Der Zwiebelkönig

Wer ist dieses Wesen, er ist der Herrscher über die Zwiebeln?
Jedes Jahr im Herbst sucht er wieder seine Gebiete, wo sind diesmal
die würzigen kleinen schmackhaften weißen Kugeln ausgesät worden.
Los geht’s! Fast wie ein Kriminalist wird gesucht. Die erste Frage, ist das Auto vollgetankt? Also ab an die Tankstelle. Die sind wohl verrückt mit ihren Dieselpreisen, die Entdeckungsreise muß verschoben werden.
Heute ist Dienstag stellt der König fest, da ändern sich die Preise wieder, heute wird es klappen. Jawoll, der Preis ist gut und die Fahrt kann beginnen.
Das Warten hat sich gelohnt und die Landstraßen führen uns zu den Zwiebelfeldern. Allerdings braucht man eine gute Spürnase dafür, denn der
Anbau ist ja nicht immer an der gleichen Stelle zu finden.
Übrigens gibt es Zwiebeln in mehreren Farben und sie sind auch im Geschmack unterschiedlich. Die bunten Zwiebeln werden in verschiedenen Regionen als Zopf auf dem Herbstmarkt verkauft. Es ist ein toller Schmuck
für die Küche, toll deswegen, weil man ihn auch, unter Tränen allerdings,
benutzen kann.

Was ist aber das großartige an einer Zwiebel?
Ich erzähle mal, was ich darüber rausgefunden habe.
Die Zwiebel ist ein Gemüse und ihr Ursprung ist in Asien. Es ist
das zweitwichtigste Gemüse nach der Tomate. Sicher wissen das viele, aber ich wollte es unbedingt erwähnen.
Der Zwiebelkönig, der Herrscher von diesem Gemüse ist mutig, er beißt da hinein, wie in einen Apfel. Ich kann das nicht sehen, denn die „Dinger“ sind doch scharf, aber sehr gesund.
Beispielsweise ergeben sie kleingeschnitten vermengt mit Honig oder Zucker in einem Glas nach einigen Stunden einen wirksamen Saft, der gut bei Husten hilft. Ob ihn natürlich jeder gern trinkt, das weiß ich nicht, aber wenn Husten und Schnupfen den Alltag bestimmen, ist rummäkeln nicht die beste Wahl.
Na gut, aber das Kleinschneiden ist manchmal sehr tränenreich, denn die
Zwiebel wehrt sich gegen das brutale Gemetzel, sie läßt sich nicht gern zersäbeln. Das kann bestimmt jeder verstehen, es gefällt sicher niemandem, auch der kleinsten Zwiebel nicht.
Manchmal schützen sich die Leute mit großen Taucherbrillen vor diesen Tränen. Es sieht mächtig komisch aus, weil ja weit und breit kein Wasser in der Nähe ist,
doch sie weinen auch nicht. Aber soll ich mir etwa eine solche Brille kaufen, damit ich gefahrlos eine Zwiebel schneiden kann?
Wird dieses würzige Gemüse vor dem Zerschneiden unter kaltem Wasser
abgespült, bleiben die Tränen auch weg. Das Wasser hilft auch gegen den Zorn der Zwiebel.

Genug geredet, das Zwiebelfeld ist gefunden, schnell schlüpft der Zwiebelkönig
in seine Gummistiefel, krempelt sich die Ärmel hoch und marschiert zielsicher auf die liegengebliebenen Zwiebeln zu. Die richtige Ernte ist natürlich bereits vom Acker geräumt. Nach einigen Stunden dann, wird die Stoppelernte ins Auto geladen und zu Hause in den Keller geschüttet, damit alles trocknen kann.
Freunde und Bekannte stehen bereits Schlange und freuen sich auf die
reichhaltige Ernte, die der Zwiebelkönig großzügig verteilt.
Er hat nämlich Freude am Sammeln, wahrscheinlich stammt diese Leidenschaft
noch aus der Zeit der Jäger und Sammler.
Der Sonntagsbraten und der Zwiebelkuchen, der natürlich gemeinsam mit dem Federweißen verputzt wird, warten schon auf die Besucher.
Kurzum freuen sich alle schon auf ein erlebnisreiches und ein köstliches Herbstfest.


Eine schöne Zeit
wünscht Euch velo79