Eine Bergwanderung in den Alpen


Die erste Fahrt dorthin ging nach Warth im Dreiländer-Eck; ein ruhiger Ferienort, wo wir schnell ein günstiges Quartier bekamen.
Wir wanderten los, ohne Ziel und Karte, in kurzen Lederhosen und kariertem Hemd - zünftig ! Es war Sommer .
Erst einfach einen Weg entlang, dann ging es langsam höher; noch war es ein moderater Weg, für Turnschuhe geeignet.
Wieder sollte es nur ein Spaziergang sein, für 1-2 Stunden.
Der Wanderweg wurde steiler; als "Harz-Bergziege" aufgewachsen, machte mir das nicht viel aus; mein Mann Peter hatte sein künstliches Hüftgelenk noch nicht lange und genoß, nach 20 Jahren mit "Unfallbein" und Gehumpel, jetzt das schmerzfreie Gehen!
Also, es ging bergauf - na, nur bis zur nächsten Wegbiegung; aber dann auch die weiteren...schließlich auf schmalem Steig immer weiter bis zum Gipfel, den schaffen wir jetzt auch noch !
Von dort gab es eine herrliche weite Sicht; nur , daß sich nach einiger Zeit  die Wolken ballten, das sah schon nicht mehr so friedlich aus ...
Na gut, der Aufbruch verursachte uns jetzt doch Sorgen, denn wie würde es bergab gehen, mit dem neuen Gelenk ?!
Als wir da so auf dem Gipfel saßen und überlegten - es sah doch sehr weit und tief aus - kamen plötzlich neue Wanderer oben an: ein Vater mit seinem kleinen, etwa sechsjährigen Jungen!
Wir fragten etwas beklommen, ob hier auch mal jemand nicht heil herunter käme...na ja, das passiert schon mal, wenn die Touris ohne alles hier hochkrabbeln...und damit verschwanden sie schon wieder!

Der Himmel hatte sich inzwischen bezogen, es sah ziemlich düster aus! Wir nun aber los, im Eiltempo, denn der letzte Bus in unseren Ferienort fuhr schon in einer halben Stunde. Mehr auf dem Hintern rutschend als kletternd erreichten wir den Wiesenabhang, da ging es noch schneller, denn die ersten Tropfen fielen schon ...
Es fing gerade an, in Strömen zu gießen, da rannten wir los, erreichten gerade noch den Bus, es goss wie aus Eimern!
Zurück im Dorf schien wieder die Sonne, und wir ruhten von unserem Abenteuer aus, mal wieder davongekommen!
Bis zum nächsten Mal...


Anzeige

Kommentare (1)

Eisenwein

Ich würde sagen: Ein perfekter "Heidi” Tag! Inklusive Bergziege und Harz-Peter.Zwinkern
Hab ich gern gelesen - und - es hat mich an bisschen an meine Hüttenwirtszeit erinnert. Damals begann ich zu schreiben.
Liebe Grüße
Ferdinand


Anzeige