Depressionen im Alter, die oft nicht erkannte Krankheit


Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Die Symptome sind vielschichtig und häufig nicht gleich richtig einzuordnen. Das beginnt bei Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Verstimmung, Gewichtsverlust, Rückzug aus dem sozialen Leben, Grübelneigung, Ängsten und umfasst auch die sogenannten Pseudodemenzen im Alter. Vergesslichkeit, Verwirrung und Unkonzentriertheit lässt die Umgebung des Kranken oft auf ein organisches Leiden wie Alzheimer, Multiinfarktdemenz uä . schließen. Der Unterschied zur richtigen Demenz ist jedoch, dass die Kranken sehr unter ihrem Zustand leiden und klagen und sich ständig damit beschäftigen. Demenzkranke bemerken die Verschlechterung ihres Zustandes erst nicht und versuchen dann, diesen zu bagatellisieren und zu verheimlichen.

Depressionen gibt es in verschieden starken Ausprägungen, von leichten über mittlere bis zu schweren Störungen mit und ohne körperliche Beeinträchtigungen. Es gibt einzelne Episoden, die danach nie wieder auftreten oder immer wiederkehrende. Manche sind verbunden mit Phasen der übersteigerten Aktivitäten und überwertigen Ideen, der sogenannten Manie. Dies nennt der Arzt dann bipolare affektive Störung.
Körperliche Symptome einer mittleren bis schweren Depression sind Appetitverlust, erheblicher Gewichtsverlust, Libidoverlust, Schlaflosigkeit, Schwindel, diffuse Beschwerden wie gefühlte Atemnot, Engegefühl und Neigung zur Verstopfung bis hin zu wahnhaften Vorstellungen. Hinzu kommt oft noch das sogenannte „Morgentief“ und morgendliches Früherwachen, das die Betroffenen jeden Tag als nicht bewältigbar erleben lässt. Jedoch ist immer auch zu beachten, dass gerade im Alter oft Medikamente regelmäßig eingenommen werden müssen. Wird das unterlassen und zu wenig getrunken und/oder gegessen, können sich Symptome entwickeln, die denen einer Depression oder Demenz sehr ähneln. Auch an Alkoholmissbrauch sollte gedacht werden.

Für Ärzte ist es oft nicht leicht, die richtige Diagnose zu stellen. Depressionen sollten immer erwogen werden, wenn vorstehend beschriebene Symptome auftreten. Sie können gut behandelt werden, z.B. mit Antidepressiva, die manchmal auch lebenslang eingenommen werden sollten und/oder Psychotherapie.

HPPSYCH

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Kommentare (2)

comeback Dabei ist es eine Krankheit, so wie jede andere,doch will nicht darüber geredet werden, was genau hier das allerwichtigste sein kann. Es ist natürlich für den Betroffenen als auch für die Angehörigen sehr schwer damit umzugehen. Aber es gibt Hilfe, man muss sie nur in Anspruch nehmen,darüber offen reden und sich selbst helfen, auch das ist was sehr Wesentliches!
Denke man nur einmal an Robert Enke!

Die Suizidgefahr ist bei einem körperlich Kranken eher gering, aber bei Depressionen sehr hoch!

comeback!
anjeli die erstmal bei geordnet werden müssen.

Warum gerade ältere Menschen an Depressionen erkranken, hat bestimmt vielschichtige
Ursachen.

Nicht immer ist eine Tabletteneinnahme erforderlich, manchmal reichen ganz einfache
Dinge, wie unter Menschen zu gehen, sich etwas Gutes gönnen, Sport zu machen usw.
Das Wichtigste ist, dass der Senior erkennt, dass er erkrankt ist, denn nur er kann
etwas in seinem Leben ändern.
Hilfe kann auch von aussen kommen, auch durch Fachleute.

Ich habe die Erkenntnis gewonnen, Menschen mit einer Demenz im Anfangsstadium wissen
um ihren Zustand und bemühen sich, ihn so lange wie möglich zu verbergen.
Die Übergänge können fliessend in das zweite Stadium übergehen. Demenz kann auch mit einer Depression einhergehen. Dabei ist nicht immer festzustellen, welche Erkrankung
primär war.

Ein umfangreiches Thema, das nicht in ein paar Sätzen abgehandelt werden kann.

Ich habe gelesen, dass jeder Mensch einmal in seinem Leben an einer Depression erkrankt.

anjeli

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