind weg. Ob sie gebrütet haben, weiß ich nicht.
Sonst hat eine der Amseln immer mehrmals täglich in unserem Gartenteich gebadet. Sie wußte genau die seichten Stellen.
Scheinbar wurden sie ebenfalls vertrieben, entweder von den Turmfalken oder den Elstern. Ja, das ist schon schade und macht mich fast ein bisschen traurig.
Jetzt wünsche ich Dir noch eine gute Nacht und liebe Grüße
Uscha
@Manfred36
Das ist die mit Efeu dicht bewachsene Garagenwand, die sich die Amseln
zum Bau ihrer Nester, ausgesucht haben.
Liebe Uscha, liebe Angelika,
da schreibst Du, liebe Uscha, dass Du auf dem Land lebst und bei Dir im Garten ein TURMfalke in einer Schlangenfichte nistet. Hab irritiert gerade noch einmal nachgelesen: es gibt verschiedene Falkenarten und der Turmfalke lebt eher in der Stadt oder in Nischen hoher Gebäude, wird mancherorts auch zur Taubenjagd abgerichtet.
Draußen auf dem Land leben eher Baumfalken oder Wanderfalken. Aber es gibt auch noch einige andere Arten.
Bei mir zuhause knallte vor Jahren einmal ein Falke - und da mag ich nun gar nicht "bestimmmen", welche Art es war - vor das große Terrassenfenster. Vermutlich versprach er sich von den ím Zimmer stehenden großen Pflanzen, die er durch die Scheibe sah, ein Versteck, weil er auf der Jagd gewesen sein muss. Er knallte nämlich so heftig gegen die Scheibe, dass er einen Moment benommen auf dem Rücken liegen blieb. Doch nach einer kleine Weile der Erholung schüttelte er sich und flog davon, noch ehe ich draußejn nachsehen konnte, ob er verletzt sei ...
Ich bin mir ziemlich sicher, dass er sein Nest im nahen Auwald (in meiner Stadt!!) oder in den Wäldern am nahen Ortsrand hatte.
Auch einen Specht vermutet man eigentlich nur im Wald. Aber einen Buntspecht konnte ich vor kurzem auf dem Boden unter einem nahen Wildkirschenbaum vor meinem jetzigen Küchenfenster entdecken, wo er - vermutlich - nach Futter suchte. Die Beobachtung hat mich richtig glücklich gemacht ...!!
LG Uschi