Corona-Zeit

              Der Tag beginnt
              und mit ihm
              zäh
              schleicht Stund´ um Stund´
              dahin.

              Da plötzlich: hör´
              das Telefon bricht ein
              in diese fade Still´
              Erlösung naht:
              Ein Mensch ruft an!
              
              Und munter hüpfen
              die Minuten,
              ne Stund´ ist um,
              Du merkst es kaum...
              Noch hängt ein Lächeln
              im Gesicht Dir
              und leichter wird Dein Schritt:
              der Trübsinn ist vorbei -
              Du bist in Schwung!
              

 


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Kommentare (8)

U. Petri

All Ihr Lieben,
die Ihr mich mit einem "gefällt" beglückt habt,
seid herzlich bedankt!
Liebe Grüße,
Ursula

Claudine

Die Welt blieb einfach von heute auf morgen stehen, liebe Ursula. Ich kann dich gut verstehen.
Die Pandemie ist über uns hergefallen, hat uns zu Gefangenen gemacht und uns schmerzhaft klar gemacht, wie verloren wir ohne zwischenmenschliche Beziehungen, abgeschnitten vom Rest der Welt, sind.
Im Nachhinein sehe ich es als ein Erfahrung, die so krass und unvorstellbar brutal in unser Leben eingegriffen hat... Als einen der schlimmsten Albträme meines Lebens. 
Die Telefone liefen damals heiß, den sie waren im wahrsten Sinne der einzigen Drähte nach draußen.

Liebe Grüße
Claudine

 

U. Petri

@Claudine  
Liebe Claudine, Du hast diese Zeit offensichtlich gewaltsamer empfunden als ich. 
Da ich sowieso allein lebe mit wenigen Kontakten war es mehr so, als würde ein Winterschlaf über mich hereinfallen.
Da war nichts von heißgelaufenen Drähten... 
Aber mit sich allein zu sein entbehrt ja auch der Anregung und man kann sich nicht immer am eigenen Schopf aus  dieser Leere herausziehen. Da bedarf es ab und zu des bewußten Willens, dies oder das zu unternehmen.
Ein Anruf mit Austausch ist da natürlich Gold!
Schön, daß wir im ST verschiedene Gedanken und Erfahrungen austauschen können, danke Dir.
Liebe Grüße,
Ursula

ehemaliges Mitglied


Wir sind Gemeinschaftswesen -
die Pandemie hat es einmal mehr, sehr deutlich gemacht.
Deine Zeilen bestätigen es so lebensnah.
Wie schön, dass das Telefon schon erfunden ist 😊

liebe Grüße
WurzelFluegel

Syrdal


Liebe Ursula, das Gedicht zu deinem „Kringelbild“ erinnerte mich sogleich an ein vor längerer Zeit entstandenes Haiku. Flugs habe ich es gesucht… bald gefunden… und hier nun präsentiert:

Einsame Stille
plötzlich von Lauten durchtönt.
Frühlingshochstimmung.

So fügt sich Gedanke zu Gedanke, Erfahrung zu Erfahrung, Empfindung zu Empfindeung. Eines führt zum anderen und letztlich zu einer Einheit…

...nach Trübsinn mit Schwung in den Frühling.

Empfangen sei er mit Sonntagsgrüßen zu dir von
Syrdal
 

U. Petri

@Syrdal  
Lieber Syrdal,
schön ist das Haiku, das Du herausgesucht hast. Ein wenig ähnelt der Klang dem meinen.
Ich weiß nicht, warum ich diese Anordnung von Worten  so mag - ich finde, man kann so gut dabei zwischen den Zeilen lesen mit eigenen Empfindungen.
Es ist schön, daß im ST sich Gedanken zu Gedanken finden können!
In diesem Sinne noch einen schönen Sonntagsausklang!
Liebe Grüße
Ursula
 

Jutta

Liebe Ursula,
Dein Gedicht erinnert wirklich an die eigene Corona-Zeit, ein wenig "eingesperrt" und mit sich alleine. Zu meiner "positiven Corona" Zeit, die harmlos ablief, genoss ich allerdings diese "eingesperrte Corona-Ruhe", wobei Sancho mich immer wieder an die frische Luft brachte (war erlaubt). Ich hatte ungestörte Zeit über mich und Gott und die Welt nachzudenken - hat richtig gut getan.
Wenn ich dein Bild betrachte, so sehe ich ein paar Herzen und ein Auge, das den Überblick behält. Gefällt mir gut.
Liebe Grüsse von
Jutta

U. Petri

@Jutta  
Liebe Jutta, Du bist ja eine ganz Schnelle!
Noch habe ich den Blog - unter Schwierigkeiten-
gerade reingestellt.
Im Original steht der Text in einer Zeichnung,
ich dachte, das einzustellen. Der ST nahm das aber nicht an,
ich mußte ein Bild dazu finden und den Text extra schreiben.
Insofern passen die Zwei- Text und Bild- nur in etwa zusammen.
Aber immerhin, heitere Kringel auf dunklem Grund...
Liebe Sonntagsgrüße
Ursula


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