Die Skulptur



Foto: Skulptur von H.W. Hart „ Die Gegenüberstellung weicher und strenger Formen
                                                                     gibt der Rundung die Spannung“
 


Es schuf der Mensch nach seinem Bilde
Das, was er liebte und was ihm vertraut.
Sah schon im Geiste die Vollendung
und formte, was sein Auge schaut.

Die Hände konnten es erspüren
was sich in Stein und Holz verbarg.
Das inn`re Auge sah schon lange
die Form, ob üppig oder karg.

Der Ton, wie warmes Wachs so formbar,
bringt die Idee an`s Tageslicht.
Dann folgt das Werk in ganzer Schönheit,
das immer für sich selber spricht.

Es steht erhaben nun im Raume,
von allen Seiten freie Sicht.
Die Hände könnten sich ergötzen,
das Auge schaut und glaubt es nicht,

dass eigner Hand das Werk gelungen,
dass eigner Geist es konzipiert.
So halten Stolz und Demut sich die Waage.
Das Werk des Künstlers Namen ziert.

Doch ist es auch das Werk der Muse,
der Göttin, die die Hand ihm führt.
Er dankt ihr mit der nächsten Schöpfung
Die er schon in sich wachsen spürt.

aus "An den Augenblick" immergruen


 


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Kommentare (2)

lillii

liebes immmergrün

Du hast es sehr gekonnt in Verse gesetzt, dieses Aufkommen der Idee, das Suchen nach der Form usw. so etwas geht nicht im Nu, es braucht Zeit, es reift langsam bis die Idee in Tätigkeit umgewandelt wird.,

nicht zu vergessen, der vorherige Kuss von der Muse.

Danke, es gefällt mir sehr Du wirst in Deinen Werken auch immer wieder von Deiner Muse geküsst,

das weiß eine grüßende Luzie
 

immergruen

@lillii 
Wenn Du das sagst, dann will ich es Dir mal glauben, liebe Luzie! 
Danke von Herzen 
​​​​​​das immergruen 
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