Basler Morgenstraich 2013

Autor: ehemaliges Mitglied



Der Montag nach Aschermittwoch ist für die Basler der Auftakt zu ihren närrischen Tagen.
Die Nacht von Sonntag auf diesen Montag ist dann sehr viel in Bewegung, denn der Morgenstraich beginnt um 4.00 Uhr in der Früh.

Die Innenstadt Basels wird Uhr mit Glockenschlag Punkt 4.00 Uhr von den Stadtwerken verdunkelt. In den Häusern sind nur an wenigen Fenstern Lichtquellen zu sehen.

Die Wirtschaften haben die Fensterläden zugeklappt.
Es gibt kaum von den sogenannten "Fressbuden", die bei uns in den närrischen Tagen dicht gedrängt eine bei der anderen stehen und ein Überangebot an Essen und Alkohol darbieten.

Vor den einzelnen Fasnachtscliquen (bei uns sind das die Zünfte) werden große beleuchtete Transparente getragen oder geschoben. Jeder Teilnehmer des Zuges ist individuell maskiert und trägt eine Lichtquelle auf dem Kopf.

Mit dem Glockenschlag ertönt der Ruf: Achtig! Morgestraich! Vorwärts, marsch!

Dann setzen die Trommler ein und werden von den Piccoloflötenspielern begleitet.
Nach Wikipedia ist es das größte Flötenkonzert der Welt. Der erste Marsch wird von allen gemeinsam gespielt. Er trägt den Namen Morgenstraich.

Zur wirklich interessanten Geschichte setze ich unten den Link von Wikipedia ein.

Hier will ich nun von "meiner" Nacht berichten.

Ich traf eine Freundin am Bahnhof. Sie kam mit dem Radel - ich mit dem Taxi, da keine Straßenbahn mehr fuhr.
Es reichte noch auf einen gemeinsamen Kaffee im Stehen, dann fuhr der Zug ein.
Dieser wurde hier in Freiburg eingesetzt. Es war ein Sonderzug. Wir standen günstig und ergatterten sofort 2 Sitzplätze.
Eine fröhliche Stimmung herrschte im Wagen. Es wurde gelacht, gealbert, telefoniert, die Plätze hin- und hergetauscht.
Am Badischen Bahnhof angekommen, strömte die große Menschenmenge in die Stadtmitte.
Wir nahmen die Tram und fuhren so nah wie möglich an das Geschehen heran.
Der Rhein wurde zu Fuß überquert. Das Bild zu Anfang des Clips ist dort aufgenommen.

Pünktlich waren wir in der Innenstadt und dann ging es los.
Die Glocke, die Dunkelheit, ein unglaublicher Schrei aus allen Kehlen, die Trommler und die Pfeiffer setzen ein.
Ich hatte eine ordentliche Gänsehaut! Es war so schön!

Der Zug wird anders geführt als wir es hier in Deutschland kennen. Er teilt sich auf, hat mehrere Ströme.
Die Narren bewegen sich durch die verschiedensten Straßen. Dort wo wir standen, bogen sie unvermutet ab. Und wir mussten uns neu organisieren, kamen aber so sehr nah an die Gestalten heran.

Ich habe nur ganz wenige Aufnahmen mit Blitzlicht gemacht und nach Möglichkeit nicht direkt von vorn.
Es wurde extra darum gebeten, denn die Maskenträger haben nur ganz schmale Augenschlitze und wenn der Blitz sie direkt trifft, ist das schädlich für die Augen und sie sehen dann auch in der Dunkelheit nicht gut.

So wurden die Bilder der großen Transparente von mir ebenfalls ohne Blitz gefertigt und ohne Stativ.
Natürlich war viel Ausschuß dabei. Die Nachteinstellung bringt das zwangsläufig mit sich, und die Objekte waren in Bewegung. Die Menschenmenge war viel zu groß, als dass ich mein Stativ hätte einsetzen können.

Es sind 2 Bilder dabei, die schwer verpixelt sind. Ich habe mich trotzdem dafür entschieden diese einzusetzen, da auch die großen Köpfe und Gesichter wenigstens wie sie aussehen.

Wir stiegen hinauf zur Martinskirche und liefen mit kleinen Gruppen von Pfeiffern und Trommlern und anderen Besuchern ruhig bis zum Münsterplatz.

Dort sind die Gastranomiezelte, die das beleuchtete Basler Wappen tragen aufgestellt.
Wir liefen am Münster vorbei zur Pfalz und dort machte ich noch die Aufnahmen vom Rhein.
Es war Zeit zurück zum Bahnhof zu gehen. Dabei kam uns auf der Pfalz stehend die Idee, dass wir mit der Fähre übersetzen könnten. Gedacht, gesagt, getan.

Es war wunderschön diese kurze Fahrt in dem kleinen Nachen. Der junge Fährmann trug so etwas wie Strickkleid, dass wohl selbstgestrickt worden war.

Ich selbst bin einmal im Sommer auf einer Fähre gewesen, auf der ein junger Hühne in aller Seelenruhe sein Strickzeug aufnahm, die langen blonden Locken mit einer heftigen Kopfbewegung über die Schulter warf und ein kompliziertes Zopfmuster weiterstrickte.

Das Motto Basel strickt, war auf einigen Transparenten zu sehen.
Es ist ein derzeit in Basel laufendes Kunstprojekt.
Das Geländer der Wettsteinbrücke war eingestrickt, wurde aber inzwischen wieder entfernt.
Die dabei entstandenen Decken werden nach Rumänien verschenkt.
Als nächstes sollen wohl 3 Fähren bestrickt werden.

Doch nun will ich euch zu den Bildern "entlassen". Genug geschrieben!!!

Meli


Basler Morgenstraich

Wikipedia - Morgenstraich

Tageswoche Basel - Fähren werden eingestrickt

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