Auf der Straße nach Norden mit der Sonne als Ziel - Etappe 6 / 9.Juni 2023 Arvidsjaur - Jokkmokk


Auf der Straße nach Norden mit der Sonne als Ziel - Etappe 6 / 9.Juni 2023 Arvidsjaur - Jokkmokk
6. Etappe (9.Juni 2023) Arvidsjaur - Jokkmokk (Breitengrad 66.61 N)

 


  

 
Auf dem Weg dorthin treffen wir diese drei Herren. Warum sie dunkelhäutig sind weiß ich nicht, aber die Fahne deutet darauf hin, dass die Stelle Schweizern gehört bzw. gehört hat.

 
       
 
     

Interessant war auch dieser Landhandel - ein Geschäft, welches Tag und Nacht geöffnet hat, aber ohne Personal. Es sieht aus wie ein ganz normales kleines Lebensmittelgeschäft. Aber man muss sich mit einem digitalen Personalausweis anmelden und wenn man genehmigt wurde, kommt man in das Geschäft rein und kann ganz normal einkaufen. Man scannert die Waren ein und bezahlt mit Kreditkarte am Bezahlterminal. Das Geschäft ist natürlich Kameraüberwacht. Wir haben mit einer Angestellten gesprochen, die gerade dabei war, Waren aufzufüllen. Das muss noch manuell gemacht werden. Es gibt kaum Schwund, die Kunden, die hier einkaufen, sind ehrlich. Und da die Personalkosten sehr gering sind, sind auch die Preise so, dass die Kunden nicht in einen billigen Supermarkt fahren müssen.

Kurz vor Jokkmokk überquert man den Polarkreis.
 

Der Text auf der Tafel ins Deutsche übersetzt lautet:
 
Der Polarkreis markiert die Grenze für die Mitternachtssonne am Tage der Sommersonnenwende.

Die Lage wird durch die Wirkung der Gravitations- und anderer Kräfte von Sonne, Mond und den Planeten bestimmt.

Unter 40 000 Jahren pendelt der Polarkreis vor und zurück in einem Abstand von 180km. Außerdem pendelt er alle 18,6 Jahre in einem Bereich von 570m.

 
Der Polarkreis erreicht seine nördlichste Lage im Jahr 12 000, kommt zurück zur heutigen Lage im Jahr 22 000 und erreicht seine südlichste Lage im Jahr 32 000 u.s.w.
 
Das ist die Übersetzung, ich habe die Fakten nicht geprüft, aber die Veränderungen haben hauptsächlich mit der Neigung der Erdachse und deren Rotation  Ein voller Umlauf dieser Präzessionsbewegung der Erdachse dauert etwa 25.700 bis 25.850 Jahre.
Aus diesem Grund ist der Polarkreis nicht starr sondern pendelt in gewissen Toleranzen.

Wenn man sich nördlich vom Polarkreis befindet, kann man theoretisch am 21. Juni oder auch schon früher (abhängig davon, wie weit man sich nördlich vom Polarkreis befindet) die Mitternachtssonne sehen, wie sie den Horizont berührt und wieder steigt. In der Praxis ist das allerdings nicht so einfach. Steht man an einer Küste und hat freie Sicht nach Norden, ist das ideal. Ansonsten muss man eine hohe Position erreichen, etwa auf einem hohen Berg. Es ist immer etwas im Weg. Aber es gibt überall Stellen, wo man die Mitternachtssonne sehen kann.

Wir erreichen Jokkmokk. Jokkmokk ist in Schweden unter anderem für seinen Wintermarkt bekannt, der jedes Jahr Ende Januar/Anfang Februar stattfindet und Besucher aus der ganzen Welt anlockt. In diesem Jahr waren es fast 50.000 Besucher.
 
 

Wir  machten wir Halt auf dem Campingplatz Skabram. Auf diesem Campingplatz waren wir bereits 2020 eine Nacht - er ist relativ einfach, hat aber alles, was man braucht. Er wird von einem Holländer betrieben und an den Nummernschildern der Wohnwagen und Wohnmobilen kann man erkennen, hier ist ein Sammelpunkt für Niederländer. Wir treffen ein deutsches Paar, welches wir bereits in Vilhelmina getroffen haben. Sie reisen, wie wir auch, in einem kleinen Wohnwagen, der viel mobiler ist als die riesigen Wagen, die man schwer manövrieren kann. Darüber waren wir uns einig.

Noch am Abend schauten wir uns den anderen Campingplatz in Jokkmokk an -
das Arctic Camp.Es liegt sehr schön an einem See.
 
  

Der ist etwas größer und besser ausgerüstet. Und er hat einen Tesla Destinationslader, dort kann man schneller laden als an der gewöhnlichen Steckdose. Aber in Jokkmokk gibt es auch noch einen Tesla Supercharger. Den brauchten wir aber nicht anfahren, auch dank des Destinationsladers. Wir beschlossen, am nächsten Tag dorthin umzuziehen.

Wenn man so auf den Campingplätzen unterwegs ist, sieht man immer wieder originelle und nicht alltägliche Lösungen für die Übernachtung. Hier haben wir diese hier aus der Schweiz.
 
  

Wir waren am 10. Juni auf dem Aussichtsplatz Storknabben auf dem Talvatisberg. Von dort aus kann man am 21. Juni die Sonne sehen, wie sie nicht untergeht.
Die Bilder wurden unter Berücksichtigung der Sommerzeit, nach der sich die Sonne nicht richtet und der Tatsache, dass wir ca 19° östlicher Länge waren um 0.44 Uhr gemacht, als die Sonne am Tiefsten stand. Ich hoffe, dass ich noch bessere Bilder bekomme, wenn wir noch weiter nördlich sind. sind.

  
 
In Jokkmokk waren wir u. a. auch an der alten Kirche. Das dritte Bild fand ich schon immer etwas gruselig. Wir hatten das schon auf unserer ersten Reise zu den Lofoten mit einem Bus gesehen. Da wurden im Winter die Toten aufbewahrt, bis sie begraben werden konnten. Im Winter war die Erde so hart gefroren, dass man keine Gräber ausheben konnte.

     
 
Am 11. Juni machten wir einen Ausflug nach Gällivare und Piilijärvi.





Wir sind ca 350 km gefahren und haben uns zwei Campingplätze angesehen. Rentiere sind jetzt unsere ständigen Begleiter.

  

  

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Mich verbindet ein persönliches Ereignis mit LaponiaPorten.  Hier habe ich 2009 erfahren, dass ich Großmutter geworden bin.

Akkats kraftverk ist eines von über 2000 Wasserkraftwerke in Schweden. Die meisten gibt es in Norrland. Sie stehen für 80% der gesamten Wasserkraftproduktion in Schweden. Das Kraftwerk Hårsprånget ist das größte mit 2TWh im Jahr. Der Stein gedenkt der Opfer, die beim Bau des Kraftwerkes ums Leben gekommen sind.

  

Am Abend waren wir  auf Dundret in Gällivare, dort war Sturm und Wolken verdeckten die Sonne. Dort wäre ein idealer Platz gewesen für die Mitternachtssonne gewesen. Von dort aus kann man bis zum Kebnekaise sehen, wenn das Wetter klar ist.  . Wir fahren noch einmal dort hin. Heute konnten wir nur den Lift sehen, Dundret ist eines der beliebtesten Skigebiete Schwedens und durch die Lage (67,1 nördlicher Breite) sehr schneesicher. Unterwegs hielten wir noch einmal in Porjus am Laponia Porten an. Es ist noch keine Saison und Restaurant und die Souvenirbutik waren noch geschlossen.

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Kommentare (1)

Roxanna

Danke, liebe Gitti, dass du trotz technischer Probleme nicht aufgibst und weiter berichtest. Habt ihr euch eigentlich einen genauen Plan gemacht, wann ihr wo sein und wann ihr das Ziel erreichen wollt? Wie viele Kilometer werdet ihr am Ende zurückgelegt haben? Es ist wirklich eine besondere Reise, die man nicht einfach mal so macht.

Lieben Gruß
Brigitte


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