Die geheimnisvolle Blume

Autor: ehemaliges Mitglied

Die geheimnisvolle Blume
Es war einmal eine geheimnisvolle, schöne Blume. Sie lebte in einem Garten, einem zauberhaften Zaubergarten, in dem sehr seltsame Geräusche zu hören waren. Der Hauch einer leichten Brise zog durch diesen Garten. Es hörte sich an, wie ein Flüstern. So, als würden die Bäume sich gegenseitig etwas zuflüstern. Was flüsterten sich die Bäume zu?
"Da ist sie wieder", flüsterte einer der Bäume seinem Baumnachbarn zu.
"Pssst, stört sie nicht", erwiderte dieser, "sonst verscheucht ihr sie noch".
„Wir sollten froh sein, dass sie noch da ist. Sie fängt doch das Licht und die Wärme ein und sie versorgt die Bienen mit Nektar“, meldete sich ein anderer Baum zu Wort. "Schaut nur, wie hell sie strahlt, wie schön sie leuchtet und welch wundervolles Licht sie umgibt“!
 
Diese geheimnisvolle Blume blühte schon seit vielen hundert Jahren in diesem Garten. Sie versorgte alle, die hier lebten mit ihrem Licht und ihrer Wärme. Den Bienen schenkte sie Nektar. Die Schmetterlinge und Hummeln liebten sie. Alle lebten in friedlichem Einklang miteinander in diesem Zaubergarten. Sie waren glücklich und zufrieden.
Doch das ist lange, lange her. Im Laufe der Zeit wurde das Licht der geheimnisvollen Blume immer schwächer. Ein nebliger Dunst hatte sich über den Garten gelegt, der immer dichter wurde, so dass die Blume sich sehr anstrengen musste, ihr Licht überhaupt noch zu verbreiten. Es wurde so schwach, dass ihr an manchen Tagen die Kraft fehlte, ihre Blüte noch zu öffnen. Ihr fehlten nun selbst das Sonnenlicht und die Wärme, welches sie benötigte, um es an die anderen weiterzugeben. Dafür regnete es immer öfter, so oft und so viel, dass sie manchmal bis zum Blütenkelch im Wasser
stand und der Stängel, der sie am Leben erhielt, einknickte.
An den vielen Tagen des Jahres beherrschten dunkle Wolken den Himmel, so dass kaum ein Sonnenstrahl noch bis in den Garten durchdrang.
 
Und dann kam der Tag, an dem sie so schwach wurde, dass sie keine Kraft mehr hatte, sich aufzurichten. Es war an einem frostigen, eiskalten Wintertag mit Minusgraden, wie dieser Garten sie niemals zuvor erlebt hatte, als ein eisiger Ostwind ihr den Rest gab. Monatelang hatte sie diesen extremen Temperaturen und Stürmen getrotzt, doch an diesem Tag verließen sie all ihre Kräfte. Es war ein trauriger Tag, an dem sie ihren letzten Atemzug tat. Denn von nun an blieb es dunkel in diesem Garten. Es gab kein Sonnenlicht mehr, das sie hätte einfangen können, um den Garten zu erhellen und es gab keine Wärme mehr, um all die anderen Pflanzen, Blumen und Bäume, die Tiere, die Vögel und Insekten, die dort lebten, zu versorgen. Mit jedem Tag, der verging, wurde es stiller in diesem Garten, bis eines Tages auch das allerletzte Geräusch verstummte. Zurück blieb ein lebloser, kahler, dunkler Garten, der einst ein Paradies gewesen war.
 
© Sterntalerin
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Kommentare (5)

protes

liebe Sterntalerin
es ist eben wie im leben
die blume könnte auch die wichtigste person
 einer familie sein
die sehr viel dunkelheit nach ihrem verschwinden (egal wieso)
hinterlassen hat.
mir gefällt sie die geschichte
lieben gruß hade

Christine62laechel

Sollte es ein Märchen sein, dann möchte ich doch an ein Happyend glauben dürfen... Ein Märchen nur? Im Frühling erblühen ja viele Blumen wieder: "Schneeflöckchen, du deckst uns die Blümelein zu; dann schlafen sie sicher..." :)

Mit Grüßen
Christine

ehemaliges Mitglied

@Christine62laechel  

Hallo, liebe Christine, auch dir vielen Dank  für deine Zeilen.
Eigentlich sollte das "Märchen" eine Fabel mit einer Parallele zur Wirklichkeit
sein, ein Hinweis, wohin es führen kann, wenn wir unseren Planet weiter so zerstören, wie wir es derzeit tun. Das habe ich dann wohl etwas missverständlich beschrieben.
Aber vielleicht gibt es ja tatsächlich noch ein Happyend. Die Hoffnung besteht ja immer noch.
Hab noch einen schönen Abend und sei herzlich gegrüßt von
der Sterntalerin

ehemaliges Mitglied

Liebe Sternentaler
ich müsste deine geheimnisvolle Blume entzaubern.
Wir alle wissen, dass alles hier auf Erden mal ein Ende hat.
Es ist ein Kommen und Gehen.

Lieben Gruss und danke sagt für die Geschichte, Agathe 

ehemaliges Mitglied

@APet  
Vielen Dank, liebe Agathe für deine netten Worte.
Irgendwann ist alles vergänglich - selbst die Sonne - ja sogar das Universum,
aber wissen wir, ob daraus nicht wieder etwas ganz Neues entsteht ?
Jeden Tag, den wir erleben, geht so schnell vorbei und macht uns bewusst, wie kostbar unsere Lebenszeit ist.
Einen schönen Abend wünscht dir, liebe Agathe, mit einem lieben Gruß
die Sterntalerin


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