Ave Maria
Morgen am 15. August 2018 ist das katholische Hochfest „Maria Himmelfahrt“. Es ist der Tag im Jahr, auf den ich mich immer konzentriere, um in der von meinem Wohnort aus nicht gar so weit entfernten Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ in Moosbronn am dortigen Hochamt teilzunehmen. Es ist nämlich jedes Mal richtig gelungen. Meistens findet das Hochamt hinter der Kirche auf dem dortigen Areal im Freien statt. Die Menschen strömen aus allen Himmelsrichtungen dort hin, und man muss schon recht früh da sein, um einen Platz zu ergattern. Es ist fast volksfestartig. Drei Priester/Diakone teilen sich ihre Aufgaben. Denn der Festgottesdienst am Vormittag ist meistens mit einer Kräuterweihe verbunden. Darüber hinaus findet eine Eucharistiefeier statt. Das bedeutet auch, dass die Priester und Diakone mit der Hostie auch zu den vielen Menschen hingehen, die es nicht geschafft haben, sich vorher in den Schlangen, die sich vor den Hostienverteilern bilden, anzustellen. – Alles in allem ein sehr bewegendes und bewegtes Fest.
Als jetzt evangelische Christin bin ich eigentlich eher zurückhaltend gegenüber „großen Emotionen“ – und eben auch wieder nicht. Denn für mich ist dieses katholische Hochfest immer der gelungenste Gottesdienst des Jahres.
Worum geht es eigentlich bei „Maria Himmelfahrt“? Es ist das Fest der „leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“.
Wie das auch immer zu verstehen ist. Es geht mir hier nicht um Deutung, sondern um die Schönheit religiöser Feste und Feiern, die sich in manchen Gegenden bis heute erhalten haben.
Als einen Glücksfall betrachte ich es, dass ich bei YouTube das wunderbare, von Franz Schubert komponierte „Ave Maria“ gefunden habe, gesungen von Barbra Streisand, der berühmten amerikanischen Sängerin, Schauspielerin und Regisseurin. Hören Sie nur selbst, wie wunderbar es ist:
https://www.youtube.com/watch?v=UwfZEIHUAFc
Dazu haben sich auch YouTuber geäußert, und zwei von ihnen lasse ich hier zu Worte kommen:
David Brownvor 2 Jahren
The World is so much richer because it was (too briefly) visited by France Schubert and graced by artistes such as Barbara Streisand. I believe that Schubert would have been overjoyed at this rendition of his miraculous song.
In der Google-Übersetzung ins Deutsche: Die Welt ist so viel reicher, weil sie (zu kurz) von Franz Schubert besucht und von Künstlern wie Barbara Streisand beehrt wurde. Ich glaube, dass Schubert überglücklich über diese Wiedergabe seines wundersamen Liedes gewesen wäre.
Luis Velascovor 3 Monaten
A Jewish Mother chosen by God to be the Mother of His Son and the song rendition of a Jewish singer Madam Streisand is the working of God"s grace to bring a message of Hope and Love.
In meiner Übersetzung ins Deutsche: Eine jüdische Mutter, die von Gott zur Mutter seines Sohnes erwählt wurde, und die Wiedergabe des Liedes durch eine jüdische Sängerin, Madam Streisand, ist die Arbeit der Gnade Gottes, um eine Botschaft der Hoffnung und Liebe zu überbringen.
Es grüßt herzlich
Angeli44
Bild oben: Marienfigur vor einem Nebenaltar in der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“, Moosbronn. Eigenes Foto, aufgenommen am 1. Mai 2012
Kommentare (6)
Liebe Angeli
Wow, das ist aber lieb dass du dir die Mühe gemacht hast über unsere Wallfahrtskirche zu googeln.
Vor einiger Zeit wurde auch ein neues großes Pilgerhaus und Pfarrzentrum gebaut. Ansonsten ist Bethen nur ein ländliches Dörfchen mit
Bauernnhöfen ect.
Unsere Tochter ist in Bethen zum Kindergarten und zur Grundschule gegangen und war schon schön in einer kleinen Dorfgrundschule.
Dein Moosbronn ist auch herrlich laut Info und steht dem mit Sicherheit nichts nach. Der Charakter ist dort bloß bisschen anders wie bei uns im Norden. Ich denke auch mehr Tourismus berücksichtigt im Schwarzwald?
Schwarzwald finde ich grundsätzlich auch so herrlich
Ich war in jungen Jahren ganz oft dort im
Todnauer Feriengebiet im Urlaub.
Muggenbunn, Aftersteg und die Örtchen da ect...
Eine Großtante von mir wohnt in Bühl bei Baden Baden.
Auch eine herrliche Ecke dort.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Ganz liebe Grüße zurück
Anja
Liebe Angeli44
Die Version von Barbra Streisand ist herrlich.
Sie singt es auch sehr gefühlvoll.
Wir gehören zur Wallfahrtskirche St. Marien in Bethen
und dort herrscht auch ein sehr aktives Gemeindeleben
mit Wallfahrtsorganisationen ect...
Wir haben ein Pilgerhaus Maria Einkehr und in Bethen istt es auch noch
sehr auf Maria ausgerichtet.
Unser Pastor der Msgr. Dr. D. Költgen
schreibt auf der Homepage dazu auch sehr gefühlvoll
Wer sich wie schon tausende vor ihm so auf den Weg zur „Mutter der sieben Schmerzen“ nach Bethen macht, trifft auf Maria, die ihren toten Sohn auf ihrem Schoß birgt und erblickt in ihr jemanden, dem im Tod des eigenen einzigen Kindes wohl die tiefste Wunde geschlagen wurde, die das Leben einer Mutter zufügen kann. Vertrauen und Gebet, Sorge um Leib und Leben, Verlassenheit und Bedrängnis, alles worin der Mensch seiner Hinfälligkeit und Verletzlichkeit gewahr wird, kann in dieser Begegnung aus der Tiefe unserer Seele hervorkommen, kann in dieser Begegnung seinen Platz finden. Im Hervortreten und im Bewußtwerden unserer Lebenswunden können Trost, Überwindung und Heilung ihren Anfang finden und das eigene Leben sich neu entfalten. So können sich Wunden verwandeln und es erwächst neues Leben aus Begegnung.
Meine Oma, die ich bis zum Demenzendstadium gepflegt habe
war eine große Maria-Anhängerin. Sie war sogar auch schon in Lourdes.
Ihr Denken war so sehr nach ihr ausgerichtet, dass zum Schluss
in ihrer letzten Demenzphase Maria noch ihr letzter gebliebener
Anker war.
Da hat sie mich sogar schon mit "Meine heilige Maria" angesprochen
Sie war schon mehr im Himmel bei Gott und bei ihr wie bei uns auf Erden.
Es tut mir unwarscheinlich gut, das sie im Gebet auch gestorben ist.
Das Dasein und die Kraft und die Hilfe von Maria, die Mutter Jesu
darf man nicht vergessen und unterschätzen.
Ich vermisse sie im materiellen Angebot.
Da findet man für Friedhöfe massenweise Engel ect...
in günstigen erschwinglichen Preisen vor Ort
aber keine Marienfiguren.
Die muss man dann suchen, und ur-teuer bestellen
wenn man etwas wetterfestes benötigt.
Das finde ich so schade.
Liebe Krimimaus, „Das Dasein und die Kraft und die Hilfe von Maria, die Mutter Jesu
darf man nicht vergessen und unterschätzen“, schreibst du, und das finde ich auch!
Und es gibt doch noch eine große Marienverehrung. Oder sie wächst wieder an. Jedenfalls waren gestern bei Maria Himmelfahrt in der Maria-Hilf Kirche in Moosbronn so viele Gläubige - Familien, groß und klein, Alte, Junge - wie ich es vorher noch n i e erlebt hatte. Es war in diesem kleinen Ort sogar Chaos auf den Straßen wegen der vielen Autos, die irgendwo parken mussten. – Es war eine sehr schöne Feier, obwohl ich, die ich schon früh da war, etwas abgeschlagen und weit entfernt vom Altar hinter einem Baum auf einer noch hergebrachten Bank saß. Aber alle um mich herum waren guter Stimmung, man half sich gegenseitig bei den raren Sitzplätzen, etc. Die Stimmung wirkt heute noch vollkommen nach. – Ich als evangelische Christin fühle mich da auch schon voll integriert, wenn man überhaupt merkt, dass ich eine „Andere“ bin. - Das gefällt mir natürlich auch sehr gut. Prima auch, dass das Katholische dann auch immer das Leibliche mit einbezieht. Nach dem Gottesdienst wurden alle noch auf die Möglichkeit zu essen hingewiesen. Ich habe mich daran allerdings nicht beteiligt.
Herzliche Grüße
Angeli
ein sehr schöner Beitrag von dir. Den Glauben leben , auch wir werden morgen an diesem Fest teilnehmen und die Werzberre ( Kräuterbüchel) den ich heute noch gesammelt habe , zum Segen in der Kirche auslegen
einen gesegneten Feiertag wünscht dir jochen
dir ebenfalls einen schönen Feiertag, lieber Jochen.
Habe mir eben noch einmal den Song mit Barbra Streisand angehört: Traumhaft schön! - Ich liebe Schubert sowieso, aber mit diesem Lied ist er wohl vollkommen unübertrefflich.
Herzlich
Angeli
Liebe Krimimaus (oder Anja?), jetzt habe ich mal nachgeschaut, wer und wo „Bethen“ überhaupt ist. Es gibt ja darüber sogar einen beeindruckenden Artikel bei wikipedia, aufzurufen unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Maria,_Mutter_der_Sieben_Schmerzen_(Bethen)
(Du wirst es zwar wissen, aber für andere, die es zufällig lesen und sich motoviert fühlen, mal reinzuschauen.)
Sogar Papst Paul VI. war 1977 in der zu Bethen gehörenden Wallfahrtskirche! Das ist schon alles sehr beeindruckend. Es gefällt mir, dass man in Bethen der Toten der beiden Weltkriege besonders gedenkt.
Dagegen ist „mein“ Moosbronn, von dem ich erzählt habe, natürlich sehr klein. Aber trotzdem schön.
Mit guten Wünschen zum Wochenende
grüßt
Angeli