Du wirst nie Kinder bekommen ...

Autor: ehemaliges Mitglied

Du wirst nie Kinder bekommen ...

Diese Aussage bekam ich mit sechzehn Jahren von einem Gynäkologen, nachdem ich von der Sportlehrerin mit meiner Mutter zu ihm geschickt worden war.

Zu der Zeit war mir das noch nicht wichtig. Dennoch dachte ich aufgrund dieser Aussage über eine spätere Adoption nach.

Ich wurde älter, wurde verheiratet, um meinen Vater nicht doch irgendwann mit einem vor- oder unehelichen Kind zu überraschen. Das wäre Anfang der 1960er Jahre noch eine sehr unehrenhafte Geschiche gewesen! Für mich hieß es zu der Zeit immer noch, da wird kein Kind kommen.

Ein halbes Jahr nach der Hochzeit wurde mein Mann vom Bund zum 4. Januar eingezogen und da hieß es, erst in einem viertel Jahr nach der Rekrutenzeit würden wir uns wiedersehen. Und ich? Ich fühlte mich schwanger! Es gab keine Übelkeit, natürlich noch kein Bäuchlein, aber irgendwie war alles anders.

Der Besuch bei einem anderen Gyn brachte es an den Tag: ich war mitten im dritten Monat schwanger. Mitte April ließ mein Junge mích wissen, dass er sehr lebendig war. Der Doc schätzte den Geburtstermin auf Mitte, Ende September ein, denn eine Berechnung war nicht möglich. Mein Körper hatte mir noch immer nicht auch nur einmal eine der weiblichen Reaktionen fast aller Frauen zugemutet.

Noch Anfang August jenen Jahres glaubte man mir aufgrund meiner immer noch schlanken Figur die Schwangerschaft nicht, versprach mir sogar einen Kinderwagen, wenn DAS stimmen würde.

Aber dann ging ich auseinander! Nur vier Wochen später kam die Frage auf, ob Zwillinge unterwegs seien. Der Geburtstermin nahte, aber es tat sich nichts. Auch Mitte Oktober gab es kein Baby! Als Mitte November mein Kind sich immer noch nicht von seiner warmen Mutterstube verabschieden wollte, wurde der Geburtstermin auf Ende November festgelegt. Mein Sohn, ein „Achtpfünder“, wurde mit viel Mühe der Ärzte auf die Welt gezwungen. Und ich? Ich hatte mein Wunschkind, einen Sohn, und die Aussage des ersten Gynäkologen sechs Jahre zuvor widerlegt!

Das gelang mir auf ähnliche Weise viereinhalb Jahre später auch mit meiner Tochter. Nur soo lange habe ich nicht auf sie gewartet. Ich wollte nicht riskieren, dass ihre oder meine Gesundheit gefährdet würde in einer erneuten elfmonatigen Schwangerschaft, die zum Schluss doch sehr beschwerlich für mich war.

So glücklich ich über die Geburt meines Sohnes war – ich wollte nie eine Tochter haben, um nicht erneut so ein Gezicke, wie ich es selbst als mittleres von drei Mädchen erleben musste, noch einmal durchstehen müssen. Aber meine Tochter lehrte mich, dass auch kleine Mädchen nicht gezwungenermaßen zickig sind ...!

Ich liebe sie von ganzem Herzen!! (Natürlich beide!)
 


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Kommentare (2)

Donna_R

Ein Nachbar erzählte mir bei einem guten Glas Wein folgendes: Da er schon längere Zeit verheiratet war, ohne dass sich Kinder einstellten, ließ er seine Zeugungsfähigkeit überprüfen. Der Arzt erklärte ihm, er habe zu wenig Spermien und sei wohl nicht fähig, Kinder zu zeugen. 10 Monate später wurde die erste Tochter geboren und inzwischen sind es drei.

ehemaliges Mitglied

@Donna_R  
Ja, Donna, das ist wohl allgemein bekannt, dass Männer, die "angeblich" zeugungsunfähig sein sollten, plötzlich doch Kinder zeugen können.

Ich bekam einfach meine Regel nicht, hatte vier Wochen nach der Hochzeit eine Ausschabung und man sagte mir, dann wäre es bei mir einige Wochen danach endlich so normal ... Doch bis zur Geburt meiner Tochter über fünf Jahre später war das nie der Fall. Für die Ärzte ist die letzte Periode stets ein Anhaltspunkt, wann das erwartete Kind auf die Welt kommen könnte.

Danach habe ich die Pille genommen, weil es mir einfach zu unsicher war, nie zu wissen, ob sich noch ein Kind eingenistet hätte. Mir wäre es willkommen gewesen, aber dem Papa nicht.

Dennoch zeigen die - vielleicht zu oberflächlichen - ärztlichen Untersuchungen oft nicht die Realität einzelner Menschen.

Nicht nur die grüne Natur draußen macht, was sie will. Auch in uns Menschen ist das so. Hab in den letzten drei Jahren gerade einige solcher Eigenwilligkeiten in mir erfahren ...

Danke für Deinen Kommentar freut sich
Uschi


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