Blacky kommt nicht zurück.
Die Geschichte die ich hier erzählen möchte, geschah vor ca 30 Jahren und hat sich tatsächlich so zugetragen, wie ich sie hier schildere.
Meine Frau und ich sind Katzenfreunde. Wir lieben das abendliche Schmusen mit den Tieren und freuen uns immer, wenn die "Nähmaschine" anfängt zu Schnurren.
Meine Frau sagt immer: "Dass hört sich an wie meine Nähmaschine wenn die Katze schnurrt", daher kommt dieser Ausdruck.
Wir hatten einen kleinen, pechschwarzen Kater seit ca 2 Jahren. Er stammte von einer verwilderten Hauskatze ab, war selbst auch wild und kratzbürstig und anfangs sahen wir beide, meine Frau und ich,aus,als wären wir ständig mit Stacheldraht in Berührung gekommen. Wir haben uns damals sehr schnell auf seine Attacken einstellen können, und kannten auch die Anzeichen für den nächsten "Angriff" schon ganz gut. Genauso gut konnten wir es später einschätzen, wann wir uns den kleinen Kater gefahrlos packen konnten, um ihn zu kraulen,zu kitzeln oder mit ihm zu spielen. Er war sehr schnell in unserer Familie und in unseren Herzen angekommen und gehörte schon nach kurzer Zeit einfach dazu.
Für einen Kater war er wirklich etwas klein, machte diesen Nachteil aber durch seine selbstbewusste und mutige Art wieder wett. Mit den anderen Katzen der Straße machte er oft kurzen Prozess, verprügelte sie und jagte sie mit Triumpf vom Grundstück. Nur mit Pedro, einem Siam-Kater aus der Nachbarschaft, konnte er das nicht machen. Das war der wirkliche "Boss" der Katzen in der Nachbarschaft. Die beiden haben sich zwar nie bekämpft, wie es unter Katern eigentlich normal ist, aber sie schienen doch eine gewisse Achtung voreinander zu haben. Wenn der eine wieder einmal eine fremde Katze verjagte,setzte sich der andere seelenruhig dazu und schaute sich an, wie der andere das bewerkstelligte. Ich hatte immer den Verdacht, dass sie sich dann gegenseitig benotet haben. 1+ für "Sehr Gut" 6- für "Ungenügend". Keinem der Beiden fiel es bei den Duellen des anderen ein, dort einzugreifen oder sogar für den einen oder anderen Partei zu ergreifen, war das Katzengeschrei auch noch so laut.
Dann kam ein Abend, den wir eigentlich bis heute noch nicht vergessen haben.
Es gibt ja so Momente, die sich tief in das kollektive Gedächniss der Menschheit einprägen. Dieser Abend prägte sich tief in unser Familiengedächniss ein.
Es war eigentlich ein schöner Abend. Wir hatten nette Gäste gehabt, es wurde spät, und als das letzte Pärchen aufbrach, boten wir, meine Frau und ich, den beiden ein Stück Begleitung an. Wir wollten nach dem langen Abend noch etws frische Luft in unsere Lungen lassen.
Das wollte unser Kater auch. Er wollte mit! Und wir konnten es nicht verhindern, dass er uns in einiger Entfernung folgte. Da es ja dunkel war, sahen wir ihn hin und wieder hinter uns, oder aber auch vor uns,als Schatten über den Weg huschen. Er war ja schwarz wie die Nacht.
Nachdem wir ca 500m mit unseren Gästen gegangen waren, haben wir uns herzlich voneinander verabschiedet, nicht ohne noch nach unserem Kater zu rufen. Wir sahen ihn nicht mehr. Ich sagte,: "Der ist schon auf dem Rückweg, soweit ist der noch nicht vom Haus weg gewesen". Dann gingen auch wir zurück ins Haus,riefen und lockten den Kater nochmal, aber ohne Erfolg.
Der Kater kam nicht und meine Frau wurde unruhig.
Der nächste Morgen war ein Sonntagmorgen. Nach dem langen Abend blieben wir gerne etwas länger als üblich im Bett. Meine Frau hatte aber keine Ruhe mehr,stand auf und öffnete die Windläden.
Der Kater war nicht da!
"Steh auf,der Kater ist nicht da". Ich wollte es erst mit dem Scherz versuchen, ob er den wohl käme, wenn ich denn nun auf ständ', aber meine Frau war nicht mehr zum Scherzen aufgelegt.
Tatsächlich war es ungewöhnlich das der Kater nicht am Haus war. Wenn er schon einmal draussen übernachtet hatte, war er immer morgens früh da gewesen, hatte uns Mäuse präsentiert und verlangte natürlich als Belohnung sein Futter. Da wir gute "Dosenöffner" sein wollten, haben wir uns auch immer an diese Abmachung gehalten - Futter(Leckerli) gegen Mäuse.
Aber der Kater war nicht da! Da half auch kein Locken, Suchen in der näheren Nachbarschaft, Suchen in der weiteren Nachbarschaft,Suchen im Ortsteil,
NICHTS!
Der Kater blieb verschwunden. Auch eine Suche dort,wo wir ihn in der Nacht zuletzt gesehen hatten, und der Kontakt mit den Gästen vom Vorabend blieb ohne Ergebnis.
NICHTS!
Die Dunkelheit des Sonntagabends stoppte unsere diversen Suchaktionen. Jetzt war wirklich zur Gewissheit geworden, dass das Tier verschwunden war.
Wir waren betrübt und traurig, meine Frau zerfloss in Tränen, ließ keine Ruhe und wollte sogar in der Dunkelheit weiter suchen. So fuhren wir mit dem Auto die Straßen ab, hielten hier und da, leuchteten mit der Lampe in jede Ecke die vielleicht für eine Katze als Versteck dienen konnte.
NICHTS!
Nach zwei Wochen stellten wir die Suche ein. Auch Zeitungsannoncen hatten nichts gebracht. Es hatte keinen Sinn mehr. Der kleine Kater war nicht mehr bei uns.
Blacky kam nicht zurück!
Eigentlich wollten wir nach dieser bösen Erfahrung keine Katze mehr. doch nach ca 6 Monaten hat sich jemand aus einem Nachbarort unserer Anzeige in der Zeitung erinnert und bot uns eine junge, schwarze Katze an. Er könne uns unseren vermissten Kater zwar nicht wiederbringen,aber die neue Katze würde uns helfen,über den Verlust hinweg zu kommen. Meine Frau lehnte zuerst ab. Sie wollte nur ihren Blacky! Doch nach einigen Tagen hatte sie ihre Meinung geändert, und wir schauten uns die junge Katze an -- und nahmen sie mit nach hause.
Wir nannten sie Hexe, weil sie uns sofort durch ihr Wesen verzaubert hatte.
Sie ist bei ums sehr alt geworden - zusammen mit Blacky, denn der ist tatsächlich zu uns zurück gekommen! Und das kam so!
Ca 15-16 Monate nach dem Verschwinden von Blacky, die Hexe hatte sich schon ein dreiviertel Jahr bei uns wohl gefühlt, schlug ich früh morgens die Windläden auf. Da saß auf unserer Mauer im Garten eine schwarze Katze. Eine schwarze Katze mit rotem Halsband. Eine fremde Katze! Und die wollte über die Fensterbank unbedingt ins Haus. Wir hatten aber schon eine Katze. Ich wehrte sie ab und versuchte sie zu verscheuchen. Die Katze ließ nicht davon ab, sie wollte ins Haus und mautzte mich empört an, weil ich ihr das nicht gestatten wollte.
Dann kam mir ein Verdacht!
Ich schloss die Fenster,ging nach oben und weckte meine Frau mit den Worten:
"Werd' wach, wir haben Besuch. Ich glaub' unser Blacky ist wieder da".
So schnell habe ich meine Frau noch nie aus dem Bett gehabt wie an diesem Morgen. Vorsichtig öffneten wir die Veranda-Tür, die "fremde" Katze kam herein,ging zügig zur Fress-Ecke, putzte alles weg was zu fressen da war, ging ohne zu zögern in die Schlafecke die Blacky immer benutzt hatte, und legte sich wie selbstverständlich hin zum schlafen. Die nächsten Tage bestanden bei ihm nur aus Fressen und Schlafen. Offensichtlich war er lange unterwegs gewesen bis er uns wiederfand. Sein Fell war verfilzt, er war abgemagert und zerzaust, aber er war tatsächlich unser alter Blacky. Wir haben seine Tätowierung im Ohr mit Hilfe einer Tierärztin identifizieren können.
Später haben wir die Geschichte oft erzählt und oft kam dann die Frage auf, wo ist der wohl gewesen? Bei welchen Menschen hat er wohl gelebt?
Wir wissen es nicht und konnten nur ahnen, dass er vielleicht als Wohnungskatze und nicht als Freigänger gehalten wurde.In dem Fall wäre er schon viel früher wieder zurück gekommen.Blacky ist bei uns sehr alt geworden. Nachdem ein Tierarzt ihn einschläfern musste, haben wir ihn auf unserem Grundstück begraben.
widderle
Meine Frau und ich sind Katzenfreunde. Wir lieben das abendliche Schmusen mit den Tieren und freuen uns immer, wenn die "Nähmaschine" anfängt zu Schnurren.
Meine Frau sagt immer: "Dass hört sich an wie meine Nähmaschine wenn die Katze schnurrt", daher kommt dieser Ausdruck.
Wir hatten einen kleinen, pechschwarzen Kater seit ca 2 Jahren. Er stammte von einer verwilderten Hauskatze ab, war selbst auch wild und kratzbürstig und anfangs sahen wir beide, meine Frau und ich,aus,als wären wir ständig mit Stacheldraht in Berührung gekommen. Wir haben uns damals sehr schnell auf seine Attacken einstellen können, und kannten auch die Anzeichen für den nächsten "Angriff" schon ganz gut. Genauso gut konnten wir es später einschätzen, wann wir uns den kleinen Kater gefahrlos packen konnten, um ihn zu kraulen,zu kitzeln oder mit ihm zu spielen. Er war sehr schnell in unserer Familie und in unseren Herzen angekommen und gehörte schon nach kurzer Zeit einfach dazu.
Für einen Kater war er wirklich etwas klein, machte diesen Nachteil aber durch seine selbstbewusste und mutige Art wieder wett. Mit den anderen Katzen der Straße machte er oft kurzen Prozess, verprügelte sie und jagte sie mit Triumpf vom Grundstück. Nur mit Pedro, einem Siam-Kater aus der Nachbarschaft, konnte er das nicht machen. Das war der wirkliche "Boss" der Katzen in der Nachbarschaft. Die beiden haben sich zwar nie bekämpft, wie es unter Katern eigentlich normal ist, aber sie schienen doch eine gewisse Achtung voreinander zu haben. Wenn der eine wieder einmal eine fremde Katze verjagte,setzte sich der andere seelenruhig dazu und schaute sich an, wie der andere das bewerkstelligte. Ich hatte immer den Verdacht, dass sie sich dann gegenseitig benotet haben. 1+ für "Sehr Gut" 6- für "Ungenügend". Keinem der Beiden fiel es bei den Duellen des anderen ein, dort einzugreifen oder sogar für den einen oder anderen Partei zu ergreifen, war das Katzengeschrei auch noch so laut.
Dann kam ein Abend, den wir eigentlich bis heute noch nicht vergessen haben.
Es gibt ja so Momente, die sich tief in das kollektive Gedächniss der Menschheit einprägen. Dieser Abend prägte sich tief in unser Familiengedächniss ein.
Es war eigentlich ein schöner Abend. Wir hatten nette Gäste gehabt, es wurde spät, und als das letzte Pärchen aufbrach, boten wir, meine Frau und ich, den beiden ein Stück Begleitung an. Wir wollten nach dem langen Abend noch etws frische Luft in unsere Lungen lassen.
Das wollte unser Kater auch. Er wollte mit! Und wir konnten es nicht verhindern, dass er uns in einiger Entfernung folgte. Da es ja dunkel war, sahen wir ihn hin und wieder hinter uns, oder aber auch vor uns,als Schatten über den Weg huschen. Er war ja schwarz wie die Nacht.
Nachdem wir ca 500m mit unseren Gästen gegangen waren, haben wir uns herzlich voneinander verabschiedet, nicht ohne noch nach unserem Kater zu rufen. Wir sahen ihn nicht mehr. Ich sagte,: "Der ist schon auf dem Rückweg, soweit ist der noch nicht vom Haus weg gewesen". Dann gingen auch wir zurück ins Haus,riefen und lockten den Kater nochmal, aber ohne Erfolg.
Der Kater kam nicht und meine Frau wurde unruhig.
Der nächste Morgen war ein Sonntagmorgen. Nach dem langen Abend blieben wir gerne etwas länger als üblich im Bett. Meine Frau hatte aber keine Ruhe mehr,stand auf und öffnete die Windläden.
Der Kater war nicht da!
"Steh auf,der Kater ist nicht da". Ich wollte es erst mit dem Scherz versuchen, ob er den wohl käme, wenn ich denn nun auf ständ', aber meine Frau war nicht mehr zum Scherzen aufgelegt.
Tatsächlich war es ungewöhnlich das der Kater nicht am Haus war. Wenn er schon einmal draussen übernachtet hatte, war er immer morgens früh da gewesen, hatte uns Mäuse präsentiert und verlangte natürlich als Belohnung sein Futter. Da wir gute "Dosenöffner" sein wollten, haben wir uns auch immer an diese Abmachung gehalten - Futter(Leckerli) gegen Mäuse.
Aber der Kater war nicht da! Da half auch kein Locken, Suchen in der näheren Nachbarschaft, Suchen in der weiteren Nachbarschaft,Suchen im Ortsteil,
NICHTS!
Der Kater blieb verschwunden. Auch eine Suche dort,wo wir ihn in der Nacht zuletzt gesehen hatten, und der Kontakt mit den Gästen vom Vorabend blieb ohne Ergebnis.
NICHTS!
Die Dunkelheit des Sonntagabends stoppte unsere diversen Suchaktionen. Jetzt war wirklich zur Gewissheit geworden, dass das Tier verschwunden war.
Wir waren betrübt und traurig, meine Frau zerfloss in Tränen, ließ keine Ruhe und wollte sogar in der Dunkelheit weiter suchen. So fuhren wir mit dem Auto die Straßen ab, hielten hier und da, leuchteten mit der Lampe in jede Ecke die vielleicht für eine Katze als Versteck dienen konnte.
NICHTS!
Nach zwei Wochen stellten wir die Suche ein. Auch Zeitungsannoncen hatten nichts gebracht. Es hatte keinen Sinn mehr. Der kleine Kater war nicht mehr bei uns.
Blacky kam nicht zurück!
Eigentlich wollten wir nach dieser bösen Erfahrung keine Katze mehr. doch nach ca 6 Monaten hat sich jemand aus einem Nachbarort unserer Anzeige in der Zeitung erinnert und bot uns eine junge, schwarze Katze an. Er könne uns unseren vermissten Kater zwar nicht wiederbringen,aber die neue Katze würde uns helfen,über den Verlust hinweg zu kommen. Meine Frau lehnte zuerst ab. Sie wollte nur ihren Blacky! Doch nach einigen Tagen hatte sie ihre Meinung geändert, und wir schauten uns die junge Katze an -- und nahmen sie mit nach hause.
Wir nannten sie Hexe, weil sie uns sofort durch ihr Wesen verzaubert hatte.
Sie ist bei ums sehr alt geworden - zusammen mit Blacky, denn der ist tatsächlich zu uns zurück gekommen! Und das kam so!
Ca 15-16 Monate nach dem Verschwinden von Blacky, die Hexe hatte sich schon ein dreiviertel Jahr bei uns wohl gefühlt, schlug ich früh morgens die Windläden auf. Da saß auf unserer Mauer im Garten eine schwarze Katze. Eine schwarze Katze mit rotem Halsband. Eine fremde Katze! Und die wollte über die Fensterbank unbedingt ins Haus. Wir hatten aber schon eine Katze. Ich wehrte sie ab und versuchte sie zu verscheuchen. Die Katze ließ nicht davon ab, sie wollte ins Haus und mautzte mich empört an, weil ich ihr das nicht gestatten wollte.
Dann kam mir ein Verdacht!
Ich schloss die Fenster,ging nach oben und weckte meine Frau mit den Worten:
"Werd' wach, wir haben Besuch. Ich glaub' unser Blacky ist wieder da".
So schnell habe ich meine Frau noch nie aus dem Bett gehabt wie an diesem Morgen. Vorsichtig öffneten wir die Veranda-Tür, die "fremde" Katze kam herein,ging zügig zur Fress-Ecke, putzte alles weg was zu fressen da war, ging ohne zu zögern in die Schlafecke die Blacky immer benutzt hatte, und legte sich wie selbstverständlich hin zum schlafen. Die nächsten Tage bestanden bei ihm nur aus Fressen und Schlafen. Offensichtlich war er lange unterwegs gewesen bis er uns wiederfand. Sein Fell war verfilzt, er war abgemagert und zerzaust, aber er war tatsächlich unser alter Blacky. Wir haben seine Tätowierung im Ohr mit Hilfe einer Tierärztin identifizieren können.
Später haben wir die Geschichte oft erzählt und oft kam dann die Frage auf, wo ist der wohl gewesen? Bei welchen Menschen hat er wohl gelebt?
Wir wissen es nicht und konnten nur ahnen, dass er vielleicht als Wohnungskatze und nicht als Freigänger gehalten wurde.In dem Fall wäre er schon viel früher wieder zurück gekommen.Blacky ist bei uns sehr alt geworden. Nachdem ein Tierarzt ihn einschläfern musste, haben wir ihn auf unserem Grundstück begraben.
widderle
Einen Gruß von Iverson