Dienstag 09.01.
Die letzte Nacht im Caravan auf dem Platz - man überlegt ob man alle Vorbereitungen getroffen hat. Schlaf? Kommt nur sehr spät und spärlich. Früh morgens alles festgezurrt? Es soll ja nichts aus den Schränken fallen. Haben wir wirklich an alles gedacht? Die nächste Adresse in das Navi eingegeben? Und dann die letzten Handgriffe, überlegen was ins Auto geladen werden muss. Schnell noch zwei Scheiben Brot geschmiert….. Vor der Platzeinfahrt stehen auf einmal ein grosser Laster und ein Transporter. Rauskommen unmöglich, hoffentlich bleiben die nicht den ganzen Tag, aber sie fahren wieder ab, nachdem sie Baumaterial abgeladen haben. Uwe rangiert das Auto vor den Caravan, aber rückwärts ist ein Verlassen des Platzes mit dem angehängten Caravan nicht möglich. Auch die angedachte Autovaseline würde nichts helfen. Der Vermieter steht mit seinem Bruder parat, auch der alte Opa kommt vor das Haus um zuzusehen und sich von uns zu verabschieden..Was das ausmacht, wenn man grosszügiger beim Bezahlen des Privatplatzes ist wie verlangt. Beide Männer helfen mit, den Caravan mit Muskelkraft vor das Grundstück durch den engen Eingang zu schieben. Das Stützrad gibt plötzlich den Geist auf. Mit einem lauten Knall und zischen entweicht die Luft, nachdem das Ventil geplatzt ist. Doch trotzdem steht der Caravan nach harter Arbeit vor dem Grundstück auf dem schmalen Uferweg und Uwe kann alle Verbindungen zum Auto anschliessen. Er muss so schnell wie möglich diese schmale Uferstraße verlassen, damit er sie für andere Nutzer nicht unnötig lange blockiert. Jetzt ist die Frage, woher ein neues Stützrad nehmen? Also erst zum Baumarkt - der liegt auf dem Weg nach Albanien. Wir erreichen den Baumarkt. Ein komplettes Stützrad gibt es nicht, aber kleine Räder. Allerdings mit Kunststofflager, ob das dann hält und wenn ja wie lange? Doch nach weiterem suchen findet Uwe ein Radlager aus Metall. Zum Glück! Fehlt nur noch Luft im Reifen. Tanken müssen wir sowieso irgendwann da kann das dann mit erledigt werden.
Nach dem Baumarkt weist uns das Navi den Weg nach Albanien über Bosnien Herzegowina. Es ist die kürzere Strecke wie durch Montenegro an der Küste entlang. Also entscheiden wir uns dem Navi zu folgen. Wir kommen an die Grenze Kroatiens. Die grüne Versicherungskarte, Pass und Personalausweis, Fahrzeugpapiere von Auto und Anhänger, alles in Ordnung. Wir fahren bis zu den bosnischen Grenzern. Alles wird genau geprüft, wird auch unter einen Scanner gelegt und dann kommt eine Frage die wir nicht verstehen. Uwe ist schon ganz nervös. Ein Busfahrer kommt uns zu Hilfe:”Chef fragt, wo ist grüne Versicherungskarte für Caravan?” Wir sagen, dass wir keine haben. Der Grenzer telefoniert kurz und dann der Bescheid. Wir müssen umdrehen - dürfen nicht nach Bosnien einreisen. Bei einem Unfall ist immer die Versicherung des Zugfahrzeug es zuständig und nicht diejenige des Anhängers. Also was soll dann eine grüne Versicherungskarte für Anhänger bewirken? Reine Schikane in meinen Augen. Verdammt sollen sie sein. Wir drehen um und verlassen das ungastliche Land und können wirklich nur jeden warnen. Ich werde zumindest in Zukunft mein Geld nicht in diesem Land ausgeben. Wir haben eine Ausweichroute an der Küste entlang mit direkter Verbindung von Montenegro nach Albanien in unserem Navi gespeichert. Also setzen wir unsere Reise fort. Allerdings müssen wir um die ganze Bucht von Kotor fahren. Die Fähre können wir nicht nutzen, da der Absatz zwischen Fähre und Auflieger zu hoch für den Caravan ist. Er würde aufsitzen. Das kostet Zeit, aber wir haben ja genug davon. Montenegro Grenzkontrolle, kein Problem. Uwe hat das alles auf den Magen geschlagen, aber ich habe Hunger. Wir halten wieder bei dem ersten grossen Supermarkt und gehen in die gegenüberliegende Pizzeria. Zwei Portionen gegrillte Garnelen mit frisch gebackenen Brötchen, gegrillte Zucchini und Tomaten dazu ein Olivenöldip mit viel Petersilie bringen unsere Laune wieder in Höchstform.
Vor Budva suchen wir uns einen Platz für die Nacht und finden neben einem grossen, geschlossenen Campingplatz eine Stellmöglichkeit vor einem öffentlich begehbaren Deich, direkt am Meer. Die Frage von Licht ist durch die Batterie geklärt, kochen und heizen mittels Gas kein Problem. Nur dieses Mal wird die Toilette mit Schaumstoff und Sägemehl zu einer Trockentoilette umfunktioniert. Hoch lebe das Internet, wo man diese Art der Entsorgung kennen lernen kann.
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