Dienstag Regenwetter

Wir haben in Mosonmagyarovar Regen….alles grau in grau. Wir wollen trotzdem nicht im Hotel bleiben - auf keinen Fall! Budapest ist geplant und wir wollen das ausführen. Im Netz finde ich zwar Park und Ride aber es gibt so viele Möglichkeiten, also gebe ich beim TomTom Budapest Centrum ein.

Nach dem Frühstück starten wir bei stärkerem Regen. Doch je weiter wir Mosonmagyarovar hinter uns lassen, um so weniger wird er. Wir fahren wieder dem schlechten Wetter davon. Budapest Gewerbegebiet - die Randgebiete sehr weitläufig. Dann endlich ist ein Park und Ride ausgeschildert. Allerdings nur ein einziges Hinweisschild dann nur noch der Hinweis auf dem Strassenbelag, der Fahrbahnspur. Riesenparkplätze, überfüllt mit kurzer Wartezeit. Zwei Fahrzeuge verlassen das Gelände, zwei Autos dürfen einfahren.

Auf dem gezogenen Parkticket ist das Autokennzeichen vermerkt. Das wurde, genau wie die Strassennutzungsgebühr elektronisch erfasst.warum geht das in Deutschland nicht? Wieso kann man so etwas nicht auch von anderen lernen, übernehmen?
Wir haben einen Platz ganz weit hinten, laufen vor zum Eingang der U-Bahn. Von diesem Platz fahren auch Busse und der Bahnhof ist ebenfalls gut erreichbar. Wir kommen mit der Rollbahn nach unten zum Bahnsteig. Alles sehr grosszügig sehr sauber, die Menschen sehr diszipliniert, kein drängeln, schieben, anrempeln. Aufsichtspersonal bei den Ein- und Ausgängen. Sehr nachahmenswert. Überall Rauchverbot - keine Kippe am Boden zu sehen - vorbildlich.

Bei der Information kauft Uwe ein Tagesticket, ich als Rentner fahre kostenlos. Wir erhalten einen kleinen Fahrplan mit Übersicht der Linien. Uns wird auch erklärt, wo wir mit einer Stadtrundfahrt beginnen können.

Auf meine Frage kennst du dich aus? Kommt eine mit ernstem Gesicht trockene Antwort von Uwe:”noch nicht, aber gleich”. Ich breche in lachen aus. Die Bahnfahrt ins Zentrum kurz - gut mit dem Plan zu verfolgen. Sechs Stationen, Zentrum erreicht.
Uwe steuert zielstrebig auf einen roten Doppeldeckerbus zu und meint:” erstmal eine Stadtrundfahrt, da sieht man am meisten”. Oben nehmen wir Platz und stöpseln die erhaltenen Ohrhörer in die dafür vorgesehenen Buchsen. Wählen Sprache und Lautstärke und werden auf viele Sehenswürdigkeiten mit geschichtlichen Hintergründen hingewiesen.

Bei der Zitadelle auf dem Gellertberg steigen wir aus. Von hier aus hat man einen herrlichen Überblick über die Stadt, die Brücken den kleinen Teil der Donau, Kirchen und Parks. Die alten aber schön restaurierten Gebäude, die wunderschönen Stuckarbeiten, Mauerverzierungen, reich verzierte Türme, in Stein gefräste Bilder und Ornamente sind so schön. Ich kann mich kaum sattsehen. Wie viel Arbeit steckt in den bunten kleinen Dachschindeln und ganz entzückend auch die Elisabethstatue in einem Park Nähe der Donau. Schöne Brücken, die in neuer Zeit nach ursprünglichen Vorbildern wieder aufgebaut würden. Die älteste und größte Synagoge Europas mit Platz für über zweitausend Menschen.

Wir wollen eine Kleinigkeit essen deswegen meint Uwe zu mir:”lass uns zu KFC gehen. Meinen unverständlichen und fragenden Blick beantwortet er….damit du etwas moderner wirst! Ich pruste los - KFC ein Fresstempel - Kentucky Fried Chicken…..wir stehen vor der Anzeigetafel. Die Bedienung hilft bei der Bestellung. Ich entscheide mich für einen Becher gemischt mit gebratenen Hühnerteilen und Fritten dazu Wasser. Uwe kauft einen Becher für Getränke und eine Tüte Fritten. Der Kassenzettel mit der Nummer 17 ist gleichzeitig Eintrittskarte für die Toilette.

Wir suchen uns einen Platz direkt vor der grossen bodentiefen Fensterfront. Uwe stellt das Tablett mit den Worten auf den Tisch:” davon kann eine äthiopische Familie eine Woche lang leben” . Ich lache schon wieder über diese trockene und sehr zutreffende Bemerkung. Überfluss wohin man sieht! Ein paar Tische weiter ein junges Mädchen das kaum über diesen gefüllten Becher schauen kann.

Nach etwas mehr wie der Hälfte sind wir satt. Uwe schüttet die Fritten zusammen, legt das zu den restlichen Hühnerteilen, steht auf und gibt diese Mahlzeit einem ärmlich wirkenden Obdachlosen der vor dem Glasfenster steht. Der Mann freut sich, lacht, reckt den Daumen in die Höhe in meine Richtung. Ich erwidere das Zeichen. Dann dreht der Mann sich um und verschwindet schnell.

Kurze Zeit später Ist er wieder da und winkt mir zu, ich soll zu ihm raus kommen. Als ich ihm gegenüber stehe fasst er meinen Kopf, zieht ihn zu sich etwas herunter und drückt mir drei Küsse auf die Stirn. Dann bietet er mir eine Obdachlosenzeitung an. Ungarisch kann ich nicht lesen - ich bedanke mich und gebe ihm einen kleinen Betrag für eine Zeitung.

Wir machen uns auf den Heimweg. Mit Bahn, umsteigen, Bahnwechsel und anschließender Parkplatzsuche vergeht eine Zeit. Der Parkautomat zeigt uns an, wo das Auto steht, nimmt aber kein Geld. Erst als wir diverse Knöpfe drücken, können wir lesen dass für uns keine Parkgebühren anfallen. Die Rückfahrt zum Hotel findet wieder bei Regen statt. In Budapest haben wir keinen einzigen Tropfen abbekommen.

 


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