Der Reiher
Der Reiher
Der Reiher in dem Weiher steht
auf einem Bein in kühler Flut
er denkt, wie schnell die Zeit vergeht
seit Urzeit fischt er wohlgemut
Auf einem Bein in kühler Flut
so wartet er viel tausend Jahre
seit Urzeit fischt er wohlgemut
bedenkt die Zeit, die wandelbare
So wartet er viel tausend Jahre
er weiß von klaren, reinen Seen
bedenkt die Zeit, die wandelbare
doch heutzutag ist's nicht mehr schön
Er weiß von klaren, reinen Seen
gefüllt mit Krebsen und mit Fischen
doch heutzutag ist's nicht mehr schön
kaum lässt sich noch ein Fisch erwischen.
Gefüllt mit Krebsen und mit Fischen
das war einmal, vor langer Zeit
kaum lässt sich noch ein Fisch erwischen
der Hunger macht sich langsam breit.
Das war einmal vor langer Zeit
für alle gab es gute Nahrung
der Hunger macht sich langsam breit
das ist die neue Offenbarung
Für alle gab es gute Nahrung
er weiß, wie's bald den Menschen geht
das ist die neue Offenbarung -
der Reiher in dem Weiher steht
Ingeborg
November 2018
Kommentare (10)
Liebes Immergrün,
es tut mir leid, wenn Dich das Pantun verwirrt hat.
Ich mach es so, dass ich jede Viererpackung wieder neu anschaue, so dass die Wiederholungen mit neuen Aussagen dastehen.
Ja. das Foto von Britti ist toll, ich freu mich, dass sie mir genehmigt hat, es hier mit einzubeziehen.
sei lieb gegrüsst
Ingeborg
Der Reiher in dem Nachklärbecken
umringt von hundert bunten Enten,
er steht wie meistens starr am Flecken
und lässt dem Troubel sein Bewenden.
Er weiß nicht, dass die Burg im Weiher
als Entenfestung ist gestaltet.
Wo er hinkommt, der stolze Reiher,
nur seine eig'ne Herrschaft waltet.
Nur wenn die Schwäne zieh'n vorbei
vom Vogelwoog zum Volksparksee,
dann lässt den Platz er für sie frei
auf ihrer Winter-Odyssee.
Fische und Krebse hat nicht zuletzt
der Mensch für sie alle dort eingesetzt.
wow....super
liebe Ingeborg,
von Dir sind wir ja solche schönen Gedichte gewohnt und nie enttäuscht Du uns
mit lieben Gruß und Dank
herzlichst
Renate
Liebe Renate,
vielen Dank, dass Du vorbeigeschaut hast.
Es ist beruhigend, dass ich Dich nicht enttäuscht habe, freu!
Lieben Gruss zu Dir
Ingeborg
Liebe Ingeborg
Der Reiher in dem Weiher steht
wenn wir schon lange nicht mehr sind
man fragt sich wie es weitergeht
ob er noch lange Nahrung find´?
Tolles Gedicht, passendendes Gemälde, ebensolches Foto- aktuelles "heisses" Thema-also ein rundum stimmige Sache...
Ich habe es gern gelesen und bedanke mich für das Einstellen.
Lieben Gruß von
Angelika
Liebe Angelika,
ja, so ist das mit der Fülle und dem Hunger.
Ich weiss auch nicht, wie es noch weitergeht. Wir nehmen, was wir brauchen und noch viel mehr. Die Erde bemüht sich, aber wir vergiften und beuten aus.
Ich glaube, wenn die Menschheit im Westen (Europa und USA) hungert, dann wird etwas unternommen. Nicht vorher.
Sei immer satt, liebe Angelika und
herzlich gegrüsst und bedankt
Ingeborg
Wie wahr. Und wie großartig ausgedrückt.
Der spezielle Rhythmus deiner Gedichte gefällt mir sehr, Ingeborg.
Danke!
Liebe Silberweide,
ich freu mich sehr, dass Du da warst und im Rhythmus des Pantuns mitgehen konntest.
Gedichte, in einer gewissen Form geschrieben, verlangen ja auch vom Lesenden ein Quantum an Hingabe, Freude am Rhythmus.
Bei "Die Kuh" hab ich kurz das Pantun erklärt, will es hier nicht wiederholen, weil es evtl. für Einige langweilig sein könnte.
herzlichen Gruss an Dich
Ingeborg
Liebe Clematis!
Neben Deinem Pantun, das mich beim Lesen immer wieder verwirrt, finde ich Brittis Foto sehr majestätisch.
Die Graureiher sind in der Tat bei Fischern und Anglern verschrien, aber sie würden keinen Teich leer futtern.
Leben und leben lassen, sei da die Devise! Denn - es gibt für alle gute Nahrung und von all den guten Dingen, die wir haben, wird viel zu viel weggeworfen.
Ich gönne dem Reiher also ein paar Fischlein.
Danke für Deine Verse und liebe Grüße
vom immergruen