balken im eigenen auge
den balken im eigenen auge
endeckt selten der, der ihn hat;
man schau, ob kritik etwas tauge;
wenn doch selber man turnt den spagat.
im eignen die fehler entdecken,
die vermutlich am anderen kleben,
sein gewissen getreulich erwecken
sich nicht über andre erheben
.
es kehre ein jeder doch tunlichst
vor seiner ureigenen tür
und ehe kritik man nun ausspricht
hab dafür ein gutes gespür.
© lillii ( L-R)
Kommentare (8)
Hallo lillii.
Wer kennt sie nicht die Balken und Splitter in den Augen von sich selbst und der anderen.
Die Kunst ist, rechts und links vorbei zu sehen, um trotzdem alles mitzubekommen
Lieber Gruss
Anita/Queensland
Liebe Roxanna,
gern geschehen und ein Danke für Deine Wortmeldung.
es sind wirklich oft Bibelsprüche, die zum Nachdenken anregen wie:
"Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!"
Der Mensch ist schon ein komisches Wesen, man kann oft seine Reaktionen nicht voraussehen und schätzt Worte und auch Taten anders ein als wie sie beabsichtigt waren.
Danke und liebe Grüße
lillii
@ Elbwolf,
gibt es eine ewige Lösung? Wohl kaum..
dieses Zitat aus der Bergpredigt:
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?“ (Matthäus 7,3 EU).
neues Testament, also nicht ganz so alt .
Ich nehme mich da nicht aus, wenn ich die Splitter und Balken bei anderen und mir betrachte, es ist in den meisten Fällen ja auch eine Beruhigung oder Selbstentschuldigung, ach ja, der oder die ja auch usw.
Ich habe mir Deine "Leviten" ( musste sein) durchgelesen und gebe Dir Recht.
Wer Dich kennt, und wer tut das nicht, weiß, dass Du mit Deiner Meinung nicht hinterm Berg hälst und sie klar und deutlich zum Ausdruck bringst.
Das lieben nicht alle an Dir, doch ich weiß auch, dass, wenn ich das jetzt hier ausspreche, Du es nicht krumm nimmst.
Recht gebe ich Dir, dass derjenige, der auf Fehler aufmerksam macht, nicht fehlerfrei zu sein braucht, wer ist schon fehlerfrei?
Kritik löst immer wieder Kritik aus und niemand hört sie gern, doch Kritik fordert zum Nachdenken auf und vielleicht zu der Einsicht, dass der Andere das Recht hat, eine Sache anders zu betrachten.
Danke, dass mich Deine Auslegung zum Nachdenken zwang.
Gruß von der lillii
Liebe lillii,
danke für dieses Gedicht, das zum Nachdenken anregt. Ich glaube, um auch den Balken im eigenen Auge "sehen" zu können, gehört viel Selbstreflektion und auch Ehrlichkeit mit sich selbst dazu. Das ist nicht leicht und wahrscheinlich ein lebenslanger Prozess. Ich halte das aber wirklich für sehr wichtig, denn je besser ich den eigenen Balken kenne, umso besser kann ich mit den Splittern im Auge des anderen umgehen, vielleicht auch gelassener.
Herzlichen Gruß
Roxanna
Liebe Angelika,
Danke für Deinen Kommentar und Dein Lob,
ich glaube jedoch , keiner ist ganz frei davon, den angeblichen Spiltter im Auge des anderen eher zu entdecken und den Balken im eigenen zu übersehen, auch ich nicht..
Gruß Luzie
Nicht für alles scheint mir das Alttestamentarische schon die ewige Lösung gefunden zu haben!
Die Auffassung, die sich durch das obige Gedicht webt - ich könnte sagen: schleicht - halte ich für falsch!
Man MUSS NICHT forschen, ob man selbst in einer angesprochenen Sache ohne Fehl ist, wenn man genau diesen Umstand an anderer Stelle erkennt. Und erst recht darf man besagten Umstand aussprechen, wenn man ihn an sich nicht wahrnimmt oder nicht wahrzunehmen glaubt. Sonst wird es nämlich eine "Maulkorb-Situation"; der andere kann sich immer wehren, bestreiten und - was am besten - das Gegenteil beweisen.
Es ist aber immer dasselbe: der Kritik wird keine kreative Wirkung zugetraut; sie wird zurückgewiesen und in der Retourkutsche mit Schmäh, Beleidigung, Verächtlichmachung, Vertreibungsabsicht angereichert.
Ich hatte heute ein wirklich ganz kleines Wiederholungsbeispiel erlebt. Vor Jahr und Tag hatte ich hier jemandem gesagt, in seinem ausgereimten Gedicht wäre der erste Vers der ersten Strophe 10 Silben lang, der letzte Vers der zehnten Strophe aber neunzehn - es gäbe keine Gedichtform unter den 2000 existierenden, die das abdecken würde - also wäre es entweder eine "Neuschöpfung" oder eben doch gar kein Gedicht. Heute las ich ein gereimtes Gedicht, da war der erste Vers 6 Silben, der letzte 11 - das ist haargenau der gleiche Fall wie einst, und meine Schlussfolgerung war haargenau auch die gleiche wie einst.
Wenn niemand den Mund aufmacht, geht so etwas immer weiter, es müsste aber so sein, dass ein Betroffener seine "Kompetenz" (fürcherliches Wort!) aufstockt und sich befähigt, solche Anlässe nicht mehr zu produzieren.
Leider finde ich das "Balken-Gedicht" als in dieser Richtung und Beziehung nicht hilfreich.
elbwolf
Liebe Luzie,
Du sprichst mir aus der Seele- genau so ist es. Und wenn jeder bei sich "kehrt" vergeht im die Lust beim anderen zu "kratzen".
Treffende Worte in Verse gekleidet- einfach genial. Die Idee mit dem Balken im Auge- super.
Danke Dir dafür und ich hoffe- es fällt auf fruchtbaren Boden.
Lieben Gruß und genz herzliche Danke
Angelika
liebe Anita,
das ist eine Kunst von der Du erzählst, lernt man die bei Euch in Queensland, da muss ich dann unbedingt mal hin... lache.
Es wird fast überall in der Welt gleich sein wo Menschen zusammentreffen.
Machen wir das Beste draus und schauen über manche Sächelchen einfach hinweg.
Liebe Grüße von Luzie