Ein Hund, eine Katze und eine Maus


Ein Hund, eine Katze und eine Maus

Kapitel 1
Das Lied
1. Ein Hund, eine Katze und eine Maus
bewohnten zu dritt ein uraltes Haus. 

Die Katze war Köchin, die Maus kaufte ein.
Der Hund, der hielt Wache und ließ keinen herein

2. Ja, es ging ihnen gut und es wär so geblieben,
doch wenn’s einem zu gut geht, ist man selten zufrieden.
Es dachte der Hund, warum soll ich hier wachen. 

Ich kann mit meiner Zeit etwas Besseres machen.
3. Und er ging zu den anderen und sagte zu ihnen,
ich will euch nicht länger als Wachhund mehr dienen
D’rauf sagte die Katze, dann koch’ ich nicht mehr
und die Maus sprach, ich richte das Haus nicht mehr her.

4. Ein Hund, eine Katze und eine Maus
gerieten in Streit, es bebte das Haus.
Die Katze, die jagte der Maus hinterher,
der Hund aber hetzte die Katze noch mehr.

5. Und es fiel alles um, es ging alles in Scherben
und allmählich begannen sie hungrig zu werden.
Durch die Tür zog der Wind, durch das Dach fiel der Regen,
doch sie waren zu stolz, um Frieden zu geben.

6. Sie fauchten sich an und jagten sich weiter.
Den Lärm hörte bald schon ein Straßenarbeiter
Ja, und mit einem Stock kam er dann in das Haus
und dann trieb er die drei auf die Straße heraus.

7. Ein Hund, eine Katze und eine Maus, 
die nahmen sich vor, wir lernen daraus.
Die Maus geht zum Krämer, die Katze backt Brot,
der Hund, der hält Wache, vorbei ist die Not.

Lalalalala......
8. Ein Hund, eine Katze und eine Maus... Aus!
Das Original “Águas de Março” bedeutet auf Deutsch: Wasser des März. 
Auf Englisch Waters of March, ist eine Bossa Nova
Text und Melodie aus 1972, stammen von Antônio Carlos Jobim, ein brasilianischer Sänger, Pianist, Gitarrist und Komponist. Die Deutsche Version von 1976, “Ein Hund, eine Katze und eine Maus” wurde von gesungen von Mary Roos.

Ein Hund, eine Katze und eine Maus werden von mir vermenschlicht.
Der Hund ist ein mittelalter Mann.
Die Katze, eine mittelalte Frau.
Die Maus, eine junge Frau, 
sie leben in einer Familie zu dritt. 
Sie haben ein Dreiecksverhältnis. Ménage-à-trois ist der französische und der viel schönere Begriff. Ménage hat im Französischem die Bedeutung ein kleines Gestell für Essig, Öl, Pfeffer. Eine noch ältere Bedeutung lautet, ein Gefäß zum Transportieren einer warmen Mahlzeit. Das trifft ebenfalls zu, lebten die drei doch zusammen, um es gemeinsam warm zu haben. Warm in dem Haus, warm im Bett und warm ums Herz und um die Seele. 
Sie sind nicht verheiratet, aber verliebt ineinander. Sie lebten in einer Partnerschaft und wie selbstverständlich in einer Sexualbeziehung. Ursprung einer solchen Beziehung ist schon bei den alten Griechen bekannt und wird Polyamorie genannt und bezeichnete genau solch eine Form des Lebens und der Liebe. Bei der eine Person mehrere Partner liebt und zu jedem einzelnen eine Liebesbeziehung pflegt, wobei diese Tatsache allen Beteiligten bekannt ist und einvernehmlich gelebt wird. Die Geschlechter spielen dabei auch nur eine untergeordnete Rolle. 
Es gibt gleich und gemischt geschlechtliche Gruppen.
Die Menschen, von denen hier erzählt werden soll, sind ist der Mann Rolf, er ist 35 Jahre alt. Eine Frau, sie heißt Sabine und ist 29 Jahre alt. Die Dritte im Bunde ist eine jüngere Frau namens Susanne, sie ist
21 Jahre alt. Wobei das Alter keine wirkliche Rolle spielt oder genauer spielen sollte. Es könnten sehr junge Menschen sein, aber auch ältere und ebenfalls hochbetagte Gruppen sind möglich.
Nun fragt sich jeder, der das erste Mal von so einer Konstellation hört, wie hat sich diese kleine Gruppe gefunden. Gefühle für mehr als eine Person zu haben, ist nicht so ungewöhnlich, wie man meinen sollte. Jedoch diese Gefühle können sich in einigen seltenen Fällen zu Leidenschaft und einer starken Anziehungskraft entwickeln. Es geht primär nicht um Sex, aber er wird auch nicht ausgeschlossen. Wobei innerhalb einer Gruppe alle Möglichkeiten der Leidenschaft ausgelebt werden können, müssen es aber nicht. 
Rolf, Susanne und Sabine sind erotisch so offen miteinander, dass bei ihnen alle Möglichkeiten vorkommen, die man sich mathematisch vorstellen kann. So wichtig die Fleischeslust in der Triangel auch ist, sie dominiert nicht die zentrale Verbindung der drei. 
Wichtiger ist ihnen das Zusammenheitsgefühl, den anderen etwas Gutes zu tun, aber nicht um seiner selbst willen, sondern allein aus Wert- schätzung für die anderen.
Die zweite Frage lautet stets: “Wie habt ihr zusammen gefunden?”
Die Antwort hat verschiedene Facetten, aber grundsätzliche lautete sie, in der Partnerschaft von Rolf und Sabine entstanden Zweifel in ihrer Wahrnehmung. Sie hatten andere Ansprüche oder Vorstellungen von Liebe, so dachten sie jeder für sich. Durch die Unterschiedlichkeit ihrer Gefühle setzte sich Gedankenprozess in Gang. Sie taten dann etwas, was in den meisten Beziehungen nicht gemacht wird. Sie sprachen miteinander über ihre Gefühle und Gedanken. 
Sie stellten fest, dass an Nummer Eins die unerschütterliche Liebe zueinander stand. Sabine gestand Rolf, dass sie eine enge Freundin auf der Arbeit hätte und sich mit ihr gut verstand, aber sich auch sexuell zu ihr hingezogen fühlte. 
Sabine, so heißt die Freundin und Kollegin, signalisierte ähnliche Gefühle, aber beide trauten sich nicht, einander ihre Empfindungen zu gestehen. 
Susanne konnte diese Wahrnehmung, auch gegenüber Rolf, nicht eleganter ausdrücken, als sie getan hat, war aber froh es doch versucht zu haben.
Rolf hatte ihr interessiert zugehört und versuchte ebenfalls feinfühlig zu antworten. Er verriet Sabine, dass er, obwohl der Sex zwischen ihm und Sabine befriedigend war, er schon immer davon geträumt hat, mit zwei Frauen zu schlafen und eine davon sollte aber immer Sabine sein. Die Lösung beider Wünsche könnte eine Triole sein oder wie man landläufig auch sagt: “Ein flotter Dreier.”

Kapitel 2
Frivol 
So wie in der Kapitelüberschrift beschrieben, wird es in dieser Erzählung nicht zugehen. Es wird nicht unanständig oder gar pornografisch werden. Wer erotische Geschichten erwartet, bei den es richtig zur Sache geht, dem empfehle ich eines meiner Frühwerke: 
“Geschichten für Erwachsene”.
In diesem Kapitel möchte ich eines der Hauptgründe beschreiben, die
Rolf, Susanne und Sabine so harmonisch miteinander umgehen lassen.
Außer der Liebe, die sie zusammen gebracht hat, gibt es noch einen anderen Grund. Es ist etwas Ursprüngliches, was die Drei körperlich und sexuell zueinander hinzieht. 
Fast alle mitteleuropäischen Menschen kommen im Säuglingsalter mit einer Substanz in Berührung, die sie entspannt, beruhigt und ihrer kleinen Seele positiv schmeichelt. Gemeint ist das Babyöl, das stets in Verbindung mit Sauberkeit, Mutter- und Vaterliebe und Wohlbefinden steht. 
Ganz tief in unserer Wahrnehmung ist es nur vergleichbar, mit dem Sättigungsgefühl, dem Hautkontakt zu Menschen, die uns liebevoll zugewandt sind und allgemein wohltuend sind. Dieses unbewusste wohlige Behagen nimmt im Laufe des Älterwerdens ab, einfach weil keine Babyöle mehr zur Körperpflege eingesetzt werden, sondern Hautcremes der verschiedenen Arten.
Die Emotionen erwachen wieder aus unseren frühen Lebensjahren im reiferen Alter, wenn es bei Massagen und romantischen zusammen sein in zwischenmenschlichen Beziehungen angewendet wird. Hierbei wird der Duft der ätherischen Öle durch unsere Nase aufgenommen und erweckt unsere emotionalen Reaktionen, die tief im Gedächtnis gespeichert sind. Das Wohlbefinden aus den frühen Jahren wird
geweckt und unsere damaligen Emotionen werden wieder offenbart.
In einer Situation, in der es um Sexualität geht, werden instinktiv die alten und die aktuellen Gefühle damit in Verbindung gebracht und steigern das Lustempfinden enorm. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Babyöl auf den frisch geduschten Körper triff oder aber auf die schon leicht verschwitze Haut. 
Rolf hat es einmal so ausgedrückt: Der Duft einer frisch gewaschenen Achselhöhle in Kombination mit Babyöl ist faszinierend. Ist die Achsel- höhle später verschwitzt und transpiriert, steigert es, das Geruchs- erlebnis enorm. Das betrifft nicht nur die Achseln, sondern alle leicht versteckten Körperstellen, besonders die im Intimbereich.”
Sabine und später Susanne, empfinden es ebenso und daher ist es nicht ungewöhnlich, dass immer eine Flasche Babyöl griffbereit und verfügbar an den Orten steht, in denen sie intime Beziehungen erleben.
So, liebe Leser und Leserinnen, nun könnte sie erahnen, das ist doch alles viel zu schön, um war zu sein. Ich kann das nur bestätigen, denn da gibt es etwas, was sich Alltag nennt und die Gefühle und Empfindungen durcheinander bringt. Der Alltagstrott ist in einer Dreierbeziehung genauso gefährlich, wie in einer Paarbeziehung.


Kapitel 3
Alltagsroutine
In dem gleichnamigen Lied, das diesem Buch zugrunde liegt, heißt es in der ersten Strophe:
Ein Hund, eine Katze und eine Maus
bewohnten zu dritt ein uraltes Haus. 

Die Katze war Köchin, die Maus kaufte ein.
Der Hund, der hielt Wache und ließ keinen herein.


In dieser Geschichte wird die Realität in den menschlichen Bereich adaptiert. Sabine war nicht nur die Köchin, weil sie am besten kochen konnte, sondern sie ist auch noch berufstätig. 
Susanne kaufte nicht nur ein, sondern ist ebenfalls berufstätig.
Rolf hält zwar Wache, aber anders als der Hund es in dem Lied machen würde. Er ist beruflich in einem großen, weltweit agierendem Hamburger Unternehmen als Kaufmann im IT-System-Management tätig. 
Aufgrund seiner beruflichen Erfahrungen hat er das Haus technisch mit einer Alarmanlage, einer Videoüberwachung sowie elektronischen Türschlossern ausgestattet.
Jedoch reichte ihm das nicht, um seine Frauen abzusichern. So ließ er
das Haus absolut einbruchsicher machen. Es wurden mechanische Sicherungen an Türen und Fenstern anbracht, abschließbare Griffe und Schlösser montiert. Die Kellerfenster und Lichtschächte wurden durch akustische sowie durch optische Abschreckungsmaßnahmen gesichert.
Rolf war sich sicher, somit die höchstmögliche Sicherheit für das Haus gewährleistet zu haben. 
Sabine und Susanne arbeiten beide in der Hamburger Verwaltung, und zwar Bezirksamt Hamburg-Mitte, zwar nicht in der gleichen Abteilung, aber in den Pausen haben sie sich kennengelernt. 
Hier, in dem Selbstbedienungs-Restaurant “Stadtküche”, das hier als Kantinenersatz gilt, sind sie sich einander näher gekommen. Zuerst war es nur ein freundliches Kopfnicken, wenn sie sich gesehen haben. Später ein kurzer Small Talk, bis hin, dass sie sich zur Mittagszeit verabredeten und gemeinsam zu Mittag gegessen haben. 
Aristoteles, ein Universalgelehrter, der 384 v. Chr. bis 322 v. Chr. in Griechenland gelebt, hat zwei Arten von Freundschaften beschrieben: Freundschaften aus Nutzen und Freundschaften aus Lust. 
Bei Sabine und Susanne war es eindeutig die Lust.
Die Lust sich zu unterhalten und sich auszutauschen, die Bandbreite war schlicht unerschöpflich. Sie spürten beide die seelische und körperliche Anziehungskraft. Daher war es nicht ungewöhnlich, dass sie sich bald auch nach Feierabend verabredeten.
In den offenen Gesprächen gestand Susanne, dass sie Single sei und sich sexuell und emotional mehr von Frauen angezogen fühlte. Sie hatte zwar schon Beziehungen mit Männern, aber ihr fehlte meist die emotionelle Erregung.
Dass sie mit ihren klaren Worten nicht hinter dem Berg blieb, beeindrucke Sabine und sie nahm sich allen Mut zusammen und entgegnete Sabine: “Das haut mich jetzt aber um, dass du so offen und ehrlich deine Gefühle offenlegst. Ich finde das mutig und mir fehlte der Mut dazu. Ich lebe seit 5 Jahren mit Rolf zusammen, wir haben ein kleines Haus in Hamburg-Hamm. Unsere Beziehung und das Zusammenleben sind gut bis befriedigend. Alles läuft rund, aber stets in festen Bahnen. Warum wir bisher nicht geheiratet haben, wissen wir beide nicht so recht. 
Ich bin Rolf immer treu gewesen und vermute das gleiche von ihm. Ich habe ihm nie erzählt, dass ich auf einer Klassenreise vor langer, langer Zeit mit einem Mädchen aus meiner Klasse zusammen in einem Schlafsack geschlafen habe und wir uns dabei näher gekommen sind, als ich es bis dahin kannte. 
Wir haben uns gestreichelt, gekuschelt und geküsst. Wir haben uns umarmt und einander an Körperstellen berührt, die man auch gerne Tabuzonen nennen konnte. Nach etwa einer Stunde sind wir nackt in Löffelchenstellung erschöpft eingeschlafen.
Leider war es die letzte Nacht auf der Reise und so ist es nie zu einer Wiederholung gekommen. Zum einen waren wir zu jung, um uns darüber zu unterhalten und zweitens war ich zu schüchtern sie noch mal darauf anzusprechen. Aber es war nicht unangenehm, der körperliche, enge Kontakt zu einem Mädchen. 
Doch dann kam der erste Junge, der mich küssen wollte und ich habe es zugelassen. Er griff mir an meinen damals noch kleinen Busen, steckte mir seine Zunge in den Mund und fasste an meinen Po. 
Es gefiel sehr und wir haben uns noch ein paar Mal getroffen und haben herumgemacht. Danach kam auch schon der nächste Junge, der mich ebenfalls bedrängte und mir sogar in den Schlüpfer griff und mich vorn berührte.
So habe ich wohl noch ein paar Monate weitergemacht, bis ein Junge aus der Oberstufe mich mit 16 Jahren entjungfert hat. Wir waren bei ihm in seinem Zimmer, die Eltern waren nicht zu Hause und wir haben eine Flasche Apfelwein getrunken. Als es dämmerte, hatte er erst mich ausgezogen und dann sich selbst. Er hat mich im wahrsten Sinne bestiegen, sein Glied bei mir eingeführt und eine Minute später war alles vorbei. 
Er hatte in mir drinnen ejakuliert und ich habe nur ein unangenehmes, fast schmerzliches Gefühl empfunden. Wir lagen regungslos nackt nebeneinander und sprachen kein Wort. Kurze Zeit später bin ich aufgestanden, ins Bad verschwunden und habe mich gründlich gewaschen. 
Dass mir auf dem Weg ins Bad mir sein Sperma an meinem Bein herunterlief, empfand ich als äußerst unangenehm. Der Junge hatte sich in der Zwischenzeit bereits wieder angekleidet und drängte darauf, dass wir das Haus verlassen sollte, was wir auch taten.
Im Nachhinein war ich froh, als wir uns kurz darauf trennten. Ich habe nie wieder Sex mit ihm gehabt und sein Name ist mir auch entfallen. In meinen Gedanken habe ich gedacht, wenn das der Sex ist, von dem sie alle reden, dann gefällt mir das überhaupt nicht. Oh, entschuldige, ich wollte gar nicht so viel reden, das ist sonst nicht so meine Art über intime Dinge zureden.”
Susanne lächelte sie an: “Eine Jungfer bist du also nicht geblieben, sonst würdest du ja nicht mit deinen Rolf zusammen leben. Aber höre ich da nicht eine kleine Sehnsucht nach weiblicher Erotik durch. Deine Beschreibung mit dem Mädchen im Schlafsack fand ich schon sehr betörend. Ich würde auch gerne einmal mit dir im Löffelchen aufwachen. Du auch?”
“Ich weiß es nicht, wie zuvor erwähnt, ich liebe Rolf und bin ihm treu
gewesen. Ich bin aber auch sehr neugierig, wie es mit dir wäre. Folgender Vorschlag: Ich spreche mit Rolf über unsere Gedankenspiele und was er davon hält.”                                                                 “Eine wundervolle Idee. Wenn du mit ihm darüber redest und er einverstanden ist, würdest du nicht fremdgehen und wir könnten 
einander noch näher kennenlernen, als du es dir je vorstellen kannst.”
Als sie sich vor dem Lokal verabschiedeten hat Susanne Sabine unverhofft auf den Mund geküsst und Sabine hat den Kuss erwidert.
Am Wochenende hat Sabine ihren ganzen Mut zusammen genommen und Rolf über das Thema gesprochen. Anders als erwartet war Rolf Feuer und Flamme und gestand im Gegenzug, dass er schon lange davon träumt, mit zwei Frauen Sex zu haben. Er hatte wohl nicht verstanden, dass Sabine mit Susanne allein Sex haben wollte. 
Jedoch aus dem Missverständnis heraus erwuchs bei ihr die Einsicht, dass wenn Rolf dabei sein würde, sie wohl weniger ängstlich wäre, 
sich Susanne zu nähern. Wenn Susanne ihrerseits Lust hätte, mit Rolf herumzumachen und ich dabei zusehen könnte, war das ein sehr erregender Gedanke. So beließ sie Rolf bei seinen Vorstellungen und versprach, mit Susanne darüber zu reden.
Bereits am kommenden Wochenende, Samstagabend saßen sie zu dritt in dem Wohnzimmer und leerten gemeinsam eine Flasche Sekt.
Es dauerte nicht lange und da entspann sich ein Gespräch, das nur das eine Thema hatte Sex. Als wäre es das normalste von der Welt tauschten wir offen über unsere Theorien darüber aus, wie der Abend wohl ablaufen könnte.
Eine Stunde später lagen wir tatsächlich zu dritt nackt auf unserem Ehebett, mit Rolf in der Mitte und es entwickelte sich eine romantische Nacht, wie man sie nur einmal im erlebt. 
Erst am Sonntagmorgen beim Frühstück saßen sie zusammen am Küchentisch und unterhielten uns, als sei es eine ganz normale Situation. Alle fühlten sich so, als hätten sie gefunden, was sie nie gesucht haben, aber sie wussten, dass sie die beste Zeit ihres 
Lebens erlebt haben.
Die drei kommenden Wochenenden verliefen so ähnlich ab, wie das Erste. Mit dem Unterschied, dass sich alles immer besser anfühlte und ihre Emotionen sich kaum bändigen ließen. 
So war es logisch und unausweichlich, dass Susanne in das Gästezimmer von Sabine und Rolf einzog. Dort war sie seit dem von einem Gast zu einem Dauergast geworden.
Als ein halbes Jahr herum war, gehörte sie zur Familie. Susanne hat ihr Zimmer in der WG gekündigt und war nun auch offiziell bei Sabine und Rolf gemeldet. 
Obwohl keiner mit den anderen verheiratet war, führten sie eine Ehe zu dritt und keiner von ihnen konnte sich vorstellen, dass es jemals wieder anders sein könnte. Die nächtlichen Schlafkonstellationen waren so unterschiedlich, wie sie nur sein konnten. 
Am liebsten verbrachten sie die Nächte alle zusammen im Doppelbett. Jedoch war es nicht ungewöhnlich, dass eine der Frauen im Gästezimmer nächtigte oder Rolf solo das zweite Zimmer nutzte, um eine ungestörte Nacht zu verbringen.
Die drei kapselten sich jedoch nicht von ihrer Umwelt ab. Sie besuchten gemeinsam Freunde, gingen ins Kino oder ins Theater, besuchten Partys und Feierlichkeiten. Jeder wusste, wenn sie eingeladen wurden, dass stets zu dritt erschienen. Rolf wurde immer als der Hahn im Korb bewundert. Besonders von den Männern beneidet, obwohl seine beiden Hühner durchaus ein Eigenleben hatten. Frauen, die Rolf sympathisch fanden, hätten sich auch gerne dem Hühnerstall angeschlossen, aber die drei waren sich treu und liebten sich hingebungsvoll.
Wenn das mit den Dreien ein Märchen wäre, könnte ich jetzt schreiben:
“...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie heute noch heute glücklich und zufrieden zusammen.”
Allerdings ist dies kein Märchen und der Alltag brachte dunkle Wolken in ihr Leben.

Kapitel 4
Rolf
2. Strophe 
Ja, es ging ihnen gut und es wär so geblieben,
doch wenn’s einem zu gut geht, ist man selten zufrieden.
Es dachte der Hund, warum soll ich hier wachen. 

Ich kann mit meiner Zeit etwas Besseres machen.

In Rolf flammte ein erhöhtes sexuelles Verlangen auf. Er vermutete, wenn er zwei Frauen beglücken kann, warum nicht noch eine weitere?
Er gab seinem Verlangen nach, eine der Frauen, die ihn anhimmelten, ließ sich ohne Probleme überreden und so geschah es, dass er seinen beiden Frauen untreu wurde. 
Die Frau, mit der er diesen frivolen Seitensprung ausführte, bestätigte ihn noch in seinen Machenschaften, in dem sie ihn lobte und ihm übermenschlich Potenz attestierte.
Es blieb nicht bei einem Seitensprung, nach dem fünften Mal hörte er auf zu zählen. Er, der Supermann der Erotik, beglückte die Frauen und die sollten ihm dankbar sein, dass er sie glücklich machte.
Sein fremdgeherischen Affären, blieben bei seinen beiden Frauen nicht unbemerkt. Zuerst dachten sie noch, das gibt sich wieder und seine Selbstüberschätzung legt sich wieder. Aber als er immer seltener zu Hause übernachtete und wenn im Gästezimmer, haben Susanne und Sabine eine Aussprache und Erklärung von Rolf verlangt. Doch die Unterredung verlief anders, als sich seine beiden Frauen es sich vorgestellt haben.
Der Fremdgeher suche in keinen Ersatz für Sabine und Susanne, sondern eine sexuelle Ergänzung zu ihnen und er ist in ihrer Beziehung glücklich. 
Es war Sabine, die klaren Worte fand: 
“Du weißt wohl nicht, welche Enttäuschung und Schmerz du uns mit deinem Verhalten zufügst. Du bist dabei, unsere glückliche Beziehung zu zerstören. Wir fordern dich auf, umgehend deine Abenteuer ein-zustellen, sonst müssten sie ihre Konsequenzen daraus ziehen.”
“Ihr beiden jammert hier herum und beabsichtigt, mich in meiner Freiheit einzuschränken, das lasse ich nicht zu. Wenn es euch nicht passt, dann beenden wir unsere Dreisamkeit.”
“Das meinst du doch wohl nicht im Ernst?”, entgegnete Susanne: 
“Du willst alles, was wir in dem letzten Jahr aufgebaut und erlebt haben, einfach über Bord werfen? Das ist nicht fair und äußert egoistisch und gemein. Überlege es dir noch mal, du weißt wohl gar nicht, was du damit alles zerstörst?”
“Wenn ihr das so seht und meine Wünsche nicht akzeptieren wollt, dann müssen wir uns eben trennen, etwas Besseres als euch finde ich überall.”
Damit verschwand er im Schlafzimmer, nahm sich einen Koffer vom Schrank, stopfte eilig ein paar Sachen zum Anziehen hinein, ging ins Bad und sammelte seine Bad-Utensilien zusammen und packte sie ebenfalls in seinen Koffer und verließ wortlos das gemeinsame Haus.
Er ließ zwei Frauen zurück, die die Welt nicht mehr verstanden. Das war doch nicht mehr ihr Rolf, den sie beide immer noch liebten.

Kapitel 5
Sabine und Sabine 
3. Strophe 
Und er ging zu den anderen und sagte zu ihnen,
ich will euch nicht länger als Wachhund mehr dienen
D’rauf sagte die Katze, dann koch’ ich nicht mehr
und die Maus sprach, ich richte das Haus nicht mehr her.


Sabine und Susanne blieben zurück, mit ihren unordentlichen Gefühlen.
Beide mussten weinen und saßen auf dem Sofa und umarmten sich, auf Sitzmöbel, auf dem ihre Beziehung begonnen hatte. Beide waren tief betrübt und wussten nicht, wie es weitergehen sollte. 
Da es schon spät war, gingen beide zu Bett, ohne noch etwas zu essen. Doch wider erwartend schliefen sie nicht im Doppelbett, sondern getrennt, eine von ihnen im Gästezimmer. Aus einem unbekannten Grund kam es ihnen nicht passend vor, die Nacht gemeinsam in einem Bett zu verbringen.
Am nächsten Sonntagmorgen frühstückten sie zu zweit und beratschlagten wie es nun weitergehen soll. Susanne machte folgenden Vorschlag: “Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne ein paar Tage zurück in die WG ziehen. Da gibt es immer eine Schlafmöglichkeit für mich. Ich möchte ein wenig Abstand gewinnen und in Ruhe überlegen, wie es weitergehen soll.”
Sabine nickte ihr zu: “Auch ich möchte hier schnellsten ausziehen. 
Ich rufe meine Eltern in Husum an und frage, ob ich in meinem alten Zimmer vorübergehend unterkommen kann. Es ist mir ein Anliegen, hier nicht allein zu sein, in den Räumen, in denen wir so glücklich waren. Ich weiß auch nicht, wie das mit uns weitergehen soll.”
Noch am selben Tag setzten sie ihre Pläne in die Tat um.

Kapitel 6
Streit
4. Strophe 
Ein Hund, eine Katze und eine Maus
gerieten in Streit, es bebte das Haus.
Die Katze, die jagte der Maus hinterher,
der Hund aber hetzte die Katze noch mehr.


Die Tage vergingen und dank der modernen Technik telefonierten Sabine und Susanne fast täglich. Denn auf der Arbeit trafen sie sich nicht, da Sabine spontan Urlaub genommen hat, um nach Husum zu reisen. Susanne war tatsächlich ohne Probleme wieder in ihrer alten 
WG untergekommen.
Thematisch kamen sie nicht weiter voran. Sie gestanden sich zwar ihre Liebe, aber wie es weitergehen sollte, wussten sie bislang nicht. 
Den Vorschlag von Susanne jetzt zusammen zuziehen, wollte Sabine nicht nachkommen. Zum einen war sie finanziell im noch an dem Haus von Rolf beteiligt. Zum anderen wollte sie nicht so schnell aufgeben, ihre Dreiecksbeziehung wiederzubeleben.
Da kam der Anruf von Rolf ganz passend, der beide Frauen zu einem gemeinsamen Treffen in ihrem Haus einlud, um ihre Lage zu besprechen. Es war abermals ein Sonnabend, an dem sie sich trafen. Die Begrüßung war sehr unterkühlt, keiner hatte ein Lächeln im Gesicht, noch gaben sie sich die Hand. 
Rolf als derjenige, der um die Unterredung gebeten hatte, begann mit dem Sprechen: “Erst mal danke, dass ihr gekommen seid. Ich wollte gerne mit euch besprechen, wie es weitergehen soll. Es tut mir ausgesprochen leid, dass wir nicht mehr zusammen sind. 
Ich weiß, dass es zum Teil meine Schuld ist, dass wir uns getrennt haben. Ich würde gerne die Friedensfahne hissen und euch bitten, dass wir wieder hier zusammenwohnen.”
Sabine antwortete direkt und impulsiv: “Wie stellst du dir das denn vor?
Wir vergessen alles und machen wieder Friede, Freude, Eierkuchen?
Du hast uns beide verletzt, beleidigt und enttäuscht. Glaubst du etwa, wir können einfach so weitermachen? Es muss sich etwas ändern. Du musst dich ändern. Du kannst doch dich nicht mit fast jeder Frau Sex haben, so wie es dir passt. Wir haben uns einmal die Liebe und Treu geschworen und das, was du da betreibst, ist Untreue in Reinkultur.
Du musst uns beiden ab sofort absolute Treue schwören und dich daran halten, sonst kannst das vergessen.” Sie holte tief Luft und sah Rolf innig an.
Der wiederum holte ebenfalls tief Luft, um dann zur Antwort zu kommen:
“Ich verstehe zum Teil, was du sagen willst. Wenn du nicht damit leben kannst, wie ich bin und was ich benötige, dann tut es mir leid. Dann musst du dich von mir trennen. Gleichwohl könnte ich mir auch vor- stellen, nur mit Susanne hier zu leben. Sie hat einige Vorteile dir gegenüber. Sie ist jünger, sie heteroflexibel, sie liebt Frauen und Männer. Wenn du liebe Susanne möchtest, ich lade dich hiermit ein, sodass wir zukünftig zusammenleben”
Beide Frauen schauten unglaublich, nachdem was sie eben gehört haben. Sabine sah Susanne an: “Hast du das gehört? Warum sagst du nichts? Überlegst du etwa sein Angebot anzunehmen? Ich glaube es ja wohl nicht.” Die Angesprochen, räusperte sich, sengte den Kopf ein wenig und sprach mit dünner Stimme: 
“Sabine, ich liebe dich. Ich liebe aber auch Rolf. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, mit ihm zusammenzuziehen. Meine jetzige Wohnsituation ist laut, unordentlich und ungemütlich. Wenn ich mich verbessern kann, warum nicht.” 
Sabine bekam einen roten Kopf und einen dicken Hals: “Du verrätst unsere Liebe für ein warmes Bett. Du falsche Schlange. Du Treue- brecherin. Du bist ja noch schlimmer als Rolf, der denkt nur mit seinem Schwanz. Du aber bist hinterhältig und gemein zu mir.”
“Das muss ich mir nicht gefallen lassen. Ja, ich denke an mich, denn die Alternative ist nachteilig für mich. Du bist ebenfalls egoistisch. Du willst doch auch nur wieder in das warme Nest, weil dir an Optionen fehlen.”
“Ja, es fehlt mir zurzeit an Möglichkeiten, aber ich verrate nicht meine Ideale. Merkst du nicht, dass Rolf uns beide gegeneinander ausspielt.
Er ist die Ursache all unserer Probleme. Er ist der Halunke, der mit seinem falschen Körperteil denkt und auch noch glaubt, dass er im Recht ist.”
Rolf mischte sich ein: “Nun ist aber mal gut. Du brauchst mich nicht zu beleidigen. Ich empfehle, wir machen jetzt erst mal eine Pause und dann sehen wir weiter.”

Kapitel 7
Kontroversen
5. Strophe 
Und es fiel alles um, es ging alles in Scherben
und allmählich begannen sie hungrig zu werden.
Durch die Tür zog der Wind, durch das Dach fiel der Regen,
doch sie waren zu stolz, um Frieden zu geben.


Doch die Pause nutzte nichts. Susanne war nun erst recht aufgebracht, sie hatte in der Unterbrechung noch einmal alles durchdacht, was Sabine zu ihr gesagt hat.
“Sabine, glaubst du, nur weil du älter bist, bist du auch weiser? Du greifst mich verbal an, als ob du ein Marktweib wärest. Entweder du anschuldigst dich bei mir oder ich werde handgreiflich. Du kannst mir glauben, das geht nicht gut für dich aus”
“Ich soll mich bei dir entschuldigen? Von Wegen, du bist hier die Scheinheilige!”
Unverhofft griff Susanne zu der leeren Obstschale, die auf dem Tisch stand und warf sie in Sabines Richtung. Die wiederum drehte sich zur Seite und die Glasschale zerfiel in Tausend Teile, als sie an der Wohnzimmerwand zerschellte.
In Ermangelung an harten Gegenständen ergriff Sabine ein Sofakissen und schleuderte es in Richtung von Susanne. Das traf sie an ihren Kopf und ihre Haarpracht wurde durcheinander gewirbelt, 
Susanne ergriff wiederum ihr Glas, um es zu werfen, da hat Rolf sich dazwischen gestellt und wollte damit Schlimmeres verhindern. Susanne konnte den Schwung jedoch nicht mehr stoppen und traf Rolf an der Schulter. Der schrie auf, als ob ihn eine Gewehrkugel getroffen hätte. Vor Schmerz gepeinigt stürzte er sich auf Susanne, um zu verhindern, dass sie weiterhin mit Gegenständen werfen konnte. In kürzester Zeit entspann sich eine kleine Rauferei zwischen den beiden. Susanne zog ihn an den Haaren und er versuchte sie zur Ruhe zu zwingen. 
Während das Geschehen seinen Lauf nahm, kam Sabine aus der Küche und hielt einen kleinen Eimer mit Wasser in der Hand und ergoss es über die beiden Kontrahenten. Schlagartig war Ruhe und die beiden schauten im wahrsten Sinne wie zwei begossene Pudel aus der Wäsche.
Aber anstatt nun Frieden zugeben, rappelten sich beide auf und versuchten sich auf Sabine zu werfen. Die wiederum wich aus und floh in Richtung Haustür, öffnete sie und lief durch den Vorgarten in Richtung Straße. Als sich umdrehte, bemerkte sie, dass ihr keiner folgte.

Kapitel 8
Tragödie
6. Strophe
Sie fauchten sich an und jagten sich weiter.
Den Lärm hörte bald schon ein Straßenarbeiter
Ja, und mit einem Stock kam er dann in das Haus
und dann trieb er die drei auf die Straße heraus.


Sabine hielt weiterhin inne und sie überlegte, wie es nun weitergehen soll. Ihr fiel ein, dass ihre Handtasche noch im Haus war. Da sie keine Geräusche aus dem Haus hören konnte, ging langsam wieder auf die Haustür zu. In der offenen Haustür blieb sie stehen und horchte in das Haus hinein. Stille kam ihr entgegen, sie ging drei Schritte hinein.
Sie betrat das Wohnzimmer und konnte keinen der beiden sehen.
Aus dem Badezimmer hörte sie Wasser rauschen und im Schlafzimmer hörte sie gleichzeitig das Quietschen einer Schranktür. Sabine ging in Richtung des Sofas und suchte hier Handtasche. Die lag neben der Sessellehne auf der Auslegeware. Als sie sie erfassen wollte, hörte sie hinter sich die Stimme von Susanne. 
“Ach, traust du die auch wieder an den Tatort. Da hast du ja schön was angerichtet. Ich wusste gar nicht, dass du gewalttätig bist.”
“Ich, du hast angefangen, ich habe mich nur verteidigt und du kannst von Glück sagen, dass du mich nicht getroffen hast.”
“Dafür hast du aber besser gezielt und mich am Kopf getroffen.”
“Das war auch gut so, nur dass ein Sofakissen nicht so gefährlich ist, wie eine Obstschale oder ein Wasserglas.”
“Ich bedauere, dass ich Rolf getroffen habe und nicht dich.”
Wie aufs Stichwort betrat Rolf die Szenerie: 
“Nu mal langsam meine Damen, für Erste war das doch wohl genug. 
Ich schlage Waffenruhe vor. Möchte jemand etwas trinken?”
Beide Frauen schauten sich verdattert an.
“Was glaubst du, nur weil du Kreide gegessen hast, lassen wir uns von dir zu einem Drink einladen?”. Hörte man Susanne fragen und Sabine
stellte fest: “Aber wirklich, was bildest du dir ein, als Verursacher der Katastrophe, nun als Friedensrichter aufzutreten. Du spinnst doch.”
Bevor Rolf etwas sagen konnte, klopfte es an der immer noch offen Haustür und ein Polizist und seine Kollegin standen im Türrahmen.
“Wer ist hier der Hausherr und was ist hier los? Wer sind die beiden Damen und vor allem, was ist hier vorgefallen?
Es war mucksmäuschenstill, keiner sagte ein Wort, alle schauten nur bedeppert aus der Wäsche. Die Polizistin durchbrach die Stille: “Wer ist ihrer der Hausherr, oder die Hausfrau?” Wie aus einem Mund hörte man die drei Hausbewohner sagen: “Ich!”. Nun waren es die Polizisten, die etwas verwirrt schauten:
“Sie wohnen also alle hier?” Erneut das chorhafte: ”Ja!”
“Dann bitte ich sie mir ihre Ausweise zu zeigen. Und mein Kollege schaut sich mal ein wenig in dem Haus um, wenn sie es gestatten.”
Nicht sehr überraschend kam wieder ihr gemeinsames “Ja.”
Die Beamtin ließ sich die Ausweispapiere zeigen und notierte die wichtigen Daten in ihrem Notizbuch. Während ihr Fachkollege sich ausführlich im Haus umschaute. Nach etwa 5 Minuten als er fertig mit seinem Rundgang war, hatte seine rechte Hand, alle Namen und Daten notiert. “Nun mal Butter bei den Fischen, was war los? Ich sehe zwei zerborsten Gegenstände, einen Wasserfleck auf einem Sessel und dem Teppichboden. Kann mir das jemand erklären?”
Es war Rolf, der einen Erklärungsversuch startete: 
“Ja, es gab einen Streit, wir haben uns teilweise angeschrien und es gab eine kleine Kabbelei, bei der die beiden Gegenstände kaputtgingen. Aber es wurde keiner verletzt und wir haben uns auch schon wieder vertragen.”
“Okay, so weit, so gut, ich hoffe, es bleibt nun friedlich. Ansonsten, wenn wir ein zweites Mal kommen müssen, dann geht es nicht mit einer Ermahnung ab. Wir haben auch andere rechtliche Mittel, häuslichen Streit zu beenden. Wir können einige Personen des Hauses verweisen und ein Rückkehrverbot für mehrere Tage aussprechen. Als letztes Mittel kann ein vorübergehendes Kontakt- und Annäherungsverbot ausgesprochen werden. Bei Zuwiderhandlung können wir einzelne Personen vorübergehend festnehmen, einsperren und dann wird auch eine entsprechende Anzeige geschrieben. Aber ich glaube, hier haben wir es mit vernünftigen Menschen zu tun, bei denen mündliche Verwarnung ausreicht. Zum Schluss noch eine Frage: ”Sind sie verheiratet?” Kopfschütteln auf Seite der Ermahnten. 
“Na, was nicht ist, kann ja noch werden. Einen schönen, ruhigen Abend wünschen wir.” Damit gingen sie zurück zu ihren Dienstwagen, nicht ohne vorab die Haustür geschlossen zu haben.
Die Drei Streithähne standen immer noch im Wohnzimmer und wussten nicht so recht, wie es weitergehen soll. Es war Rolf, der Mut fand, etwas zu sagen: “Egal, was heute und in den vergangenen Tagen geschehen ist, ich möchte mich in aller Form bei euch entschuldigen.Ich weiß, dass ich die Ursache und der Buhmann bin, der das alles verursacht hat. Ich verspreche hiermit hochheilig, dass ich mein Gebaren ab sofort einstellen werden und wieder der “alte” Rolf sein werde. Ich weiß wirklich nicht, was mich zu meinem Verhalten getrieben hat. Vermutlich hat mir das Glück und die Liebe zu euch, einen Testosteronschub gebracht und in meinem Gehirn hat sich der Wahnsinn ausgebreitet. Ich gelobe mich nächste Woche in psychiatrischer Behandlung zu begeben, damit so etwas nie wieder vorkommt.
Ich hoffe, ihr könnt meine Entschuldigung und Erklärung annehmen, denn mir ist noch niemals so klar gewesen, wie heute, wie sehr ich euch brauche und liebe. Abschließend möchte ich meine Frage von vorhin wiederholen. Möchte einer von euch beiden ebenfalls einen Drink haben? Ich brauche auf jeden Fall einen.”

Kapitel 9
Erfahrungen
7. Strophe
Ein Hund, eine Katze und eine Maus, 
die nahmen sich vor, wir lernen daraus.
Die Maus geht zum Krämer, die Katze backt Brot,
der Hund, der hält Wache, vorbei ist die Not.


Den Rest des Abends wurden von allen Seiten Entschuldigungen und Versprechen auf Besserung ausgesprochen. Es blieb nicht bei dem einen Drink, aber bei festen Vorsätzen, dass solch eine Situation nie wieder geschehen sollte.
Sie haben folgende Regeln aufgestellt:

  • Unsere Liebe und Verbindung soll für immer fortwähren.
  • Bei Problemen jeglicher Art soll offen mit allen gesprochen werden. 
  • Wir planen kurzfristig eine freie Hochzeit zu dritt
  • Wir lassen uns einen Partnerschaftsvertrag erstellen. In dem wird geregelt:
  • Das gemeinsame Leben, die Haushaltsführung, Vollmachten zum Mietvertrag und anderen Verträgen, die mit dem Haus und dem gemeinsamen Leben zu tun haben.
  • Was passiert bei einer eventuellen Trennung? 
  • Was geschieht mit dem Hausrat, dem Gemeinschaftskonto. 
  • Wer bleibt in dem Haus und dem Aufenthalt von möglichen Haustieren.
  • Die Elternschaft bei gemeinsamen Kindern. Die Verpflichtung, die Elternschaft anzuerkennen und eventuellen Unterhalt zu zahlen.
  • Weiter Regelungen sollen gemeinschaftlich möglich gemacht werden.
Es war weit nach Mitternacht, als sie zu dritt ins Ehebett huschten und das Tun, was sie am liebsten miteinander machten.

Kapitel 10
Epilog
8. Strophe
Ein Hund, eine Katze und eine Maus... Aus!

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole. Wäre das ein Märchen und keine Erzählung, würde hier nun stehen:
“Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.”
Viel Märchen enden genau mit diesem Satz.
Meine Erzählung von drei glücklichen und ewig verliebten Menschen soll mit folgendem Satz enden:
“Liebe ist das Wichtigste, was zählt, alles andere kann man gemeinsam lösen und erreichen.”
Aus!










 


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