Das Weib sei dem Manne untertan ...
Wer nach diesem uralten Spruch lebt, zeigt eigentlich nur, dass er sich immer noch gern als Herrscher sieht. Noch ein alter, gern von Vätern für aufsässige Teenager genutzter Spruch: So lange Du Deine Füße unter meinen Tisch stellst, hast Du mir zu gehorchen! Hat auch schon einen langen Bart ...
Fakt ist doch, dass Männer – rein körperlich – mehr Muskelmasse besitzen als Frauen und damit den Anforderungen des ursprünglichen Lebens – Jagen, Kämpfen – besser angepasst waren. Dass Frauen den Nachwuchs austragen, dafür wurde ihnen ein viel weicheres Muskel- und größeres Fettpolster angelegt – zum Schutz des ungeborenen Lebens. Egal ob von der Natur (wovon ich überzeugt bin) oder in weiser Voraussicht eines Gottes.
Auch unter unseren Vorfahren wird ein jeder Mann recht schnell festgestellt haben, dass er körperlich (s)einer Frau überlegen war. Ausnahmen gibt es immer. Daraus aber abzuleiten, dass die Frauen den Männern untertan zu sein haben, ihnen nach deren Wünsche zu dienen haben, dürfte ja wohl lediglich eine bequeme, gewollte Machtfestigung der Männer darstellen. Dass Mütter grundsätzlich zum Schutz ihres Nachwuchses sich der Umsichtigkeit ihres Mannes unterstell(t)en, ist nur eine Reflexreaktion darauf: Er ist eben der Stärkere! Ihm dann das Leben daheim angenehmer zu machen, dient auch dem besseren Miteinander – auch zum eigenen Schutz und dem Schutz des Nachwuchses. Daraus erwächst aber kein sklavenähnlicher Anspruch der Männer auf die Frau!
Was resultiert daraus? In uralten Vorzeiten war es erforderlich, dass die Männer ihre Auserwählte sowie den eigenen Nachwuchs zu schützen hatten, wollten sie weiterhin so leben, wie sie es gewohnt waren. Heute verlangt man von den Frauen, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen, neben dem Kinderkriegen, ihrer Aufzucht, dem Haushalt auch noch zum Unterhalt beizutragen, beruflich zu arbeiten.
Und auch das schaffen wir Frauen. Wer will da noch von Untertanen der Herren sprechen??!! Die Frauen werden immer noch unterdrückt: sei es bei der Entlohnung ihrer Arbeit, sei es am Arbeitsplatz, beim Aufstieg in ihrer beruflichen Karriere, sei es von der Kirche (von der dieser weise Spruch übernommen wurde), oder ganz stumpf von den Männern, die es sich herausnehmen, ihren Sextrieb nach ihrer Fasson zu leben.
Selbst junge Männer, vor allem die, die durch den Islam noch nach alten, überholten Gesetzen ins Leben wuchsen und immer noch wachsen, nehmen sich das Recht heraus, ihre „Freundin“ zu töten, wenn SIE festgestellt hat, dass ER NICHT derjenige ist, dem sie sich in einer Partnerschaft anvertrauen möchte. Dieser Glaube ist darauf ausgerichtet, dass sich die jungen Mädchen schon, sobald sie zur Frau werden, verschleiern müssen, damit sie nur dem einen Mann ganz zu Gesicht kommen, dem sie bereits oft schon bei ihrer Geburt versprochen wurden! Man lässt den Frauen im Islam keine Wahl. Es wird ihnen suggeriert, damit wollten sie sich vor den Begehrlichkeiten fremder Männer schützen. Wollen wir ebenfalls dort wieder hin?
Kein Mensch ist des anderen Eigentum! Auch Kinder sind nicht das Eigentum ihrer Eltern! Das zumindest sollte jeder wissen und sich daran halten!
Auch das Wort Partner beinhaltet eine gewisse Gleichberechtigung, zumindest legt man das in der Geschäftswelt zugrunde. Aber in der Paarbeziehung??
In meinen Augen zeigt derjenige, der immer noch auf diesen alten Spruch verweist, danach lebt, sein überhaupt nicht akzeptables Denken, nicht auf den Wissensstand geklettert ist, der heute doch jedem zur Verfügung steht – wenn er es nur wissen will ...
Kommentare (8)
Liebe Christine,
da gebe ich Dir völlig Recht: jedes Paar wird sein Zusammenleben nach seinen Wünschen, auf seine Weise gestalten.
Aber es ist mir auch vorstellbar, dass in einer Beziehung derjenige, der den/die Partner/in ursprünglich als zu führen sah, es im Laufe der Zeit vergisst, es an Respekt fehlen zu lassen. Da beginnt dann möglicherweise die Phase, wo der/die Schwächere zum Untertan (gemacht) wird. Da sollte dann zumindest geredet werden - wenn es denn noch geht ...
Danke für Deine Sichtweise.
Lieben Gruß
Uschi
Liebe Uschi, da stelle ich wieder fest, dass es doch sehr, sehr große Unterschiede der Sichtweisen gibt.
Ich hab in meinem ganzen Leben...bis heute, nie Probleme mit "Männern" gehabt, war nie "Untertan"...habe mein Leben immer selbstbewußt gelebt, auch wenns nicht immer einfach war aber das hat mir ja auch Niemand "versprochen".
Vielleicht (aber das weiß ich nicht...) hängt es auch damit zusammen, dass ich solche Machomänner nie hab kennengelernt..., weder in jungen noch in den nachfolgenden Jahren...aber Großstadt war wohl schon immer auch ganz anders ! Ich hatte doch mein Leben in der eigenen Hand und habe nie irgendwelche Männer angehimmelt !
Im Gegenteil ich hatte immer Männer an meiner Seite, die sich mit eingebracht haben , ganz freiwillig und nie etwas rausgekehrt haben....alles eine Frage der Erziehung und des eigenen ICHs...!
Da gab es immer ein WIR...und eine Basis, nie aber eine ICH !!!
Kristine
Liebe Kristine!
Es sollte immer ein WIR geben! Aber was willst du machen, wenn ER das nicht als Kind, als Jugendlicher vorgelebt bekam. Zugestanden hab ich ihm alles, was er wollte, ich für richtig hielt, habe dennoch das getan, was ich für mich für richtig hielt. Das Dumme war, dass ER sich den Wünschen meines Vaters zwar beugte, aber nicht mit mir einig werden wollte.
Vor acht Jahren sagte mir nach der Beschreibung meiner Familienkonstellation meine Mediatorin, ER sei auf dem Level eines Fünfjährigen - was die Emotionen anging - stehen geblieben ... Macho pur, Egoist pur und noch mehr ...
Ich denke, Du hast - wie viele - mit Deiner Partnerwahl Glück gehabt. Ich war es von klein auf gewohnt, mir den mir (vermeitlich) zustehenden Teil zu erkämpfen. Als das nicht mehr ging, bin ich geflüchtet. denn reden - das wollte er schon gar nicht. So spielt das Leben.
Natürlich gibt es große Unterschiede in der Sichtweise. Angehimmelt habe ich meinen Mann nie. Weder war er so "schön" noch hatte er Eigenschaften, die das herausforderten. Er wurde mir von meinem Vater vorgesetzt! Da wollte ich nur noch von zu Hause weg, hab leider die Realität nicht gesehen ...
Schlicht und einfach: das kommt davon!
Uschi
So ab und zu brichts durch, lieber Manfred. Aber die Absichten, nach denen ich als Rentnerin auf eine Situation schauen sollte, die mich der Armut in die Arme getrieben hätte, gelang meinem "Herrn und Meister" nicht! Das durfte er zähneknirschend einsehen ...
Uschi
In der Lutherübersetzung von heißt es da:
„Die Frauen seien untertan ihren Männern als dem Herrn. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde.“
Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten, solche Aussagen zu deuten: Man versteht sie ausschließlich im Zusammenhang mit den damaligen Gesellschaftsstrukturen. Diese haben sich geändert, also hat uns auch der Text nichts mehr zu sagen. Oder man geht davon aus, dass Gott hier grundsätzliche Aussagen über die Ehe macht, die unabhängig von der vorherrschenden Kultur und Epoche gelten – auch wenn sie jeweils unterschiedlich umgesetzt werden.
Ich meine in Deutschland kann sich die Frau frei entscheiden, wie sie es mit der Bibelstelle hält.
LG
Willy
https://www.erf.de/themen/glaube/ihr-frauen-ordnet-euch-unter/2803-542-3718
Quelle;
Hallo, Willy,
klar kann jeder Mann und jede Frau selbst entscheiden, wie sie diese Schriftenpassage bewertet oder umsetzt. Dennoch bin ich der Meinung, dass auch damals - und wie bis heute - diese Ge- und Verbote sowie die Auslegungen von Männern gemacht wurden! Kannst Du etwa vergleichen mit der Medizin, die bis heute für Männer gemacht wurde, obwohl viele Männer gar nichts davon halten. An Frauen denken erst heute ein Teil der Mediziner, die feststellen durften, dass vieles bei der Frau gar nicht oder völlig anders wirkt ...
Ich brauche ja nur daran zu denken, wie sich meine Schwiegermutter - psychisch krank - über alle Gebote hinwegsetzte, aber auf jeden Fall an der Sonntagsmesse teilnehmen MUSSTE , obwohl wir auf dem Weg zur Kirche vor lauter Nebel kaum den Bürgersteig erahnen konnten, der Weg also richtig gefährlich war. Das vor allem der streng eingebläuten Auslegung der Priesterschaft ...
Ich könnte noch so einige Beispiele bringen, aber wozu??
LG Uschi
Liebe Uschi,
ich mag auch Partnerschaft über alles, zumal der Begriff mehrere Möglichkeiten anbietet, wie man es genau verstehen kann, und das kann ein jedes Paar, glaube ich, nach eigenem Geschmack gestalten.
Was ich immer sehr interessant finde, ist die Tatsache, dass es nach wie vor zu beobachten ist, da gilt jemand, mal eine Frau, mal ein Mann, als Untertan eben in ihrer/seiner Beziehung, und sie sind oft gar nicht unglücklich, und keine "schwachen" Menschen. Sei es etwa bequem...? Selber nie so etwas erlebt, weder als eine "Herrin" noch als "Sklavin" (im wirklich übertragenen Sinne, es handelt sich hier nicht um welche besonderen Neigungen).
Mit lieben Grüßen
Christine