Die Zukunft läuft bereits ohne uns
Diesen provokanten Titel hab ich gewählt, nach dem Erlebnis vor 2 Stunden.
Wir waren in der Innenstadt drinnen, gerade auf der Flucht vor einem Wolkenguss, als uns an der Ecke einer schützenden Arkade am Stadtmuseum eine 6 köpfige Gruppe 3 Mädchen, 3 Buben, Schüler, so großgewachsen wie wir, überredete, schnell noch ein Interview mit ihnen zu machen. Naja schliessllch stimmten wir, im Kopf ganz andere Gedanken zu.
Es war eine Schülergruppe, die uns mit dem Handy dann "filmte".
Es ging um das Thema Influencer, das ich nur dank einiger Videofetzen aus dem TV zufällig kannte.
Einer der Schüler protestierte aber im HIntergrund, er fand es sinnlos, das mit uns zu machen.
Sie waren ein bisschen überrascht, dass ich erklären konnte, was influencer bedeutet(Mein Rechtschreibprogramm hier hat übrigens sofort rot unterstrichen protestiert)
Ob wir denn influencer werden wollen und ähnliche Folgefragen waren alles was sie zu bieten hatten.
Da läuft bereits eines der vielen Themen, das uns als Ältere überhaupt nicht mehr tangiert, aber schon die Gegenwart ist.
Egal wie blöd wir das finden, es findet ohne uns statt, und die Gruppe muss insgesamt 5 Interviews machen, ich hab ihnen eine jüngere Klientel für die weiteren 4 Interviews empfohlen. Es waren Schüler aus Riem, wo früher unser Flughafen war.
Kommentare (8)
@werderanerin
Mit der Zukunft war eigentlich die Geschwindigkeit gemeint, der wir (zumindest ich ) nicht mehr so flott, wie die Jugend folgen können und wollen, dass aber ohne die nützlichen Möglichkeiten der Sozialen Medien unser Leben ziemlich einsam wäre, wissen die meisten neugierigen, auch alte Menschen, genau. Ein Lexikon in Buchform hatte ich schon lange nicht mehr in der Hand.
Du hast die Regeln angesprochen. Das ist nicht so einfach, denn wer will schon in den Ferien die Meckeroma sein. Gemeinsame Zeit mit drei Generationen 3 Wochen unter einem Dach zu verbringen erfordert viel Toleranz und Klugheit im gegenseitigen Umgang, wenn man auch in Zukunft gefragt werden möchte. Die Erziehung bei18 Jährigen ist m E ohnehin gelaufen. Was bis dahin nicht verstanden wurde, wird im Leben als Erfahrung vermittelt! Das war doch bei uns auch nicht anders. Ich versuche eher über Gespräche, Argumente und viel Humor Einsichten zu erreichen, als auf Regeln zu pochen. Das funktioniert hervorragend.
Santos
Auch ich bin meinen 7 Enkeln immer mit viel Humor, Vertrauen und Achtung gegenüber getreten und das Feedback bekomme ich bis heute. Es ist ein sehr gutes Verhältnis zwischen uns.
Wir waren ja auch über Jahre mit Dreien regelmäßig im Urlaub, ich sogar allein und es klappte alles. An richtiger Stelle eine gute Ansage, bringt Wunder. Wichtig aber ist im das Reden, das Erklären, warum man etwas macht.
Ich habe ja die Erziehung aller meiner Enkel mitbekommen, auch wenn die Kontakte naturgemäß nicht mehr so eng sind, weil vier in anderen Städten leben..., meine Berliner Mädels aber sehe ich in bestimmten Abständen oder wir schreiben uns über WhatsApp. Allein darauf kann man stolz sein, denn nicht überall sind Oma und Opa noch "gefragt".
Regeln jedoch gibt es nach wie vor, ich erwähnte es schon. Sie sind mit sehr viel Liebe aufgewachsen aber in einer Patchworkfamilie sind auch Regeln ganz einfach notwendig, sie machen das Miteinander für Alle leichter.
Derweile ist es ja schon so, dass meine Jungs (beide 16) auf Klassenfahrt waren und somit auch mal sehen konnten, wie sich Andere benehmen. Sie waren teils erschrocken, zeigt eben auch, dass sie es gut finden, genauso aufgewachsen zu sein, wie sie es sind.
Da hat eben jeder seine Erfahrungen, ganz klar.
Kristine
Lieber Juergens,
ja, da hat Du recht! Ich bin im Moment mit meinen 2 Enkelmädchen und einer Freundin in der Bretagne. 3 Mädchen zwischen 16 und 18 .Sie sind ständig mit ihren Handys beschäftigt und auf allen möglichen Plattformen unterwegs. Selbst beim Essen, müssen sie ermahnt werden die Dinger zur Seite zu legen. Wir haben große Diskussionen über Sinn und Unsinn der vielen Sozial Media Plattformen und was es ihnen bringt , sich an dem zu orientieren, was da vorgegaukelt wird.
Ich lerne gerade, dass junge Menschen in Zukunft, auch beruflich, ganz andere Fähigkeiten benötigen, um mit den immer schwieriger werdenden Lebensbedingungen fertig zu werden. Ich selbst musste vor fast 30 Jahren aus dem Stand mit der modernen Kommunikationstechnologie umgehen lernen und freue mich jetzt über viele Vorteile und Erleichterungen, die ich inzwischen nutzen kann, aber die sind für die Mädchen schon wieder ziemlich altmodisch. Während wir nur darauf zurückgreifen, wenn wir es brauchen, ist es für die Jugend Teil ihres täglichen Lebens und Umgangs. Sie sind vernetzt und kommunizieren alles über SM. Wir haben uns vor einiger Zeit mit einem Hirnforscher unterhalten und aufschlussreiche Informationen bekommen, denn auch die Gehirne haben sich an die moderne Welt angepasst. Schon die kleinen Kinder werden damit konfrontiert. Wenn ich mich an meine Jugend erinnere , war da keine Ablenkung. Wir sind in die Wälder gezogen und haben gelesen, jetzt holt sich ein junger Mensch alles aus dem Internet und von den sozial Mediaprogrammen direkt nach Hause, ohne einen einzigen Schritt an die frische Luft gehen zu müssen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sie argumentieren, klug und sehr analytisch. Sie trauen sich mehr und haben gute Ideen. Davon wäre ich mit 16 weit entfernt gewesen.
Die Zeit rennt nicht nur auf diesem Gebiet. Du hast recht, wir müssen informiert sein, aber lernen müssen wir nicht mehr alles.
Gruß aus der Bretagne
Einfluss haben ist nicht schwer
madig machen aber sehr
oder ist es umgekehrt
also influencer ehrenwert?
Ich hab nun bei craiyon.com mehrmals das Wort influencer eingegeben, unabhängig von weiteren Parametereinstellungen kamen immer ähnliche Bilder, wie:
@JuergenS
Am besten, sich möglichst nicht "influencen" lassen, denn das Wort bedeutet doch "beeinflussen" oder liege ich da falsch ???
Und was die Jugendlichen heutzutage machen, können wir sowieso nicht mehr "influencen."
😄
@Muscari wir werden ständig beeinflusst, durch die Medien, Werbung, Politik, Erziehung. Du kannst Dich dem nicht entziehen, aber Du kannst sortieren!
Ich bin nicht der Meinung, dass die Zukunft "bereits ohne uns läuft", es sei denn, man entzieht sich allem, kann man das aber denn...?
Wir nutzen doch heute auch all die Kleinigkeiten, die uns den Alltag leichter machen und das ist doch auch alles okay so.
Wenn ich daran denke, dass wir uns hier garnicht "unterhalten" könnten, wenn es das Internet nicht geben würde - ich weiß noch, wie es zuerst verdammt wurde, heute kommen wir fast alle nicht mehr ohne aus.
Dadurch wird doch auch uns vieles erleichtert (Onlinebanking, Reisebuchungen, Versicherungen , Einkaufen , Menschen kennenlernen u.v.a.m.) Man kann garnicht alles aufzählen.
Bei den Kindern ist es wichtig, dass sie Regeln befolgen, ich weiß wovon ich spreche. Unsere Enkel durften nie bei Essen das Handy dabei haben, es gab feste Zeiten, die sie akzeptierten.
Das gilt noch heute und da sind sie junge Erwachsene, Regel bleibt Regel !
Mit den höheren Klassen allerdings haben sie die Handys mit in die Schule genommen, waren zum Teil auch wichtig für den Unterricht.
Was ist falsch daran - nichts. Kinder müssen ran geführt werden, wichtig aber ist das eigene Vorleben der Eltern, Großeltern, denn das alles sehen sie und orientieren sich daran (Vorbildfunktion!).
Ich bin dankbar für diesen Fortschritt und nutze alles so, das es mir gut tut, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Kristine