Endzeit
Zeit für Melancholie.
Die Sonne nimmt ein seltsames rotes Glühen an und immer mehr Queutanten tauchen auf. Dem Sand entstrahlt ein diffuses Leuchten, das wir Hegenheger so lieben. Aus den Xaxalsblüten sind heute schon Knospen geworden. Ein paar Dämmerungen noch und es wird wieder vor Flugwürmern wimmeln. Neben mir steht ( lieglehnt ?) ein achtschenkeliges Huhn und sieht mich pausfedrig an. Demonstrativ ziehe ich eine sprechende Sellerie aus meinem Strickbeutel... und da schreit diese auch schon: "Um mich muss man sich Sorgen machen ! Dieses verdammte Huhn ist Vegetarier !" - Schnell stecke ich die Staude wieder ein und das Huhn grinst mich freundlich an, schüttelt den fünften Schenkel und wirft mir ein vorgekautes Maiskorn zu. - Auf Hühner ist Verlass. Zu meinen besten Freunden gehören Hühner. Die Trauerbrennschlüsseln wiegen sich meterhoch in dem beklemmenden Föhn, den wir seit vier Jahren haben.
Die Karzinosargehirne in den Bunkern behaupten, die Sonne wird noch größer werden und die Polisoziosse werben immer aggressiver für ihre Seminare "Macht was aus der Endzeit !!!".
Ich galoppiere jetzt nach Hause und streiche mir ein wenig Tulpenharz auf meinen Schleimbeutel, die rechte Schere muss ich mir irgendwie verrissen haben.
Melancholie ist entweder magenta-orange oder sie führt in die Irre.
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